[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

rest? Bald drauff ließ er beyde Knaben aller
Kaiserlichen zierd berauben vnd hergegen den
Arsenium gleichwol wider seinen willen/
auff einen herrlichen Thron setzen/ die Kna-
ben vor jhn stellen vnnd jhnen mit ernst schaf-
fen vnd beuelchen/ daß sie dem Arsenio aller-
dings solten gehorsamen/ darneben ließ er
jhm offentlich sagen/ woferrn sie sich also ver-
halten werden/ daß sie deß Reichs würdig
sein werden/ so wirdt jhnen Gott gar wol ein
wolgeordnetes rüwiges Reich vbergeben kön-
nen/ woferrn sie aber sich nit wol verhalten/
so ists vil besser/ sie führen ein priuat leben/
weder daß sie mit deß Landts schaden regiren.
Vber dise wort verwunderte sich Arsenius
vnnd kam dem beuelch deß Kaisers fleissig
nach: Von disem Kaiser Theodosio solten
alle reiche Eltern ein exempel nemmen/ wie sie
jhnen jhre Söhn zu hertzen gehen lassen/ sie
nit auff Affisch lieben/ sonder bißweiln mit
ernst straffen/ vnnd achtung geben sollen/ ob
vnd wie sie von den Praeceptoribus vnd
Zuchtmaistern gehalten/ gelehrt
vnnd vnderwisen wer-
den.

Ein

Hirnſchleiffer.

reſt? Bald drauff ließ er beyde Knaben aller
Kaiſerlichen zierd berauben vnd hergegen den
Arſenium gleichwol wider ſeinen willen/
auff einen herꝛlichen Thron ſetzen/ die Kna-
ben vor jhn ſtellen vnnd jhnen mit ernſt ſchaf-
fen vnd beuelchen/ daß ſie dem Arſenio aller-
dings ſolten gehorſamen/ darneben ließ er
jhm offentlich ſagen/ woferꝛn ſie ſich alſo ver-
halten werden/ daß ſie deß Reichs wuͤrdig
ſein werden/ ſo wirdt jhnen Gott gar wol ein
wolgeordnetes ruͤwiges Reich vbergeben koͤn-
nen/ woferꝛn ſie aber ſich nit wol verhalten/
ſo iſts vil beſſer/ ſie fuͤhren ein priuat leben/
weder daß ſie mit deß Landts ſchaden regiren.
Vber diſe wort verwunderte ſich Arſenius
vnnd kam dem beuelch deß Kaiſers fleiſſig
nach: Von diſem Kaiſer Theodoſio ſolten
alle reiche Eltern ein exempel nem̃en/ wie ſie
jhnen jhre Soͤhn zu hertzen gehen laſſen/ ſie
nit auff Affiſch lieben/ ſonder bißweiln mit
ernſt ſtraffen/ vnnd achtung geben ſollen/ ob
vnd wie ſie von den Præceptoribus vnd
Zuchtmaiſtern gehalten/ gelehrt
vnnd vnderwiſen wer-
den.

Ein

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[507[506]/0522] Hirnſchleiffer. reſt? Bald drauff ließ er beyde Knaben aller Kaiſerlichen zierd berauben vnd hergegen den Arſenium gleichwol wider ſeinen willen/ auff einen herꝛlichen Thron ſetzen/ die Kna- ben vor jhn ſtellen vnnd jhnen mit ernſt ſchaf- fen vnd beuelchen/ daß ſie dem Arſenio aller- dings ſolten gehorſamen/ darneben ließ er jhm offentlich ſagen/ woferꝛn ſie ſich alſo ver- halten werden/ daß ſie deß Reichs wuͤrdig ſein werden/ ſo wirdt jhnen Gott gar wol ein wolgeordnetes ruͤwiges Reich vbergeben koͤn- nen/ woferꝛn ſie aber ſich nit wol verhalten/ ſo iſts vil beſſer/ ſie fuͤhren ein priuat leben/ weder daß ſie mit deß Landts ſchaden regiren. Vber diſe wort verwunderte ſich Arſenius vnnd kam dem beuelch deß Kaiſers fleiſſig nach: Von diſem Kaiſer Theodoſio ſolten alle reiche Eltern ein exempel nem̃en/ wie ſie jhnen jhre Soͤhn zu hertzen gehen laſſen/ ſie nit auff Affiſch lieben/ ſonder bißweiln mit ernſt ſtraffen/ vnnd achtung geben ſollen/ ob vnd wie ſie von den Præceptoribus vnd Zuchtmaiſtern gehalten/ gelehrt vnnd vnderwiſen wer- den. Ein

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 507[506]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/522>, abgerufen am 06.09.2024.

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