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[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.
nicht destoweniger schlief er ohn alle sorgen/
dann der gerechte vertrawt allzeit Gott vnd
in demselben wird jhm verheissen alle sicher-
heit/ schutz vnd schirm.

Der H. Dauid spricht in seinem 67. Psal.
Wo jhr nun schlaffen werdet zwischen
zweyen Losen/ so werden die flugel der
Tauben versilbert vnd jr Ruck vbergult
scheinen.
als wolt er sagen/ ob jhr schon in
ein so grosse gefahr geriethet/ daß das Loß deß
Todts vber euch geworffen were worden/ so
förchtet euch doch nit/ dann mitten in ewren
müheseligkeiten werden euch geschwinde tau-
benfedern wachsen/ mit denen jhr auß der ge-
fahr entfliehen könnet: Vnangesehen nun der
gerechte sich in gröster Todtsgefahr befin-
det/ so schlaffet er dannoch rüwigklich/ vnd ob
er schon in einem Schiff ohne Rueder noch
Segel auff dem Meer vmbfährt/ so geschicht
jhm doch kein layd/ dann sein hoffnung vnnd
vertrawen setzet er auff Gott vnd hat ein gu-
tes Gewissen.

Lieber/ was kan für ein grössere sicherheit
sein/ weder welche den Gerechten durch den
Propheten Esaiam am 33. Cap. verheissen

wird/

Hirnſchleiffer.
nicht deſtoweniger ſchlief er ohn alle ſoꝛgen/
dann der gerechte vertrawt allzeit Gott vnd
in demſelben wird jhm verheiſſen alle ſicher-
heit/ ſchutz vnd ſchirm.

Der H. Dauid ſpricht in ſeinem 67. Pſal.
Wo jhr nun ſchlaffen werdet zwiſchen
zweyen Loſen/ ſo werden die flugel der
Tauben verſilbert vnd jr Ruck vbergult
ſcheinen.
als wolt er ſagen/ ob jhr ſchon in
ein ſo groſſe gefahr geriethet/ daß das Loß deß
Todts vber euch gewoꝛffen were woꝛden/ ſo
foͤrchtet euch doch nit/ dann mitten in ewꝛen
muͤheſeligkeiten werden euch geſchwinde tau-
benfedern wachſen/ mit denen jhr auß der ge-
fahr entfliehen koͤnnet: Vnangeſehen nun der
gerechte ſich in groͤſter Todtsgefahr befin-
det/ ſo ſchlaffet er dannoch ruͤwigklich/ vnd ob
er ſchon in einem Schiff ohne Rueder noch
Segel auff dem Meer vmbfaͤhrt/ ſo geſchicht
jhm doch kein layd/ dann ſein hoffnung vnnd
vertrawen ſetzet er auff Gott vnd hat ein gu-
tes Gewiſſen.

Lieber/ was kan fuͤr ein groͤſſere ſicherheit
ſein/ weder welche den Gerechten durch den
Propheten Eſaiam am 33. Cap. verheiſſen

wird/
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[310/0326] Hirnſchleiffer. nicht deſtoweniger ſchlief er ohn alle ſoꝛgen/ dann der gerechte vertrawt allzeit Gott vnd in demſelben wird jhm verheiſſen alle ſicher- heit/ ſchutz vnd ſchirm. Der H. Dauid ſpricht in ſeinem 67. Pſal. Wo jhr nun ſchlaffen werdet zwiſchen zweyen Loſen/ ſo werden die flugel der Tauben verſilbert vnd jr Ruck vbergult ſcheinen. als wolt er ſagen/ ob jhr ſchon in ein ſo groſſe gefahr geriethet/ daß das Loß deß Todts vber euch gewoꝛffen were woꝛden/ ſo foͤrchtet euch doch nit/ dann mitten in ewꝛen muͤheſeligkeiten werden euch geſchwinde tau- benfedern wachſen/ mit denen jhr auß der ge- fahr entfliehen koͤnnet: Vnangeſehen nun der gerechte ſich in groͤſter Todtsgefahr befin- det/ ſo ſchlaffet er dannoch ruͤwigklich/ vnd ob er ſchon in einem Schiff ohne Rueder noch Segel auff dem Meer vmbfaͤhrt/ ſo geſchicht jhm doch kein layd/ dann ſein hoffnung vnnd vertrawen ſetzet er auff Gott vnd hat ein gu- tes Gewiſſen. Lieber/ was kan fuͤr ein groͤſſere ſicherheit ſein/ weder welche den Gerechten durch den Propheten Eſaiam am 33. Cap. verheiſſen wird/

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Zitationshilfe: [Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/326>, abgerufen am 25.11.2024.