Albertinus, Aegidius: Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt. Bd. 1. München, 1615.Der Landtstörtzer. vnnd behaupten daß die vngerechte contractgerecht/ die pluralitas der beneficien pas- sierlich vnd zulässig/ die dispensationes ge- nugsamb/ die offentliche Sünd nicht straff- mässig seyen/ etc. Etliche haben Mehl im Mundt/ vnd ein verlangen nach dem Traidt vnd Wein/ vnnd können derwegen wider die Laster nicht bellen: dann sie förchten sich/ daß man jhnen das Mehl vnd die vnderhaltung benemmen werde. Etliche andere reden gleichwol kein falsch- so T t 2
Der Landtſtoͤrtzer. vnnd behaupten daß die vngerechte contractgerecht/ die pluralitas der beneficien paſ- ſierlich vnd zulaͤſſig/ die diſpenſationes ge- nugſamb/ die offentliche Suͤnd nicht ſtraff- maͤſſig ſeyen/ ꝛc. Etliche haben Mehl im Mundt/ vnd ein verlangen nach dem Traidt vnd Wein/ vnnd koͤnnen derwegen wider die Laſter nicht bellen: dann ſie foͤrchten ſich/ daß man jhnen das Mehl vnd die vnderhaltung benemmen werde. Etliche andere reden gleichwol kein falſch- ſo T t 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0681" n="659"/><fw place="top" type="header">Der Landtſtoͤrtzer.</fw><lb/> vnnd behaupten daß die vngerechte <hi rendition="#aq">contract</hi><lb/> gerecht/ die <hi rendition="#aq">pluralitas</hi> der <hi rendition="#aq">beneficien</hi> paſ-<lb/> ſierlich vnd zulaͤſſig/ die <hi rendition="#aq">diſpenſationes</hi> ge-<lb/> nugſamb/ die offentliche Suͤnd nicht ſtraff-<lb/> maͤſſig ſeyen/ ꝛc. Etliche haben Mehl im<lb/> Mundt/ vnd ein verlangen nach dem Traidt<lb/> vnd Wein/ vnnd koͤnnen derwegen wider die<lb/> Laſter nicht bellen: dann ſie foͤrchten ſich/ daß<lb/> man jhnen das Mehl vnd die vnderhaltung<lb/> benemmen werde.</p><lb/> <p>Etliche andere reden gleichwol kein falſch-<lb/> heit/ ſondern die Warheit/ aber doch karg<lb/> vnd kalt/ damit dir zarte Ohren der Zuhoͤrer<lb/> nicht <hi rendition="#aq">offendirt</hi> oder belaidiget werden/ aller-<lb/> maſſen bey außſprengung deß Weyhbrun-<lb/> nens beſchicht/ dann wann derſelb kaͤrglich<lb/> außgeworffen wirdt/ alsdann embloͤſſet ein<lb/> jeglicher ſein Haupt vnd Haͤnd/ vnd empfa-<lb/> hets andaͤchtigklich/ aber wann er vberfluͤſſig<lb/> außgeworffen wirde/ alsdann zeucht ein jeder<lb/> ſein Geſicht daruon ab. Eben diſer geſtallt<lb/> gehets mit dem gepredigten wort Gottes zu/<lb/> dann wañ man die Laſter maͤſſiglich/ huͤbſch-<lb/> lich vnd hoͤflich ſtraffet vnd niemandte trifft/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">T t 2</fw><fw place="bottom" type="catch">ſo</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [659/0681]
Der Landtſtoͤrtzer.
vnnd behaupten daß die vngerechte contract
gerecht/ die pluralitas der beneficien paſ-
ſierlich vnd zulaͤſſig/ die diſpenſationes ge-
nugſamb/ die offentliche Suͤnd nicht ſtraff-
maͤſſig ſeyen/ ꝛc. Etliche haben Mehl im
Mundt/ vnd ein verlangen nach dem Traidt
vnd Wein/ vnnd koͤnnen derwegen wider die
Laſter nicht bellen: dann ſie foͤrchten ſich/ daß
man jhnen das Mehl vnd die vnderhaltung
benemmen werde.
Etliche andere reden gleichwol kein falſch-
heit/ ſondern die Warheit/ aber doch karg
vnd kalt/ damit dir zarte Ohren der Zuhoͤrer
nicht offendirt oder belaidiget werden/ aller-
maſſen bey außſprengung deß Weyhbrun-
nens beſchicht/ dann wann derſelb kaͤrglich
außgeworffen wirdt/ alsdann embloͤſſet ein
jeglicher ſein Haupt vnd Haͤnd/ vnd empfa-
hets andaͤchtigklich/ aber wann er vberfluͤſſig
außgeworffen wirde/ alsdann zeucht ein jeder
ſein Geſicht daruon ab. Eben diſer geſtallt
gehets mit dem gepredigten wort Gottes zu/
dann wañ man die Laſter maͤſſiglich/ huͤbſch-
lich vnd hoͤflich ſtraffet vnd niemandte trifft/
ſo
T t 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |