[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

Christus ist/ in eines Menschen gemüt kön-
ne verborgen bleiben/ dann wie einer/ der schö-
ne äpffel bey sich tregt/ der kan sie gleichwol
verbergen/ aber den geruch kan er nit auff hal-
ten/ dann der Apffel verrathet sich selbst vnd
gibt sich zuerkennen/ also/ ob schon ein Ge-
rechter (in dessen Seel der HERR wohnet)
jhne ingeheim vnd verborgen helt/ so wird er
doch durch seinen Himmlischen geruch/ wel-
chen er von sich lest/ bekandt: Vnd alsdann
erkennen wir/ daß Christus in deß Menschen
gemüt seye/ wann nemblich er den Geruch
Christi von sich gibt/ seinen sitten vnd tugen-
ten nachfolget/ vnd sich mit Christi wercken/
so vil müglich/ vergleichet. So lasset der-
wegen vns/ die wir (wie der Apostel zun Gal.
am 5. Capit. spricht:) In dem Geist leben/
auch im Geist wandlen: Leben wir in Chri-
sto/ so lasset vns in Christo leben/ dann wer
da sagt: er bleibe in Christo/ der muß wandlen
allermassen wie er gewandlet hat/ das ist/ es
muß sich sein leben mit Christi leben verglei-
chen/ damit er sagen könne/ was der H. Iob.
am 23. sagt: Seinen Fußstapffen hat mein
Fuß nachgefolgt. Deß wegen sagt auch

der

Hirnſchleiffer.

Chriſtus iſt/ in eines Menſchen gemuͤt koͤn-
ne verborgen bleiben/ dann wie einer/ der ſchoͤ-
ne aͤpffel bey ſich tregt/ der kan ſie gleichwol
verbergen/ aber den geruch kan er nit auff hal-
ten/ dann der Apffel verꝛathet ſich ſelbſt vnd
gibt ſich zuerkennen/ alſo/ ob ſchon ein Ge-
rechter (in deſſen Seel der HERR wohnet)
jhne ingeheim vnd verborgen helt/ ſo wird er
doch durch ſeinen Him̃liſchen geruch/ wel-
chen er von ſich leſt/ bekandt: Vnd alsdann
erkennen wir/ daß Chriſtus in deß Menſchen
gemuͤt ſeye/ wann nemblich er den Geruch
Chriſti von ſich gibt/ ſeinen ſitten vnd tugen-
ten nachfolget/ vnd ſich mit Chriſti wercken/
ſo vil muͤglich/ vergleichet. So laſſet der-
wegen vns/ die wir (wie der Apoſtel zun Gal.
am 5. Capit. ſpricht:) In dem Geiſt leben/
auch im Geiſt wandlen: Leben wir in Chri-
ſto/ ſo laſſet vns in Chriſto leben/ dann wer
da ſagt: er bleibe in Chriſto/ der muß wandlen
allermaſſen wie er gewandlet hat/ das iſt/ es
muß ſich ſein leben mit Chriſti leben verglei-
chen/ damit er ſagen koͤnne/ was der H. Iob.
am 23. ſagt: Seinen Fußſtapffen hat mein
Fuß nachgefolgt. Deß wegen ſagt auch

der

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[104/0120] Hirnſchleiffer. Chriſtus iſt/ in eines Menſchen gemuͤt koͤn- ne verborgen bleiben/ dann wie einer/ der ſchoͤ- ne aͤpffel bey ſich tregt/ der kan ſie gleichwol verbergen/ aber den geruch kan er nit auff hal- ten/ dann der Apffel verꝛathet ſich ſelbſt vnd gibt ſich zuerkennen/ alſo/ ob ſchon ein Ge- rechter (in deſſen Seel der HERR wohnet) jhne ingeheim vnd verborgen helt/ ſo wird er doch durch ſeinen Him̃liſchen geruch/ wel- chen er von ſich leſt/ bekandt: Vnd alsdann erkennen wir/ daß Chriſtus in deß Menſchen gemuͤt ſeye/ wann nemblich er den Geruch Chriſti von ſich gibt/ ſeinen ſitten vnd tugen- ten nachfolget/ vnd ſich mit Chriſti wercken/ ſo vil muͤglich/ vergleichet. So laſſet der- wegen vns/ die wir (wie der Apoſtel zun Gal. am 5. Capit. ſpricht:) In dem Geiſt leben/ auch im Geiſt wandlen: Leben wir in Chri- ſto/ ſo laſſet vns in Chriſto leben/ dann wer da ſagt: er bleibe in Chriſto/ der muß wandlen allermaſſen wie er gewandlet hat/ das iſt/ es muß ſich ſein leben mit Chriſti leben verglei- chen/ damit er ſagen koͤnne/ was der H. Iob. am 23. ſagt: Seinen Fußſtapffen hat mein Fuß nachgefolgt. Deß wegen ſagt auch der

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/120>, abgerufen am 24.11.2024.

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