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Alexis, Willibald: Iblou. In: Ders.: Gesammelte Novellen. Erster Band. Berlin, 1830, S. 1–100.

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gen Schreckensbilder weckte, klopfte es an mein Fen-
ster. Ein Jäger, den der Weg aus noch entfernterer
Hütte zuweilen hier vorbeiführte, fragte hastig herein:
ob ich denn das Allarmzeichen nicht gehört? Der Hor-
nist blase schon seit einer halben Stunde jenseit der
Hecken die Jäger zusammen. Er glaube, es gelte den
Aufbruch aus den Cantonnirungen. Jch war schnell
gerüstet und stürmte über Hecken, Moorwiesen und
Gräben, nicht ohne mich zu verirren, dem Sammel-
platze zu. Mit Tagesanbruch stand ich dort, um, wie
so Viele, zu erfahren, daß es nur ein falscher Allarm
gewesen. Die meisten hatten sich wieder zerstreut. Jch
aber war entschlossen nicht in mein Quartier zurückzu-
zukehren. Phantasie und Erinnerung bestürmten mich
mit der Vorstellung, dies sey das Haus, worin ***
eine Erfahrung gemacht, die er mit sich in das Jen-
seits hinübergenommen. Die zweifelhafte Erscheinung
dieses Delabelle, konnte sie nicht verwandt seyn mit der
des Terroristen? Stand mir dort nicht eine neue Ka-
tastrophe bevor, ganz geeignet, den aufgeregten Sinn
zu verwirren, wie den meines seligen Freundes. Nach-
dem ich bei einigen Cameraden verweilt, schlug ich den
Weg zum Schlosse ein, wo unser Capitain lag, mit
der Absicht, um ein anderes Quartier zu bitten.

Jch trat gerade in den Speisesaal als die Schloß-
gesellschaft beim Nachtisch der reich besetzten Tafel saß.

gen Schreckensbilder weckte, klopfte es an mein Fen-
ſter. Ein Jäger, den der Weg aus noch entfernterer
Hütte zuweilen hier vorbeiführte, fragte haſtig herein:
ob ich denn das Allarmzeichen nicht gehört? Der Hor-
niſt blaſe ſchon ſeit einer halben Stunde jenſeit der
Hecken die Jäger zuſammen. Er glaube, es gelte den
Aufbruch aus den Cantonnirungen. Jch war ſchnell
gerüſtet und ſtürmte über Hecken, Moorwieſen und
Gräben, nicht ohne mich zu verirren, dem Sammel-
platze zu. Mit Tagesanbruch ſtand ich dort, um, wie
ſo Viele, zu erfahren, daß es nur ein falſcher Allarm
geweſen. Die meiſten hatten ſich wieder zerſtreut. Jch
aber war entſchloſſen nicht in mein Quartier zurückzu-
zukehren. Phantaſie und Erinnerung beſtürmten mich
mit der Vorſtellung, dies ſey das Haus, worin ***
eine Erfahrung gemacht, die er mit ſich in das Jen-
ſeits hinübergenommen. Die zweifelhafte Erſcheinung
dieſes Delabelle, konnte ſie nicht verwandt ſeyn mit der
des Terroriſten? Stand mir dort nicht eine neue Ka-
taſtrophe bevor, ganz geeignet, den aufgeregten Sinn
zu verwirren, wie den meines ſeligen Freundes. Nach-
dem ich bei einigen Cameraden verweilt, ſchlug ich den
Weg zum Schloſſe ein, wo unſer Capitain lag, mit
der Abſicht, um ein anderes Quartier zu bitten.

Jch trat gerade in den Speiſeſaal als die Schloß-
geſellſchaft beim Nachtiſch der reich beſetzten Tafel ſaß.

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[0057] gen Schreckensbilder weckte, klopfte es an mein Fen- ſter. Ein Jäger, den der Weg aus noch entfernterer Hütte zuweilen hier vorbeiführte, fragte haſtig herein: ob ich denn das Allarmzeichen nicht gehört? Der Hor- niſt blaſe ſchon ſeit einer halben Stunde jenſeit der Hecken die Jäger zuſammen. Er glaube, es gelte den Aufbruch aus den Cantonnirungen. Jch war ſchnell gerüſtet und ſtürmte über Hecken, Moorwieſen und Gräben, nicht ohne mich zu verirren, dem Sammel- platze zu. Mit Tagesanbruch ſtand ich dort, um, wie ſo Viele, zu erfahren, daß es nur ein falſcher Allarm geweſen. Die meiſten hatten ſich wieder zerſtreut. Jch aber war entſchloſſen nicht in mein Quartier zurückzu- zukehren. Phantaſie und Erinnerung beſtürmten mich mit der Vorſtellung, dies ſey das Haus, worin *** eine Erfahrung gemacht, die er mit ſich in das Jen- ſeits hinübergenommen. Die zweifelhafte Erſcheinung dieſes Delabelle, konnte ſie nicht verwandt ſeyn mit der des Terroriſten? Stand mir dort nicht eine neue Ka- taſtrophe bevor, ganz geeignet, den aufgeregten Sinn zu verwirren, wie den meines ſeligen Freundes. Nach- dem ich bei einigen Cameraden verweilt, ſchlug ich den Weg zum Schloſſe ein, wo unſer Capitain lag, mit der Abſicht, um ein anderes Quartier zu bitten. Jch trat gerade in den Speiſeſaal als die Schloß- geſellſchaft beim Nachtiſch der reich beſetzten Tafel ſaß.

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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Iblou. In: Ders.: Gesammelte Novellen. Erster Band. Berlin, 1830, S. 1–100, hier S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_iblou_1830/57>, abgerufen am 23.11.2024.