[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].Hirnschleiffer. dahin nit weit ist. Was begegnet aber letzt-lichen solchen begirlichen geitzhälsen vnnd Goldwürmmen? was? Sie werden gleichsam in vnuernünfftige Thier verkehrt/ werden grimmig/ grob vnnd vnbarmhertzig wie die wilde Beren/ Löwen/ Wölff vnd Schwein. Anderer Discurs. Die andere außlegung diser Figur/ seind iniustisi- Z
Hirnſchleiffer. dahin nit weit iſt. Was begegnet aber letzt-lichen ſolchen begirlichen geitzhaͤlſen vnnd Goldwuͤrm̃en? was? Sie werden gleichſam in vnuernuͤnfftige Thier verkehꝛt/ werden grimmig/ grob vnnd vnbarmhertzig wie die wilde Beren/ Loͤwen/ Woͤlff vnd Schwein. Anderer Diſcurs. Die andere außlegung diſer Figur/ ſeind iniuſtiſi- Z
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0369" n="354[353]"/><fw place="top" type="header">Hirnſchleiffer.</fw><lb/> dahin nit weit iſt. Was begegnet aber letzt-<lb/> lichen ſolchen begirlichen geitzhaͤlſen vnnd<lb/> Goldwuͤrm̃en? was? Sie werden gleichſam<lb/> in vnuernuͤnfftige Thier verkehꝛt/ werden<lb/> grimmig/ grob vnnd vnbarmhertzig wie die<lb/> wilde Beren/ Loͤwen/ Woͤlff vnd Schwein.</p><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anderer</hi> <hi rendition="#aq">Diſcurs.</hi> </head><lb/> <p>Die andere außlegung diſer Figur/ ſeind<lb/> die liebliche wolluͤſt/ <hi rendition="#aq">illuſiones/</hi> ſpott/ betrug<lb/> vnd bezauberungen/ von denen der Pſalmiſt<lb/> ſagt. <hi rendition="#fr">Meine lenden ſeind erfuͤllet mit<lb/> ſpott.</hi> dann die fleiſchliche wolluͤſt ſeind kein<lb/> wahre erluſtigung/ ſondern nur ein verzau-<lb/> berter/ betrogner vnd ſpoͤttlicher luſt: O wie<lb/> vil Menſchen ziehen diſer ſchnoͤden wolluſt<lb/> weit vnnd brait nach/ in mainung/ als ſtecke<lb/> in den laſtern deß fleiſches die wahre wolluſt-<lb/> barkeit/ vnnd nach dem ſie ein gutes gnuͤgen<lb/> daruon getruncken vnnd verſucht haben/ ſo<lb/> finden ſie nichts anders/ als vngehewre thier<lb/> deß laids/ der trawrigkeit vnnd bitterkeit/ das<lb/> verſtund der weiſe <hi rendition="#aq">Seneca</hi> gar wol/ deßwegen<lb/> ſagte er <hi rendition="#aq">voluptates precipuè exturba &</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">Z</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">iniuſtiſi-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [354[353]/0369]
Hirnſchleiffer.
dahin nit weit iſt. Was begegnet aber letzt-
lichen ſolchen begirlichen geitzhaͤlſen vnnd
Goldwuͤrm̃en? was? Sie werden gleichſam
in vnuernuͤnfftige Thier verkehꝛt/ werden
grimmig/ grob vnnd vnbarmhertzig wie die
wilde Beren/ Loͤwen/ Woͤlff vnd Schwein.
Anderer Diſcurs.
Die andere außlegung diſer Figur/ ſeind
die liebliche wolluͤſt/ illuſiones/ ſpott/ betrug
vnd bezauberungen/ von denen der Pſalmiſt
ſagt. Meine lenden ſeind erfuͤllet mit
ſpott. dann die fleiſchliche wolluͤſt ſeind kein
wahre erluſtigung/ ſondern nur ein verzau-
berter/ betrogner vnd ſpoͤttlicher luſt: O wie
vil Menſchen ziehen diſer ſchnoͤden wolluſt
weit vnnd brait nach/ in mainung/ als ſtecke
in den laſtern deß fleiſches die wahre wolluſt-
barkeit/ vnnd nach dem ſie ein gutes gnuͤgen
daruon getruncken vnnd verſucht haben/ ſo
finden ſie nichts anders/ als vngehewre thier
deß laids/ der trawrigkeit vnnd bitterkeit/ das
verſtund der weiſe Seneca gar wol/ deßwegen
ſagte er voluptates precipuè exturba &
iniuſtiſi-
Z
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |