[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].Hirnschleiffer. vil destomehr wachsen jhre verlangen vnd be-gierden/ vnd benemmen dem Menschen das leben. Fürnemblich aber blasset der Teuffel starck licher
Hirnſchleiffer. vil deſtomehꝛ wachſen jhꝛe verlangen vnd be-gierden/ vñ benem̃en dem Menſchen das lebẽ. Fürnemblich aber blaſſet der Teuffel ſtaꝛck licher
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Hirnſchleiffer.
vil deſtomehꝛ wachſen jhꝛe verlangen vnd be-
gierden/ vñ benem̃en dem Menſchen das lebẽ.
Fürnemblich aber blaſſet der Teuffel ſtaꝛck
zu/ wann ein paar Ehe volck zuſam̃en kombt/
welche einander von wegen der begird vñ vn-
keuſch heit nemmen/ aber ſolches Fewr der lieb
wehꝛet nit lenger/ alslang das hochzeit brot
wehꝛet/ darnach iſt es auß/ vñ werdẽ einandet
ſpiñen feind/ vñ muß alsdañ der Biſchoff ein
diuortium machen/ vnnd ſie von einander
ſcheiden/ ſeitemal nit Gott/ ſonder der Teuffel
ſie zuſamen gefuͤgt hat. Beſchließlichen
blaſſet vnd ſchiret auch der Teuffel das Fewr
der ſchnoͤdẽ lieb bißweiln in den Cloͤſtern ſtaꝛck
zu/ wañ nemblich kein gnugſame clauſur ge-
halten vnd das fewꝛ vnd ſtro nit fleiſſig von
einander abgeſondert wird: Nit weniger auch
auff den Schloͤſſern/ wañ nem̃lich der knecht
mit der Kellerin/ ja bißweiln die Fꝛaw mit dẽ
Schreiber/ vñ der Juncker mit der Beſchlieſ-
ſerin fuͤr gut nimbt/ vñ ſie einander raitzen vñ
traͤtzen: Wer derwegẽ zucht vnd erbarkeit im
hauß begert zuerhalten/ der trawe ſeinẽ geſind
vnnd Weib nit gar zu wol/ dann die Knechte/
welche den Stall miſten oder die ſchieſſeln in
der kuchen waſchen/ ſeind bißweiln vil gefehꝛ-
licher
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