Alexis, Willibald: Iblou. In: Ders.: Gesammelte Novellen. Erster Band. Berlin, 1830, S. 1–100.daß, wenn ich wüßte, sie könnte jemals laut werden -- Jch machte mich auf Alles gefaßt, als Adelaide "Sieben Jahr," rief er dann aus, "es ist wahr, Das Besinnen war kurz. Jch war nicht beru- "Auf Wiedersehen, aber wenn die Trommeln wir- Es gehört nicht zu dieser Erzählung, auf welche daß, wenn ich wüßte, ſie könnte jemals laut werden — Jch machte mich auf Alles gefaßt, als Adelaide „Sieben Jahr,“ rief er dann aus, „es iſt wahr, Das Beſinnen war kurz. Jch war nicht beru- „Auf Wiederſehen, aber wenn die Trommeln wir- Es gehört nicht zu dieſer Erzählung, auf welche <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0101"/> daß, wenn ich wüßte, ſie könnte jemals laut werden —<lb/> es koſtete einen Sprung in’s Waſſer.“</p><lb/> <p>Jch machte mich auf Alles gefaßt, als Adelaide<lb/> einige Worte ihm in’s Ohr ſagte:</p><lb/> <p>„Sieben Jahr,“ rief er dann aus, „es iſt wahr,<lb/> das genügt. Können Sie uns geloben, durch Hand-<lb/> ſchlag, ſieben Jahr zu ſchweigen, von Allem was Sie<lb/> hier erfuhren? Bei’m Himmel, wo nicht, ſo koſtet es<lb/> noch ein Blut mehr, als wir zählten. Daß die Ge-<lb/> rechtigkeit nicht zu kurz kommt, dafür bürgt Jhnen<lb/> Mathieu Delabelle.“</p><lb/> <p>Das Beſinnen war kurz. Jch war nicht beru-<lb/> fen, die Blutdecke zu lüften über Verbrechen aus den<lb/> Zeiten des Terrorismus. Die Gerichte kommen von<lb/> ſelbſt und klopfen nächtlich an. Jch reichte dem Ca-<lb/> pitain die Hand. Er ſchüttelte ſie, und ſein letzter<lb/> Wunſch klang:</p><lb/> <p>„Auf Wiederſehen, aber wenn die Trommeln wir-<lb/> beln, und zwei Heere einander gegenüber, und das<lb/> eine ruft: „<hi rendition="#aq">Vive l’empereur!</hi>“</p><lb/> <p>Es gehört nicht zu dieſer Erzählung, auf welche<lb/> Weiſe ich in das Hauptquartier der zur Heimath zie-<lb/> henden Jäger gelangte. Noch einmal trafen ſich alle<lb/> Jägercorps in Givet, um dort durch eine Anrede des<lb/> General v. Ziethen, welche vielleicht noch manchem mei-<lb/> ner ehemaligen Cameraden erinnerlich iſt, entlaſſen zu<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0101]
daß, wenn ich wüßte, ſie könnte jemals laut werden —
es koſtete einen Sprung in’s Waſſer.“
Jch machte mich auf Alles gefaßt, als Adelaide
einige Worte ihm in’s Ohr ſagte:
„Sieben Jahr,“ rief er dann aus, „es iſt wahr,
das genügt. Können Sie uns geloben, durch Hand-
ſchlag, ſieben Jahr zu ſchweigen, von Allem was Sie
hier erfuhren? Bei’m Himmel, wo nicht, ſo koſtet es
noch ein Blut mehr, als wir zählten. Daß die Ge-
rechtigkeit nicht zu kurz kommt, dafür bürgt Jhnen
Mathieu Delabelle.“
Das Beſinnen war kurz. Jch war nicht beru-
fen, die Blutdecke zu lüften über Verbrechen aus den
Zeiten des Terrorismus. Die Gerichte kommen von
ſelbſt und klopfen nächtlich an. Jch reichte dem Ca-
pitain die Hand. Er ſchüttelte ſie, und ſein letzter
Wunſch klang:
„Auf Wiederſehen, aber wenn die Trommeln wir-
beln, und zwei Heere einander gegenüber, und das
eine ruft: „Vive l’empereur!“
Es gehört nicht zu dieſer Erzählung, auf welche
Weiſe ich in das Hauptquartier der zur Heimath zie-
henden Jäger gelangte. Noch einmal trafen ſich alle
Jägercorps in Givet, um dort durch eine Anrede des
General v. Ziethen, welche vielleicht noch manchem mei-
ner ehemaligen Cameraden erinnerlich iſt, entlaſſen zu
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