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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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sechsten Jahr kommen die erste außgefallene Zähn wieder. Im sibenden seyn sie wieder alle gewachsen und erfüllet. Von der Zeit an mag man nicht weiters wissen wie alt das Roß seye / dann daß man eine ungewöhnliche Schwärtze im zwölfften Jahr an den Zähnen sihet. Je älter aber ein Pferdt wird/ je länger ihm die Zähn auch wachsen / außgenommen etliche/ welche sich von wegen deß täglichen Biß abstossen/ wann sie von Tag zu Tag alten.

Im sibenzehenden Jahr pflegen den Pferdten gemeiniglich die Schläffe einzufallen / und Gruben zubekommen/ die Augbrawen fahen an zu grawen/ traurig und melancholisch an der Stirn zusehen/ sie werffen den Halß nider/ seyn faul am gantzen Leib/ die Augen erstarren: das Haar wird ihnen graw/ sonderlich wann sie Kestenbraun/ Schwartzferb oder anderer Farb seyn/ welche etwas dunckel ist. Die Weissen werden Appelgraw und etwas dunckel/ bekommen vil Runtzlen in den obern Lefftzen: und solche Zahl der Runtzlen/ soll die Zahl der Jahren anzeigen. So ihnen auch ihr Haut ergriffen/ von dem Fleisch gezogen wird / und nicht bald wieder an ihr Statt oder Platz fährt: das Wiederspiel geschicht an den jungen Gäulen.

Das V. Capitel.

Von Roß-Artzney in gemein.

ES steht weiters einem Stallknecht zu/ daß er gut Sorg habe/ damit seine Pferdt gesund und unpresthafft bleiben: So er dann sihet/ daß seine Gäul gesund seyn / und doch gleichwol abkommen und mager werden/ soll er ihnen für ihr Futter und Haber geröst Korn zu essen geben/ oder gestossen Gersten/ zweymal/ so viel fürschütten/ sie alle Tag über den gantzen Leid reiben lassen/ dann das stäte reiben und anrühren ist ihnen viel besser/ dann vil Speiß und Futter.

Wann ein Pferdt nicht wol stallen kan (welches er dann mag an den geschwollen Hoden erkennen /) so soll er in einer Maß Weins gestossen Knobloch/ das weiß von zehen Eyern klopffen/ und ihm solche

sechsten Jahr kommen die erste außgefallene Zähn wieder. Im sibenden seyn sie wieder alle gewachsen und erfüllet. Von der Zeit an mag man nicht weiters wissen wie alt das Roß seye / dann daß man eine ungewöhnliche Schwärtze im zwölfften Jahr an den Zähnen sihet. Je älter aber ein Pferdt wird/ je länger ihm die Zähn auch wachsen / außgenommen etliche/ welche sich von wegen deß täglichen Biß abstossen/ wann sie von Tag zu Tag alten.

Im sibenzehenden Jahr pflegen den Pferdten gemeiniglich die Schläffe einzufallen / und Gruben zubekommen/ die Augbrawen fahen an zu grawen/ traurig und melancholisch an der Stirn zusehen/ sie werffen den Halß nider/ seyn faul am gantzen Leib/ die Augen erstarren: das Haar wird ihnen graw/ sonderlich wañ sie Kestenbraun/ Schwartzferb oder anderer Farb seyn/ welche etwas dunckel ist. Die Weissen werden Appelgraw und etwas dunckel/ bekommen vil Runtzlen in den obern Lefftzen: und solche Zahl der Runtzlen/ soll die Zahl der Jahren anzeigen. So ihnen auch ihr Haut ergriffen/ von dem Fleisch gezogen wird / und nicht bald wieder an ihr Statt oder Platz fährt: das Wiederspiel geschicht an den jungen Gäulen.

Das V. Capitel.

Von Roß-Artzney in gemein.

ES steht weiters einem Stallknecht zu/ daß er gut Sorg habe/ damit seine Pferdt gesund und unpresthafft bleiben: So er dann sihet/ daß seine Gäul gesund seyn / und doch gleichwol abkommen und mager werden/ soll er ihnen für ihr Futter und Haber geröst Korn zu essen geben/ oder gestossen Gersten/ zweymal/ so viel fürschütten/ sie alle Tag über den gantzen Leid reiben lassen/ dann das stäte reiben und anrühren ist ihnen viel besser/ dann vil Speiß und Futter.

Wann ein Pferdt nicht wol stallen kan (welches er dann mag an den geschwollen Hoden erkennen /) so soll er in einer Maß Weins gestossen Knobloch/ das weiß von zehen Eyern klopffen/ und ihm solche

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[56/0065] sechsten Jahr kommen die erste außgefallene Zähn wieder. Im sibenden seyn sie wieder alle gewachsen und erfüllet. Von der Zeit an mag man nicht weiters wissen wie alt das Roß seye / dann daß man eine ungewöhnliche Schwärtze im zwölfften Jahr an den Zähnen sihet. Je älter aber ein Pferdt wird/ je länger ihm die Zähn auch wachsen / außgenommen etliche/ welche sich von wegen deß täglichen Biß abstossen/ wann sie von Tag zu Tag alten. Im sibenzehenden Jahr pflegen den Pferdten gemeiniglich die Schläffe einzufallen / und Gruben zubekommen/ die Augbrawen fahen an zu grawen/ traurig und melancholisch an der Stirn zusehen/ sie werffen den Halß nider/ seyn faul am gantzen Leib/ die Augen erstarren: das Haar wird ihnen graw/ sonderlich wañ sie Kestenbraun/ Schwartzferb oder anderer Farb seyn/ welche etwas dunckel ist. Die Weissen werden Appelgraw und etwas dunckel/ bekommen vil Runtzlen in den obern Lefftzen: und solche Zahl der Runtzlen/ soll die Zahl der Jahren anzeigen. So ihnen auch ihr Haut ergriffen/ von dem Fleisch gezogen wird / und nicht bald wieder an ihr Statt oder Platz fährt: das Wiederspiel geschicht an den jungen Gäulen. Das V. Capitel. Von Roß-Artzney in gemein. ES steht weiters einem Stallknecht zu/ daß er gut Sorg habe/ damit seine Pferdt gesund und unpresthafft bleiben: So er dann sihet/ daß seine Gäul gesund seyn / und doch gleichwol abkommen und mager werden/ soll er ihnen für ihr Futter und Haber geröst Korn zu essen geben/ oder gestossen Gersten/ zweymal/ so viel fürschütten/ sie alle Tag über den gantzen Leid reiben lassen/ dann das stäte reiben und anrühren ist ihnen viel besser/ dann vil Speiß und Futter. Wann ein Pferdt nicht wol stallen kan (welches er dann mag an den geschwollen Hoden erkennen /) so soll er in einer Maß Weins gestossen Knobloch/ das weiß von zehen Eyern klopffen/ und ihm solche

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/65>, abgerufen am 24.11.2024.