Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

Bild:
<< vorherige Seite

die Roß-Eysen auffzuschlagen/ und auffzunaglen/ nach dem besten staffieren und versehen.

Neben dem/ so muß er auch gute wissenschafft haben/ was die Ursach seye/ wann etwan die Pferd hincken/ und an ihren Füssen prästhafftig seyn worden / Beyneben auch gute sorg haben/ wann seinen Gäulen die Huff wachsen/ und so sie den Husten haben/ sie fleissig zugedeckt halten.

Wann aber die Roß im Schnee/ Regen/ und rauhem kühlem Wetter erkalten und erfrieren/ so soll er ihnen Foenum graecum zu essen geben/ oder Aeniß unter ihr Futter mischen lassen. Die Pferde welche alt seyn/ verwechslen/ und ein anders/ welches er vermeinet dem andern anmüthig zu seyn/ an sein Platz stellen.

Den Stall soll er im Sommer alle Tag reinigen/ deß Nachts aber ihr Streü von frischem Stroh machen. Wann seine Roß nicht zunehmen/ sondern mager werden/ so soll er Bonen kochen/ unter den Habern mischen/ und sie darmit füttern. Oder er soll Hirs/ Heydelpfench/ Reiß kochen/ mit Bonenmehl vermischen/ ein wenig Saltz darzu thun/ und sie darmit mästen.

Ein Fuhrknecht soll allwegen sein Schlaffbeth im Stall bey seinen Gäulen haben / damit sie entweder nicht kranck werden/ oder sich in den Halfftern verwicklen / einander nicht schlagen/ beissen/ oder sich sonst in andere Wege verletzen.

Das Liecht soll er im Stall fleissig verwahren/ und an kein sorglichs Ort setzen oder stellen. Allerhand Roßgeschirr soll er alle Abend sauber und ordenlich an sein Ort hencken oder legen/ damit wann man Morgens früh wiederum einspannen und auffs Feld fahren will/ er eins nach dem andern gantz und unverrissen möge finden/ und also an seiner Arbeit keines wegs gesaumet werde.

Die Maulthier und die Stuten soll er nicht allein in ein sondern Stall einsperren oder stellen/ sonder auch in einen sondern Wagen spannen/ und in sonderm eignen Zug arbeiten lassen.

Die presthaffte oder krancke Pferd/ und welche nicht entweders

die Roß-Eysen auffzuschlagen/ und auffzunaglen/ nach dem besten staffieren und versehen.

Neben dem/ so muß er auch gute wissenschafft haben/ was die Ursach seye/ wann etwan die Pferd hincken/ und an ihren Füssen prästhafftig seyn worden / Beyneben auch gute sorg haben/ wann seinen Gäulen die Huff wachsen/ und so sie den Husten haben/ sie fleissig zugedeckt halten.

Wann aber die Roß im Schnee/ Regen/ und rauhem kühlem Wetter erkalten und erfrieren/ so soll er ihnen Foenum graecum zu essen geben/ oder Aeniß unter ihr Futter mischen lassen. Die Pferde welche alt seyn/ verwechslen/ und ein anders/ welches er vermeinet dem andern anmüthig zu seyn/ an sein Platz stellen.

Den Stall soll er im Sommer alle Tag reinigen/ deß Nachts aber ihr Streü von frischem Stroh machen. Wann seine Roß nicht zunehmen/ sondern mager werden/ so soll er Bonen kochen/ unter den Habern mischen/ und sie darmit füttern. Oder er soll Hirs/ Heydelpfench/ Reiß kochen/ mit Bonenmehl vermischen/ ein wenig Saltz darzu thun/ und sie darmit mästen.

Ein Fuhrknecht soll allwegen sein Schlaffbeth im Stall bey seinen Gäulen haben / damit sie entweder nicht kranck werden/ oder sich in den Halfftern verwicklen / einander nicht schlagen/ beissen/ oder sich sonst in andere Wege verletzen.

Das Liecht soll er im Stall fleissig verwahren/ und an kein sorglichs Ort setzen oder stellen. Allerhand Roßgeschirr soll er alle Abend sauber und ordenlich an sein Ort hencken oder legen/ damit wann man Morgens früh wiederum einspañen und auffs Feld fahren will/ er eins nach dem andern gantz und unverrissen möge finden/ und also an seiner Arbeit keines wegs gesaumet werde.

Die Maulthier und die Stuten soll er nicht allein in ein sondern Stall einsperren oder stellen/ sonder auch in einen sondern Wagen spannen/ und in sonderm eignen Zug arbeiten lassen.

