[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

zigelt werden züchtige vnd erbare alten: was
der Hänsel in der jugent lernet/ das gewohnet
vnd behelt der Hanß im alter. Diser vrsachen
halben wirdt zu den Vättern gesagt: Laß
nit ab/ das Kindt zu züchtigen. Item:
Bieg jhm den Halß/ weil er noch jung
ist/ blew jhm seine seyten/ dieweil er noch
ein Kindt ist/ daß er nit also halßstarrig
werde/ vnd dir dann laid werde. Ein
solche zucht vnd erziehung aber der Söhnen
soll von Eltern mit einer grossen bescheiden-
heit vnd verstandt beschehen/ dann man soll
nit gar zu streng/ noch gar zu waich vnnd
barmhertzig gegen jhnen sein/ die gestreng-
heit ist zu loben/ woferrn sie nit vbermessig
ist/ die gütigkeit ist zulessig/ woferrn sie bey-
nebens die laster vnnd das verderben der Kin-
der verhütet. Die ding aber/ zu deren der
Vatter seine Söhn erziehen solle/ seindt
die Gottsforcht/ tugent/ gute künst vnnd
vbungen/ dardurch werden sie jhre Leiber all-
hie zeitlich hinbringen/ vnd jhre Seelen dort
ewigklich saluiren können. Den Müttern
aber gebüret daß sie die Töchter in aller zucht
vnd erbarkeit ziehen/ derwegen wirdt zu jnen

gesagt:

J i 2

Hirnſchleiffer.

zigelt werden zuͤchtige vnd erbare alten: was
der Haͤnſel in der jugent lernet/ das gewohnet
vnd behelt der Hanß im alter. Diſer vrſachen
halben wirdt zu den Vaͤttern geſagt: Laß
nit ab/ das Kindt zu zuͤchtigen. Item:
Bieg jhm den Halß/ weil er noch jung
iſt/ blew jhm ſeine ſeyten/ dieweil er noch
ein Kindt iſt/ daß er nit alſo halßſtarꝛig
werde/ vnd dir dann laid werde. Ein
ſolche zucht vnd erziehung aber der Soͤhnen
ſoll von Eltern mit einer groſſen beſcheiden-
heit vnd verſtandt beſchehen/ dann man ſoll
nit gar zu ſtreng/ noch gar zu waich vnnd
barmhertzig gegen jhnen ſein/ die geſtreng-
heit iſt zu loben/ woferꝛn ſie nit vbermeſſig
iſt/ die guͤtigkeit iſt zuleſſig/ woferꝛn ſie bey-
nebens die laſter vnnd das verderben der Kin-
der verhuͤtet. Die ding aber/ zu deren der
Vatter ſeine Soͤhn erziehen ſolle/ ſeindt
die Gottsforcht/ tugent/ gute kuͤnſt vnnd
vbungen/ dardurch werden ſie jhre Leiber all-
hie zeitlich hinbringen/ vnd jhre Seelen dort
ewigklich ſaluiren koͤnnen. Den Muͤttern
aber gebuͤret daß ſie die Toͤchter in aller zucht
vnd erbarkeit ziehen/ derwegen wirdt zu jnen

geſagt:

J i 2

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[500[499]/0515] Hirnſchleiffer. zigelt werden zuͤchtige vnd erbare alten: was der Haͤnſel in der jugent lernet/ das gewohnet vnd behelt der Hanß im alter. Diſer vrſachen halben wirdt zu den Vaͤttern geſagt: Laß nit ab/ das Kindt zu zuͤchtigen. Item: Bieg jhm den Halß/ weil er noch jung iſt/ blew jhm ſeine ſeyten/ dieweil er noch ein Kindt iſt/ daß er nit alſo halßſtarꝛig werde/ vnd dir dann laid werde. Ein ſolche zucht vnd erziehung aber der Soͤhnen ſoll von Eltern mit einer groſſen beſcheiden- heit vnd verſtandt beſchehen/ dann man ſoll nit gar zu ſtreng/ noch gar zu waich vnnd barmhertzig gegen jhnen ſein/ die geſtreng- heit iſt zu loben/ woferꝛn ſie nit vbermeſſig iſt/ die guͤtigkeit iſt zuleſſig/ woferꝛn ſie bey- nebens die laſter vnnd das verderben der Kin- der verhuͤtet. Die ding aber/ zu deren der Vatter ſeine Soͤhn erziehen ſolle/ ſeindt die Gottsforcht/ tugent/ gute kuͤnſt vnnd vbungen/ dardurch werden ſie jhre Leiber all- hie zeitlich hinbringen/ vnd jhre Seelen dort ewigklich ſaluiren koͤnnen. Den Muͤttern aber gebuͤret daß ſie die Toͤchter in aller zucht vnd erbarkeit ziehen/ derwegen wirdt zu jnen geſagt: J i 2

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 500[499]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/515>, abgerufen am 22.11.2024.

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