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[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.
von jhme/ er tödte seine Jungen/ aber herna-
cher beklage vnnd bewaint er sie drey tag/ fol-
gents beisset er mit seinem eignen Schnabel in
sein brust/ last das Blut herauß vnd machet
seine todten Jungen darmit widerumb leben-
dig/ der sünder ist der jenig/ der wider sich
selbst vil grausamer ist/ weder der Pellican/
dann durch seine böse werck tödtet er sein eigne
Seel/ damit er aber sie widerumb lebendig
machen möge/ so ists ein notturfft/ daß er sich
selbst mit den zähern der contrition beisse/
vnnd widerumb lebendig mache. O sünder/
der du sambt dem Pellican deine eigne jungen
getödtet hast/ fliehe vnnd liebe sambt jhm die
einöd/ vnnd mache sie mit den zähern deiner
Augen/ vermittelst der bueß/ widerumb le-
bendig/ dann die werck/ welche durch die sünd
getödt seind worden/ werden durch die bueß
widerumb lebendig.

O Heilige Einödt vnd einsame/ O grosse
heiligkeit deß Clösterlichen einsamen lebens/
du bist vil herrlicher vnd fürtrefflicher weder
eines Königs standt/ dann der König herrsch-
et nur vber die Stätt vnnd Menschen/ aber
ein solitarius ein Einsidler/ ein Closterperson

beherrschet

Hirnſchleiffer.
von jhme/ er toͤdte ſeine Jungen/ aber herna-
cher beklage vnnd bewaint er ſie drey tag/ fol-
gents beiſſet er mit ſeinem eignẽ Schnabel in
ſein bruſt/ laſt das Blut herauß vnd machet
ſeine todten Jungen darmit widerumb leben-
dig/ der ſünder iſt der jenig/ der wider ſich
ſelbſt vil grauſamer iſt/ weder der Pellican/
dann duꝛch ſeine boͤſe werck toͤdtet er ſein eigne
Seel/ damit er aber ſie widerumb lebendig
machen moͤge/ ſo iſts ein notturfft/ daß er ſich
ſelbſt mit den zaͤhern der contrition beiſſe/
vnnd widerumb lebendig mache. O ſuͤnder/
der du ſambt dem Pellican deine eigne jungen
getoͤdtet haſt/ fliehe vnnd liebe ſambt jhm die
einoͤd/ vnnd mache ſie mit den zaͤhern deiner
Augen/ vermittelſt der bueß/ widerumb le-
bendig/ dann die werck/ welche durch die ſuͤnd
getoͤdt ſeind worden/ werden durch die bueß
widerumb lebendig.

O Heilige Einoͤdt vnd einſame/ O groſſe
heiligkeit deß Cloͤſterlichen einſamen lebens/
du biſt vil herꝛlicher vnd fuͤrtrefflicher weder
eines Koͤnigs ſtandt/ dann der Koͤnig herꝛſch-
et nur vber die Staͤtt vnnd Menſchen/ aber
ein ſolitarius ein Einſidler/ ein Cloſterperſon

beherꝛſchet
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[567[566]/0582] Hirnſchleiffer. von jhme/ er toͤdte ſeine Jungen/ aber herna- cher beklage vnnd bewaint er ſie drey tag/ fol- gents beiſſet er mit ſeinem eignẽ Schnabel in ſein bruſt/ laſt das Blut herauß vnd machet ſeine todten Jungen darmit widerumb leben- dig/ der ſünder iſt der jenig/ der wider ſich ſelbſt vil grauſamer iſt/ weder der Pellican/ dann duꝛch ſeine boͤſe werck toͤdtet er ſein eigne Seel/ damit er aber ſie widerumb lebendig machen moͤge/ ſo iſts ein notturfft/ daß er ſich ſelbſt mit den zaͤhern der contrition beiſſe/ vnnd widerumb lebendig mache. O ſuͤnder/ der du ſambt dem Pellican deine eigne jungen getoͤdtet haſt/ fliehe vnnd liebe ſambt jhm die einoͤd/ vnnd mache ſie mit den zaͤhern deiner Augen/ vermittelſt der bueß/ widerumb le- bendig/ dann die werck/ welche durch die ſuͤnd getoͤdt ſeind worden/ werden durch die bueß widerumb lebendig. O Heilige Einoͤdt vnd einſame/ O groſſe heiligkeit deß Cloͤſterlichen einſamen lebens/ du biſt vil herꝛlicher vnd fuͤrtrefflicher weder eines Koͤnigs ſtandt/ dann der Koͤnig herꝛſch- et nur vber die Staͤtt vnnd Menſchen/ aber ein ſolitarius ein Einſidler/ ein Cloſterperſon beherꝛſchet

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Zitationshilfe: [Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 567[566]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/582>, abgerufen am 22.11.2024.