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[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

Was ist aber drauff erfolgt: auertisti fa-
ciem tuam a me & factus sum conturba-
tus: Das ist/ von meiner vermessenheit we-
gen/ hastu mich O HErr/ mit deiner hilff
verlassen/ vnd dein Angesicht von mir abge-
wendt/ derwegen bin ich alsbald betrübt/ vnd
jrrig worden vnd in sünd gefallen.

Groß war der H. Petrus, vnnd auff disen
Felsen war die Kirch gebawt worden/ aber er
ward zerschmettert vnd vmbgeworffen durch
ein Sturmwind vnnd Stimm eines Mägd-
leins/ Dann er sagte mit einer grossen ver-
messenheit zum HErrn: Ob schon dise alle-
sambt sich an dir ergern/ so will ich mich
doch an dir nit ergern/ Aber noch in dersel-
ben Nacht/ verlaugnete er jhne dreymal.
Vns allen zur lehr vnnd warnung/ daß der
Mensch/ so lang er in disem leben ist/ kan er
auß dem stand der gnaden fallen vnd verkehrt
werden in einen Sünder: vnnd sollen allzeit
die wort in vnserer gedechtnuß haben: Vnser
leben allhie ist ein stettes vnd jmmerwe-
rendes Kriegswesen. Wer stehet/ der
schaw/ daß er nit falle.

Beschließlichen/ müssen die Hofleut vi[l]

mühe-

Hirnſchleiffer.

Was iſt aber drauff erfolgt: auertiſti fa-
ciem tuam à me & factus ſum conturba-
tus: Das iſt/ von meiner vermeſſenheit we-
gen/ haſtu mich O HErꝛ/ mit deiner hilff
verlaſſen/ vnd dein Angeſicht von mir abge-
wendt/ derwegen bin ich alsbald betruͤbt/ vnd
jrꝛig worden vnd in ſuͤnd gefallen.

Groß war der H. Petrus, vnnd auff diſen
Felſen war die Kirch gebawt worden/ aber er
ward zerſchmettert vnd vmbgeworffen durch
ein Sturmwind vnnd Stim̃ eines Maͤgd-
leins/ Dann er ſagte mit einer groſſen ver-
meſſenheit zum HErꝛn: Ob ſchon diſe alle-
ſambt ſich an dir ergern/ ſo will ich mich
doch an dir nit ergern/ Aber noch in derſel-
ben Nacht/ verlaugnete er jhne dreymal.
Vns allen zur lehr vnnd warnung/ daß der
Menſch/ ſo lang er in diſem leben iſt/ kan er
auß dem ſtand der gnaden fallen vnd verkehrt
werden in einen Suͤnder: vnnd ſollen allzeit
die wort in vnſerer gedechtnuß haben: Vnſer
leben allhie iſt ein ſtettes vnd jmmerwe-
rendes Kriegsweſen. Wer ſtehet/ der
ſchaw/ daß er nit falle.

Beſchließlichen/ muͤſſen die Hofleut vi[l]

muͤhe-

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[280/0296] Hirnſchleiffer. Was iſt aber drauff erfolgt: auertiſti fa- ciem tuam à me & factus ſum conturba- tus: Das iſt/ von meiner vermeſſenheit we- gen/ haſtu mich O HErꝛ/ mit deiner hilff verlaſſen/ vnd dein Angeſicht von mir abge- wendt/ derwegen bin ich alsbald betruͤbt/ vnd jrꝛig worden vnd in ſuͤnd gefallen. Groß war der H. Petrus, vnnd auff diſen Felſen war die Kirch gebawt worden/ aber er ward zerſchmettert vnd vmbgeworffen durch ein Sturmwind vnnd Stim̃ eines Maͤgd- leins/ Dann er ſagte mit einer groſſen ver- meſſenheit zum HErꝛn: Ob ſchon diſe alle- ſambt ſich an dir ergern/ ſo will ich mich doch an dir nit ergern/ Aber noch in derſel- ben Nacht/ verlaugnete er jhne dreymal. Vns allen zur lehr vnnd warnung/ daß der Menſch/ ſo lang er in diſem leben iſt/ kan er auß dem ſtand der gnaden fallen vnd verkehrt werden in einen Suͤnder: vnnd ſollen allzeit die wort in vnſerer gedechtnuß haben: Vnſer leben allhie iſt ein ſtettes vnd jmmerwe- rendes Kriegsweſen. Wer ſtehet/ der ſchaw/ daß er nit falle. Beſchließlichen/ muͤſſen die Hofleut vil muͤhe-

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/296>, abgerufen am 22.11.2024.

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