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[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.
geschriben steht: Legt alle lugen von euch/
ein jeder red die warheit mit seinen nechsten.

Dise tugent aber geberet ein Tochter die heist
feindschafft/ von derentwegen die Menschen
die warheit verlassen/ vnd sich zum schmaichlen
begeben. Zum ailfften die höfligkeit/ welche
in dem Menschen annembliche sitten machet:
Beschließlichen die eutrapelia, welche ein
maß vnnd ordnung fürschreibt/ wie man sich
mit dem spielen erlustigen vnd kurtzweiln ver-
halten solle/ damit den sachen nit zu vil be-
schehe.

Der aller höchste vnd fürnembste Phi-
losophus
Christus aber machet vns noch ein
andere schöne Kron der tugenten von 21.
Edelgesteinen zu erlangung der Kron der
ewigen Glori. Das erste kleinot ist die Bueß/
dann er spricht Matth. am 4. Thut Bueß
dann es nahet das Himmelreich herzu.

Am andern die vollziehung seines willens/
dann Matth am 7. spricht er: Wer den
willen meines Vatters thut/ der wird
eingehen ins Himmelreich.
Zum dritten
der glaub/ dann von den glaubigen sagt er
Matth. 8. Sie werden sitzen bey Abra-

ham/

Hirnſchleiffer.
geſchriben ſteht: Legt alle lugen von euch/
ein jeder red die waꝛheit mit ſeinẽ nechſtẽ.

Diſe tugent aber geberet ein Tochter die heiſt
feindſchafft/ von derentwegen die Menſchen
die warheit verlaſſen/ vñ ſich zum ſchmaichlẽ
begeben. Zum ailfften die hoͤfligkeit/ welche
in dem Menſchen annembliche ſitten machet:
Beſchließlichen die eutrapelia, welche ein
maß vnnd ordnung fuͤrſchreibt/ wie man ſich
mit dem ſpielen erluſtigen vnd kurtzweiln ver-
halten ſolle/ damit den ſachen nit zu vil be-
ſchehe.

Der aller hoͤchſte vnd fuͤrnembſte Phi-
loſophus
Chriſtus aber machet vns noch ein
andere ſchoͤne Kron der tugenten von 21.
Edelgeſteinen zu erlangung der Kron der
ewigen Glori. Das erſte kleinot iſt die Bueß/
dann er ſpricht Matth. am 4. Thut Bueß
dann es nahet das Himmelreich herzu.

Am andern die vollziehung ſeines willens/
dann Matth am 7. ſpricht er: Wer den
willen meines Vatters thut/ der wird
eingehen ins Himmelreich.
Zum dritten
der glaub/ dann von den glaubigen ſagt er
Matth. 8. Sie werden ſitzen bey Abra-

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[606[605]/0621] Hirnſchleiffer. geſchriben ſteht: Legt alle lugen von euch/ ein jeder red die waꝛheit mit ſeinẽ nechſtẽ. Diſe tugent aber geberet ein Tochter die heiſt feindſchafft/ von derentwegen die Menſchen die warheit verlaſſen/ vñ ſich zum ſchmaichlẽ begeben. Zum ailfften die hoͤfligkeit/ welche in dem Menſchen annembliche ſitten machet: Beſchließlichen die eutrapelia, welche ein maß vnnd ordnung fuͤrſchreibt/ wie man ſich mit dem ſpielen erluſtigen vnd kurtzweiln ver- halten ſolle/ damit den ſachen nit zu vil be- ſchehe. Der aller hoͤchſte vnd fuͤrnembſte Phi- loſophus Chriſtus aber machet vns noch ein andere ſchoͤne Kron der tugenten von 21. Edelgeſteinen zu erlangung der Kron der ewigen Glori. Das erſte kleinot iſt die Bueß/ dann er ſpricht Matth. am 4. Thut Bueß dann es nahet das Himmelreich herzu. Am andern die vollziehung ſeines willens/ dann Matth am 7. ſpricht er: Wer den willen meines Vatters thut/ der wird eingehen ins Himmelreich. Zum dritten der glaub/ dann von den glaubigen ſagt er Matth. 8. Sie werden ſitzen bey Abra- ham/

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Zitationshilfe: [Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 606[605]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/621>, abgerufen am 14.09.2024.