[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

sprach: Ist dann die Handt deß Herrn
vnkräfftig? O herrliches Aug/ O reiche
freygebigkeit vnnd macht der handt Gottes?
von dern der H. Dauid in seinem 144. Psal.
sagt: Aller Augen warten auff dich
Herr/ vnnd du gibst jhnen jhre speiß zu
seiner zeit/ du thust deine Handt auff/ etc.
So gar die arme Erdwürmlein vnd verächt-
lichste Vögel ernehret er vnd gibt jhnen jhre
Speiß/ derwegen spricht der H. Job am 38.
Cap. Wer beraitet den Raben die speiß/
wann seine Jungen zu Gott ruefen vnd
schreyen daß sie nit zuessen haben? Weil
dann dem allem also/ wer wolte dann an der
fürsehung Gottes verzagen? Wer wolte
sich förchten/ vnnd besorgen/ daß Gott jhne
nit ernehren vnd deß hungers sterben lassen
werde? Inmassen laider/ vil Menschen
thun/ die Gott dem Herrn nit trawen/ son-
der sich vmb die zeitliche nahrung fast beküm-
meren oder sich gar selbst erhencken vnd vmb-
bringen/ vnangesehen beym Matthaeo am 6.
Cap. außtrucklich geschriben stehet: Sorget
nit für ewre Seelen/ was jhr essen wer-
det/ auch nit für ewren leib/ was jhr an-

ziehen

Hirnſchleiffer.

ſprach: Iſt dann die Handt deß Herꝛn
vnkraͤfftig? O herꝛliches Aug/ O reiche
freygebigkeit vnnd macht der handt Gottes?
von dern der H. Dauid in ſeinem 144. Pſal.
ſagt: Aller Augen warten auff dich
Herꝛ/ vnnd du gibſt jhnen jhre ſpeiß zu
ſeiner zeit/ du thuſt deine Handt auff/ ꝛc.
So gar die arme Erdwuͤrmlein vnd veraͤcht-
lichſte Voͤgel ernehret er vnd gibt jhnen jhre
Speiß/ derwegen ſpricht der H. Job am 38.
Cap. Wer beraitet den Raben die ſpeiß/
wann ſeine Jungen zu Gott ruefen vnd
ſchreyen daß ſie nit zueſſen haben? Weil
dann dem allem alſo/ wer wolte dann an der
fuͤrſehung Gottes verzagen? Wer wolte
ſich foͤrchten/ vnnd beſorgen/ daß Gott jhne
nit ernehren vnd deß hungers ſterben laſſen
werde? Inmaſſen laider/ vil Menſchen
thun/ die Gott dem Herꝛn nit trawen/ ſon-
der ſich vmb die zeitliche nahrung faſt bekuͤm-
meren oder ſich gar ſelbſt erhencken vnd vmb-
bringen/ vnangeſehen beym Matthæo am 6.
Cap. außtrucklich geſchriben ſtehet: Sorget
nit fuͤr ewre Seelen/ was jhr eſſen wer-
det/ auch nit fuͤr ewren leib/ was jhr an-

ziehen

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[398[397]/0413] Hirnſchleiffer. ſprach: Iſt dann die Handt deß Herꝛn vnkraͤfftig? O herꝛliches Aug/ O reiche freygebigkeit vnnd macht der handt Gottes? von dern der H. Dauid in ſeinem 144. Pſal. ſagt: Aller Augen warten auff dich Herꝛ/ vnnd du gibſt jhnen jhre ſpeiß zu ſeiner zeit/ du thuſt deine Handt auff/ ꝛc. So gar die arme Erdwuͤrmlein vnd veraͤcht- lichſte Voͤgel ernehret er vnd gibt jhnen jhre Speiß/ derwegen ſpricht der H. Job am 38. Cap. Wer beraitet den Raben die ſpeiß/ wann ſeine Jungen zu Gott ruefen vnd ſchreyen daß ſie nit zueſſen haben? Weil dann dem allem alſo/ wer wolte dann an der fuͤrſehung Gottes verzagen? Wer wolte ſich foͤrchten/ vnnd beſorgen/ daß Gott jhne nit ernehren vnd deß hungers ſterben laſſen werde? Inmaſſen laider/ vil Menſchen thun/ die Gott dem Herꝛn nit trawen/ ſon- der ſich vmb die zeitliche nahrung faſt bekuͤm- meren oder ſich gar ſelbſt erhencken vnd vmb- bringen/ vnangeſehen beym Matthæo am 6. Cap. außtrucklich geſchriben ſtehet: Sorget nit fuͤr ewre Seelen/ was jhr eſſen wer- det/ auch nit fuͤr ewren leib/ was jhr an- ziehen

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 398[397]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/413>, abgerufen am 25.11.2024.

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