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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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ehe zur Arbeit dann grosses poldern und schlagen. Es ist auch kein besser Ding/ dann daß man thue wie die Jägermeister / die einen jungen Hund gemeinlich mit einem alten Jaghund zusammen kupplen / daß also du auch einen jungen und erst angehenden Zugochsen/ zu einem alten und gebrauchten/ doch gleichwol gleicher höhe und grösse/ Ochsen spannest/ (dann das soll allweg das fürnehmste seyn/ daß sie gleicher Grösse/ Stärcke/ und Art seyen) damit also der schon abgericht ist/ den andern ungeübten anbringe / und im ziehen oder arbeiten gewöhne.

Wann aber ein Ochs/ der sonst schön und ansichtig/ und ewers bedunckens tüglich zur arbeit und zum ziehen ist/ sich schwerlich wolt lassen anführen/ so sollet ihr ihn in ein groß Joch einspannen/ und neben einem andern gleichen Paar / welchs leichtfertig und wohl zeucht oder arbeitet/ stellen: In dreyen Tagen gewohnt er also deß ziehens/ oder sonst anderer arbeit.

Wiltu aber einen Ochsen besonder zahm und geschlacht machen/ so soltu ihm zum offtermahl das Joch auff den Hals/ oder die Joch und Zugriemen auff die Hörner legen/ damit er also derselben allgemach gewohne. Darnach innerhalb etlicher Tage an eine starcke Säul oder Pfal anbinden/ ihm nichts zu essen geben / sonder also ein zeitlang ungessen bleiben lassen/ ist er grimmig und zornig / so wird er wol zahm und gedultig. Wann ihm dann sein wüten und toben vergangen / so gehe hin/ schmeichle ihm mit den Händen/ greiffe ihm auch zwischen die Waden/ und betaste ihn hin und her/ damit er also der Leut gewohne. Thu ihm das Joch auff/ und laß ihn ein Acker oder zween auff ungebautem Feld also auff und abtretten: oder spanne ihn bißweilen ein/ und laß ihn ein gute weil im leeren Karck ziehen: Spanne ihn letzlich in einen geladenen Wagen/ und versuche wie starck er sey/ damit er also deß Geschreyes/ der Reden/ und der Gerte gewohne.

Wann du ein jungen Ochsen kaufft hast/ und sein Art und Eigenschafft gar nicht weißt/ so mustu ihn einspannen/ und sehen ob er stätig/ forchtsam/ wild ist / auch ob er sich gern legt: wo er dann solche böse

ehe zur Arbeit dann grosses poldern und schlagen. Es ist auch kein besser Ding/ dann daß man thue wie die Jägermeister / die einen jungen Hund gemeinlich mit einem alten Jaghund zusammen kupplen / daß also du auch einen jungen und erst angehenden Zugochsen/ zu einem alten und gebrauchten/ doch gleichwol gleicher höhe und grösse/ Ochsen spannest/ (dann das soll allweg das fürnehmste seyn/ daß sie gleicher Grösse/ Stärcke/ und Art seyen) damit also der schon abgericht ist/ den andern ungeübten anbringe / und im ziehen oder arbeiten gewöhne.

Wann aber ein Ochs/ der sonst schön und ansichtig/ und ewers bedunckens tüglich zur arbeit und zum ziehen ist/ sich schwerlich wolt lassen anführen/ so sollet ihr ihn in ein groß Joch einspannen/ und neben einem andern gleichen Paar / welchs leichtfertig und wohl zeucht oder arbeitet/ stellen: In dreyen Tagen gewohnt er also deß ziehens/ oder sonst anderer arbeit.

Wiltu aber einen Ochsen besonder zahm und geschlacht machen/ so soltu ihm zum offtermahl das Joch auff den Hals/ oder die Joch und Zugriemen auff die Hörner legen/ damit er also derselben allgemach gewohne. Darnach innerhalb etlicher Tage an eine starcke Säul oder Pfal anbinden/ ihm nichts zu essen geben / sonder also ein zeitlang ungessen bleiben lassen/ ist er grimmig und zornig / so wird er wol zahm und gedultig. Wann ihm dann sein wüten und toben vergangen / so gehe hin/ schmeichle ihm mit den Händen/ greiffe ihm auch zwischen die Waden/ und betaste ihn hin und her/ damit er also der Leut gewohne. Thu ihm das Joch auff/ und laß ihn ein Acker oder zween auff ungebautem Feld also auff und abtretten: oder spanne ihn bißweilen ein/ und laß ihn ein gute weil im leeren Karck ziehen: Spanne ihn letzlich in einen geladenen Wagen/ und versuche wie starck er sey/ damit er also deß Geschreyes/ der Reden/ und der Gerte gewohne.

Wann du ein jungen Ochsen kaufft hast/ und sein Art und Eigenschafft gar nicht weißt/ so mustu ihn einspannen/ und sehen ob er stätig/ forchtsam/ wild ist / auch ob er sich gern legt: wo er dann solche böse

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[74/0087] ehe zur Arbeit dann grosses poldern und schlagen. Es ist auch kein besser Ding/ dann daß man thue wie die Jägermeister / die einen jungen Hund gemeinlich mit einem alten Jaghund zusammen kupplen / daß also du auch einen jungen und erst angehenden Zugochsen/ zu einem alten und gebrauchten/ doch gleichwol gleicher höhe und grösse/ Ochsen spannest/ (dann das soll allweg das fürnehmste seyn/ daß sie gleicher Grösse/ Stärcke/ und Art seyen) damit also der schon abgericht ist/ den andern ungeübten anbringe / und im ziehen oder arbeiten gewöhne. Wann aber ein Ochs/ der sonst schön und ansichtig/ und ewers bedunckens tüglich zur arbeit und zum ziehen ist/ sich schwerlich wolt lassen anführen/ so sollet ihr ihn in ein groß Joch einspannen/ und neben einem andern gleichen Paar / welchs leichtfertig und wohl zeucht oder arbeitet/ stellen: In dreyen Tagen gewohnt er also deß ziehens/ oder sonst anderer arbeit. Wiltu aber einen Ochsen besonder zahm und geschlacht machen/ so soltu ihm zum offtermahl das Joch auff den Hals/ oder die Joch und Zugriemen auff die Hörner legen/ damit er also derselben allgemach gewohne. Darnach innerhalb etlicher Tage an eine starcke Säul oder Pfal anbinden/ ihm nichts zu essen geben / sonder also ein zeitlang ungessen bleiben lassen/ ist er grimmig und zornig / so wird er wol zahm und gedultig. Wann ihm dann sein wüten und toben vergangen / so gehe hin/ schmeichle ihm mit den Händen/ greiffe ihm auch zwischen die Waden/ und betaste ihn hin und her/ damit er also der Leut gewohne. Thu ihm das Joch auff/ und laß ihn ein Acker oder zween auff ungebautem Feld also auff und abtretten: oder spanne ihn bißweilen ein/ und laß ihn ein gute weil im leeren Karck ziehen: Spanne ihn letzlich in einen geladenen Wagen/ und versuche wie starck er sey/ damit er also deß Geschreyes/ der Reden/ und der Gerte gewohne. Wann du ein jungen Ochsen kaufft hast/ und sein Art und Eigenschafft gar nicht weißt/ so mustu ihn einspannen/ und sehen ob er stätig/ forchtsam/ wild ist / auch ob er sich gern legt: wo er dann solche böse

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/87>, abgerufen am 24.11.2024.