[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

herkommen/ vnd daß vnsere Eltern vnd Vor-
fahren heilige Leut gewest/ derwegen will
sichs nit gebüren/ daß wir vns in einem keu-
schen Beth zusammen legen wie die Heyden
vnd Vnglaubigen/ welche Gott den HErrn
nit kennen vnd nichts anders vor Augen ha-
ben/ als die sinnliche vnnd schnöde begirlich-
keit. Folgents knyete diser Gottsförchtige
Bräutigam nider/ bettete zuuor zu Gott vnd
sprach: Du O HErr waist/ daß mich vn-
keuschheit deß Fleisches nit treibt/ dise
mein Schwester zunemmen/ sonder allein
die lieb der Kinder/ in welchen werde
dein Namin ewigkeit gelobt.

Beschließlichen wird Christus alsdann zum
heurat beruffen/ vnd ist der Heurat glücklich/
wann man darbey auff nichts anders sihet/ als
auff die Tugent so wol deß Manns/ als deß
Weibs/ vnd nit auff güter/ schönheit vnd reich-
thumm Als Eleazar deß Abrahams haußmei-
ster/ den heurat zwischen Isaac vnd d' Rebeccae
freunden tractirte/ sprach er zu jnen: Der Herr
hat meinen Herrn reichlich gesegnet/ vnd
ist groß worden/ vnd hat jm schaf/ vnd Ochs-
sen/ silber vnd gold geben. Vil mehr lobet

N 4

Hirnſchleiffer.

herkom̃en/ vnd daß vnſere Eltern vnd Vor-
fahren heilige Leut geweſt/ derwegen will
ſichs nit gebuͤren/ daß wir vns in einem keu-
ſchen Beth zuſammen legen wie die Heyden
vnd Vnglaubigen/ welche Gott den HErꝛn
nit kennen vnd nichts anders vor Augen ha-
ben/ als die ſinnliche vnnd ſchnoͤde begirlich-
keit. Folgents knyete diſer Gottsfoͤrchtige
Braͤutigam nider/ bettete zuuor zu Gott vnd
ſprach: Du O HErꝛ waiſt/ daß mich vn-
keuſchheit deß Fleiſches nit treibt/ diſe
mein Schweſter zunem̃en/ ſonder allein
die lieb der Kinder/ in welchen werde
dein Namin ewigkeit gelobt.

Beſchließlichen wird Chriſtus alsdañ zum
heurat beruffen/ vnd iſt der Heurat gluͤcklich/
wañ man darbey auff nichts anders ſihet/ als
auff die Tugent ſo wol deß Manns/ als deß
Weibs/ vnd nit auff guͤter/ ſchoͤnheit vñ reich-
thum̃ Als Eleazar deß Abrahams haußmei-
ſter/ dẽ heurat zwiſchen Iſaac vnd d’ Rebeccæ
freundẽ tractirte/ ſprach er zu jnen: Der Herꝛ
hat meinen Herꝛn reichlich geſegnet/ vnd
iſt groß worden/ vñ hat jm ſchaf/ vñ Ochſ-
ſen/ ſilber vnd gold geben. Vil mehr lobet

N 4

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[199/0215] Hirnſchleiffer. herkom̃en/ vnd daß vnſere Eltern vnd Vor- fahren heilige Leut geweſt/ derwegen will ſichs nit gebuͤren/ daß wir vns in einem keu- ſchen Beth zuſammen legen wie die Heyden vnd Vnglaubigen/ welche Gott den HErꝛn nit kennen vnd nichts anders vor Augen ha- ben/ als die ſinnliche vnnd ſchnoͤde begirlich- keit. Folgents knyete diſer Gottsfoͤrchtige Braͤutigam nider/ bettete zuuor zu Gott vnd ſprach: Du O HErꝛ waiſt/ daß mich vn- keuſchheit deß Fleiſches nit treibt/ diſe mein Schweſter zunem̃en/ ſonder allein die lieb der Kinder/ in welchen werde dein Namin ewigkeit gelobt. Beſchließlichen wird Chriſtus alsdañ zum heurat beruffen/ vnd iſt der Heurat gluͤcklich/ wañ man darbey auff nichts anders ſihet/ als auff die Tugent ſo wol deß Manns/ als deß Weibs/ vnd nit auff guͤter/ ſchoͤnheit vñ reich- thum̃ Als Eleazar deß Abrahams haußmei- ſter/ dẽ heurat zwiſchen Iſaac vnd d’ Rebeccæ freundẽ tractirte/ ſprach er zu jnen: Der Herꝛ hat meinen Herꝛn reichlich geſegnet/ vnd iſt groß worden/ vñ hat jm ſchaf/ vñ Ochſ- ſen/ ſilber vnd gold geben. Vil mehr lobet er N 4

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/215>, abgerufen am 28.11.2024.

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