[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].Hirnschleiffer. windet. Der Höllisch Löw vberwindet mitsechßerley Wafen die Seelen/ erstlich mit der eingebung/ mit der erlustigung/ mit der ein- willigung/ mit dem werck/ mit der gewonheit/ vnd mit der not: aber wann die seel sich wöhret/ so vberwind sie jhne mit sechserley gegenwöh- ren/ nemblich durchs Gebett/ durchs fasten/ durch den Glauben/ durch die Beicht/ durchs Almusen/ vnnd durch die Demut/ welche ein Schwerd ist/ mit deme der hoffertige Höl- lische Löw gedemütigt vnd verwundt ist wor- den: Weil Dauid demütig war/ so hat er vberwunden den Löwen/ das ist/ den Riesen Goliath. Achter Discurs. Nit weniger wird durch das beym Löwen ge- Mann
Hirnſchleiffer. windet. Der Hoͤlliſch Loͤw vberwindet mitſechßerley Wafen die Seelen/ erſtlich mit der eingebung/ mit der erluſtigung/ mit der ein- willigung/ mit dem werck/ mit der gewonheit/ vnd mit der not: aber wañ die ſeel ſich woͤhret/ ſo vberwind ſie jhne mit ſechserley gegenwoͤh- ren/ nemblich durchs Gebett/ durchs faſten/ durch den Glauben/ durch die Beicht/ durchs Almuſen/ vnnd durch die Demut/ welche ein Schwerd iſt/ mit deme der hoffertige Hoͤl- liſche Loͤw gedemuͤtigt vnd verwundt iſt wor- den: Weil Dauid demuͤtig war/ ſo hat er vberwunden den Loͤwen/ das iſt/ den Rieſen Goliath. Achter Diſcurs. Nit weniger wird durch das beym Loͤwen ge- Mann
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Hirnſchleiffer.
windet. Der Hoͤlliſch Loͤw vberwindet mit
ſechßerley Wafen die Seelen/ erſtlich mit der
eingebung/ mit der erluſtigung/ mit der ein-
willigung/ mit dem werck/ mit der gewonheit/
vnd mit der not: aber wañ die ſeel ſich woͤhret/
ſo vberwind ſie jhne mit ſechserley gegenwoͤh-
ren/ nemblich durchs Gebett/ durchs faſten/
durch den Glauben/ durch die Beicht/ durchs
Almuſen/ vnnd durch die Demut/ welche ein
Schwerd iſt/ mit deme der hoffertige Hoͤl-
liſche Loͤw gedemuͤtigt vnd verwundt iſt wor-
den: Weil Dauid demuͤtig war/ ſo hat er
vberwunden den Loͤwen/ das iſt/ den Rieſen
Goliath.
Achter Diſcurs.
Nit weniger wird durch das beym Loͤwen ge-
hende Schaf bedeut/ dz ein Koͤnig oder Fuͤrſt
allzeit einen Geiſtlichen gerechten vnd from-
men Mañ bey ſich haben vnd ſeine gewiſſens
ſachen nach jhme reguliren ſoll. Artlich wird
ein Geiſtlicher durch das Schaf bedeut: das
Schaf iſt ein ſehr forchtſames Thier/ vnd er-
ſchricket gar leichtlich/ alſo ſol ein Geiſtlicher
Mann
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