Die presthaffte oder krancke Pferd/ und welche nicht entweders

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0059" n="50"/>
die Roß-Eysen                      auffzuschlagen/ und auffzunaglen/ nach dem besten staffieren und versehen.</p>
        <p>Neben dem/ so muß er auch gute wissenschafft haben/ was die Ursach seye/ wann                      etwan die Pferd hincken/ und an ihren Füssen prästhafftig seyn worden /                      Beyneben auch gute sorg haben/ wann seinen Gäulen die Huff wachsen/ und so sie                      den Husten haben/ sie fleissig zugedeckt halten.</p>
        <p>Wann aber die Roß im Schnee/ Regen/ und rauhem kühlem Wetter erkalten und                      erfrieren/ so soll er ihnen Foenum graecum zu essen geben/ oder Aeniß unter                      ihr Futter mischen lassen. Die Pferde welche alt seyn/ verwechslen/ und ein                      anders/ welches er vermeinet dem andern anmüthig zu seyn/ an sein Platz                      stellen.</p>
        <p>Den Stall soll er im Sommer alle Tag reinigen/ deß Nachts aber ihr Streü von                      frischem Stroh machen. Wann seine Roß nicht zunehmen/ sondern mager werden/ so                      soll er Bonen kochen/ unter den Habern mischen/ und sie darmit füttern. Oder                      er soll Hirs/ Heydelpfench/ Reiß kochen/ mit Bonenmehl vermischen/ ein wenig                      Saltz darzu thun/ und sie darmit mästen.</p>
        <p>Ein Fuhrknecht soll allwegen sein Schlaffbeth im Stall bey seinen Gäulen haben /                      damit sie entweder nicht kranck werden/ oder sich in den Halfftern verwicklen /                      einander nicht schlagen/ beissen/ oder sich sonst in andere Wege                      verletzen.</p>
        <p>Das Liecht soll er im Stall fleissig verwahren/ und an kein sorglichs Ort setzen                      oder stellen. Allerhand Roßgeschirr soll er alle Abend sauber und ordenlich an                      sein Ort hencken oder legen/ damit wann man Morgens früh wiederum                      einspan&#x0303;en und auffs Feld fahren will/ er eins nach dem andern gantz und                      unverrissen möge finden/ und also an seiner Arbeit keines wegs gesaumet                      werde.</p>
        <p>Die Maulthier und die Stuten soll er nicht allein in ein sondern Stall einsperren                      oder stellen/ sonder auch in einen sondern Wagen spannen/ und in sonderm                      eignen Zug arbeiten lassen.</p>
        <p>Die presthaffte oder krancke Pferd/ und welche nicht entweders
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[50/0059] die Roß-Eysen auffzuschlagen/ und auffzunaglen/ nach dem besten staffieren und versehen. Neben dem/ so muß er auch gute wissenschafft haben/ was die Ursach seye/ wann etwan die Pferd hincken/ und an ihren Füssen prästhafftig seyn worden / Beyneben auch gute sorg haben/ wann seinen Gäulen die Huff wachsen/ und so sie den Husten haben/ sie fleissig zugedeckt halten. Wann aber die Roß im Schnee/ Regen/ und rauhem kühlem Wetter erkalten und erfrieren/ so soll er ihnen Foenum graecum zu essen geben/ oder Aeniß unter ihr Futter mischen lassen. Die Pferde welche alt seyn/ verwechslen/ und ein anders/ welches er vermeinet dem andern anmüthig zu seyn/ an sein Platz stellen. Den Stall soll er im Sommer alle Tag reinigen/ deß Nachts aber ihr Streü von frischem Stroh machen. Wann seine Roß nicht zunehmen/ sondern mager werden/ so soll er Bonen kochen/ unter den Habern mischen/ und sie darmit füttern. Oder er soll Hirs/ Heydelpfench/ Reiß kochen/ mit Bonenmehl vermischen/ ein wenig Saltz darzu thun/ und sie darmit mästen. Ein Fuhrknecht soll allwegen sein Schlaffbeth im Stall bey seinen Gäulen haben / damit sie entweder nicht kranck werden/ oder sich in den Halfftern verwicklen / einander nicht schlagen/ beissen/ oder sich sonst in andere Wege verletzen. Das Liecht soll er im Stall fleissig verwahren/ und an kein sorglichs Ort setzen oder stellen. Allerhand Roßgeschirr soll er alle Abend sauber und ordenlich an sein Ort hencken oder legen/ damit wann man Morgens früh wiederum einspañen und auffs Feld fahren will/ er eins nach dem andern gantz und unverrissen möge finden/ und also an seiner Arbeit keines wegs gesaumet werde. Die Maulthier und die Stuten soll er nicht allein in ein sondern Stall einsperren oder stellen/ sonder auch in einen sondern Wagen spannen/ und in sonderm eignen Zug arbeiten lassen. Die presthaffte oder krancke Pferd/ und welche nicht entweders

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/59
Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/59>, abgerufen am 28.11.2024.