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[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

vnd steuren kan/ derwegen forchtete sich Da-
uid vor jhr vnnd sprach: Pone custodiam
ori meo & ostium circumstantiae labiis
meis. Man pflegt vor die Statt Thor einen
Zollner zuordnen/ der auff die Waaren mer-
cket/ die auß- vnd eingeführt werden/ damit
nichts vnderschlagen vnnd vnuer zolt hinein
komme oder durchgeschlaicht werde/ er schrei-
bet auch alles fleissig ein/ bißweiln misset vnd
wöget ers/ damit er wissen möge/ was der Zoll
darfür seye/ Also vnd ebner gestalt begeret der
H. Dauid von Gott dem Herrn/ daß er jhm
einen Hüter oder Wächter bestelle/ der seinen
Mundt beware/ vnd der ein Wag in der Hand
habe/ vnd alles abwöge/ damit kein ainiges
wort auß seinem Mundt gehe/ welches nit
zuuor in die Waag gelegt/ gewögt vnd exa-
minirt were/ Dann wol reden vnd wol schwei-
gen/ kompt von Gott her/ vnd ist ein Gab deß
Allerhöchsten/ allermassen das Leben vnd der
Todt in der Zungen ist: Ein gute Zung ist
ein Himmlisch ding/ aber ein böse ein Höllische.

Andere Außlegung.

Die Pfeil oder Pöltz/ mit denen Gott der

HErr

Hirnſchleiffer.

vnd ſteuren kan/ derwegen forchtete ſich Da-
uid vor jhr vnnd ſprach: Pone cuſtodiam
ori meo & oſtium circumſtantiæ labiis
meis. Man pflegt vor die Statt Thor einen
Zollner zuordnen/ der auff die Waaren mer-
cket/ die auß- vnd eingefuͤhrt werden/ damit
nichts vnderſchlagen vnnd vnuer zolt hinein
komme oder durchgeſchlaicht werde/ er ſchrei-
bet auch alles fleiſſig ein/ bißweiln miſſet vnd
woͤget ers/ damit er wiſſen moͤge/ was der Zoll
daꝛfuͤr ſeye/ Alſo vnd ebner geſtalt begeret der
H. Dauid von Gott dem Herꝛn/ daß er jhm
einen Huͤter oder Waͤchter beſtelle/ der ſeinen
Mundt beware/ vñ der ein Wag in der Hand
habe/ vnd alles abwoͤge/ damit kein ainiges
wort auß ſeinem Mundt gehe/ welches nit
zuuor in die Waag gelegt/ gewoͤgt vnd exa-
minirt were/ Dañ wol reden vnd wol ſchwei-
gen/ kompt von Gott her/ vnd iſt ein Gab deß
Allerhoͤchſten/ allermaſſen das Leben vnd der
Todt in der Zungen iſt: Ein gute Zung iſt
ein Him̃liſch ding/ aber ein boͤſe ein Hoͤlliſche.

Andere Außlegung.

Die Pfeil oder Poͤltz/ mit denen Gott der

HErꝛ

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[661[660]/0676] Hirnſchleiffer. vnd ſteuren kan/ derwegen forchtete ſich Da- uid vor jhr vnnd ſprach: Pone cuſtodiam ori meo & oſtium circumſtantiæ labiis meis. Man pflegt vor die Statt Thor einen Zollner zuordnen/ der auff die Waaren mer- cket/ die auß- vnd eingefuͤhrt werden/ damit nichts vnderſchlagen vnnd vnuer zolt hinein komme oder durchgeſchlaicht werde/ er ſchrei- bet auch alles fleiſſig ein/ bißweiln miſſet vnd woͤget ers/ damit er wiſſen moͤge/ was der Zoll daꝛfuͤr ſeye/ Alſo vnd ebner geſtalt begeret der H. Dauid von Gott dem Herꝛn/ daß er jhm einen Huͤter oder Waͤchter beſtelle/ der ſeinen Mundt beware/ vñ der ein Wag in der Hand habe/ vnd alles abwoͤge/ damit kein ainiges wort auß ſeinem Mundt gehe/ welches nit zuuor in die Waag gelegt/ gewoͤgt vnd exa- minirt were/ Dañ wol reden vnd wol ſchwei- gen/ kompt von Gott her/ vnd iſt ein Gab deß Allerhoͤchſten/ allermaſſen das Leben vnd der Todt in der Zungen iſt: Ein gute Zung iſt ein Him̃liſch ding/ aber ein boͤſe ein Hoͤlliſche. Andere Außlegung. Die Pfeil oder Poͤltz/ mit denen Gott der HErꝛ

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 661[660]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/676>, abgerufen am 22.11.2024.

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