Albertinus, Aegidius: Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt. Bd. 1. München, 1615.Der Landtstörtzer. so stehet deß Predigers sach wol/ wirfft er a-ber den Weyhbrunnen der correction et- was vberflüssig in jemands Angesicht/ so wen- det man alsbaldt das Gesicht vnd Hertz von jhm ab. Villeicht aber sprichst du: Jch bin nicht eyfers
Der Landtſtoͤrtzer. ſo ſtehet deß Predigers ſach wol/ wirfft er a-ber den Weyhbrunnen der correction et- was vberfluͤſſig in jemands Angeſicht/ ſo wen- det man alsbaldt das Geſicht vnd Hertz von jhm ab. Villeicht aber ſprichſt du: Jch bin nicht eyfers
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0682" n="660"/><fw place="top" type="header">Der Landtſtoͤrtzer.</fw><lb/> ſo ſtehet deß Predigers ſach wol/ wirfft er a-<lb/> ber den Weyhbrunnen der <hi rendition="#aq">correction</hi> et-<lb/> was vberfluͤſſig in jemands Angeſicht/ ſo wen-<lb/> det man alsbaldt das Geſicht vnd Hertz von<lb/> jhm ab.</p><lb/> <p>Villeicht aber ſprichſt du: Jch bin nicht<lb/> karg/ ſondern freygebig gnug mit dem auß-<lb/> werffen deß Weyhbrunnens der <hi rendition="#aq">correction,</hi><lb/> kan aber doch nichts <hi rendition="#aq">proficiren</hi> noch auß-<lb/> richten? Antwort: die vrſach deſſen iſt/ <hi rendition="#aq">quod<lb/> ignem non adminiſtras ſed aquam frigi-<lb/> dam: non eſt ignitum eloquium tuum,<lb/> quamuis abundans ſit: os habes plenum<lb/> verborum frigidorum:</hi> Die fewrige Kohl/<lb/> welche der Seraphin vom Himmliſchen Al-<lb/> tar zu ſich genommen/ vnd der die Lefftzen E-<lb/> ſai<hi rendition="#aq">æ</hi> beruͤhrte/ hat vnſere Lefftzen nit beruͤhrt/<lb/> derwegen pflegen wir das Fewer der andacht<lb/> in den Hertzen der Menſchen nicht ſo ſehr zu<lb/> entzuͤnden/ als zu loͤſchen: Jnn den Lefftzen ſol-<lb/> cher kalten vnnd lawen Prediger ſteckt der<lb/> Todt/ an ſtatt daß in jhren Lefftzen das wort<lb/> GOttes/ der Geiſt vnd das Leben ſein ſolte/<lb/> Nicht allein aber ſollen diſe Hundt deß guten<lb/> <fw place="bottom" type="catch">eyfers</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [660/0682]
Der Landtſtoͤrtzer.
ſo ſtehet deß Predigers ſach wol/ wirfft er a-
ber den Weyhbrunnen der correction et-
was vberfluͤſſig in jemands Angeſicht/ ſo wen-
det man alsbaldt das Geſicht vnd Hertz von
jhm ab.
Villeicht aber ſprichſt du: Jch bin nicht
karg/ ſondern freygebig gnug mit dem auß-
werffen deß Weyhbrunnens der correction,
kan aber doch nichts proficiren noch auß-
richten? Antwort: die vrſach deſſen iſt/ quod
ignem non adminiſtras ſed aquam frigi-
dam: non eſt ignitum eloquium tuum,
quamuis abundans ſit: os habes plenum
verborum frigidorum: Die fewrige Kohl/
welche der Seraphin vom Himmliſchen Al-
tar zu ſich genommen/ vnd der die Lefftzen E-
ſaiæ beruͤhrte/ hat vnſere Lefftzen nit beruͤhrt/
derwegen pflegen wir das Fewer der andacht
in den Hertzen der Menſchen nicht ſo ſehr zu
entzuͤnden/ als zu loͤſchen: Jnn den Lefftzen ſol-
cher kalten vnnd lawen Prediger ſteckt der
Todt/ an ſtatt daß in jhren Lefftzen das wort
GOttes/ der Geiſt vnd das Leben ſein ſolte/
Nicht allein aber ſollen diſe Hundt deß guten
eyfers
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |