Alexis, Willibald: Iblou. In: Ders.: Gesammelte Novellen. Erster Band. Berlin, 1830, S. 1–100.hört, riefen wir uns doch Alle im Augenblick zu: "Das Es ward drinnen plötzlich still. Als wir Alle, von Wir waren weit über die Zeit ausgeblieben, da- hört, riefen wir uns doch Alle im Augenblick zu: „Das Es ward drinnen plötzlich ſtill. Als wir Alle, von Wir waren weit über die Zeit ausgeblieben, da- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0036"/> hört, riefen wir uns doch Alle im Augenblick zu: „Das<lb/> iſt ſeine Sprache.“ Jch, in dem die Botſchaft zugleich<lb/> mit dem Malvaſier etwas ſtärker wirken mochte, konnte<lb/> mich nicht zurückhalten. Jch ſtampfte an die Bretter-<lb/> wand und rief: „Wir wiſſen Alles, wir haben Alles<lb/> gehört!“</p><lb/> <p>Es ward drinnen plötzlich ſtill. Als wir Alle, von<lb/> gleicher Wuth entflammt, die Thüre aufbrechen woll-<lb/> ten, öffnete ſie ſich von ſelbſt und der blaue Unſicht-<lb/> bare trat heraus und hinter ihm, aber etwas blaß,<lb/> der Jrländer. Der erſtere warf die Mütze ab und<lb/> riß das Hemde herunter, indem er rief: „Seyd Jhr<lb/> toll?“ Ein Jäger kam zum Vorſchein. Es war Storch-<lb/> meier, der ungeheuer lachte und erklärte: „er habe ſich<lb/> mit uns einen Spaß machen wollen.“ Wir lachten auch,<lb/> und nachdem noch einige Flaſchen, die er vorſetzte, ge-<lb/> leert waren, machte ſich die ganze Geſellſchaft ſehr ver-<lb/> gnügt auf den Weg in’s Lager.</p><lb/> <p>Wir waren weit über die Zeit ausgeblieben, da-<lb/> her fanden wir das Stadtthor ſchon verſchloſſen und<lb/> mußten durch den Wallgraben uns einen bekannten<lb/> Ausweg ſuchen. Vorgänger hatten ihn bereits gang-<lb/> bar gemacht, und es war heut nur einige Schwierig-<lb/> keit bei der Dunkelheit über eine Palliſadenreihe zu<lb/> klettern. Jch war zurückgeblieben, indem das Herz<lb/> voll war und der Mund nicht ſchweigen konnte. Was<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0036]
hört, riefen wir uns doch Alle im Augenblick zu: „Das
iſt ſeine Sprache.“ Jch, in dem die Botſchaft zugleich
mit dem Malvaſier etwas ſtärker wirken mochte, konnte
mich nicht zurückhalten. Jch ſtampfte an die Bretter-
wand und rief: „Wir wiſſen Alles, wir haben Alles
gehört!“
Es ward drinnen plötzlich ſtill. Als wir Alle, von
gleicher Wuth entflammt, die Thüre aufbrechen woll-
ten, öffnete ſie ſich von ſelbſt und der blaue Unſicht-
bare trat heraus und hinter ihm, aber etwas blaß,
der Jrländer. Der erſtere warf die Mütze ab und
riß das Hemde herunter, indem er rief: „Seyd Jhr
toll?“ Ein Jäger kam zum Vorſchein. Es war Storch-
meier, der ungeheuer lachte und erklärte: „er habe ſich
mit uns einen Spaß machen wollen.“ Wir lachten auch,
und nachdem noch einige Flaſchen, die er vorſetzte, ge-
leert waren, machte ſich die ganze Geſellſchaft ſehr ver-
gnügt auf den Weg in’s Lager.
Wir waren weit über die Zeit ausgeblieben, da-
her fanden wir das Stadtthor ſchon verſchloſſen und
mußten durch den Wallgraben uns einen bekannten
Ausweg ſuchen. Vorgänger hatten ihn bereits gang-
bar gemacht, und es war heut nur einige Schwierig-
keit bei der Dunkelheit über eine Palliſadenreihe zu
klettern. Jch war zurückgeblieben, indem das Herz
voll war und der Mund nicht ſchweigen konnte. Was
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Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
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