Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

Bild:
<< vorherige Seite

reichen/ doch daß man einem nicht zu viel vorauß gebe/ sonsten thun sie hernacher wenig gut in der Arbeit/ und eilen davon/ essey darnach recht oder unnutzlich.

Das II. Capitel.

Wie die Arbeit in dem Weinberg ordentlich für die Hand zu nehmen.

ES soll ein Haußhalter Jährlich um Michaeli seine Arbeiter auf und annehmen/ auch beurlauben/ doch daß sie ihre Dienste leisten biß der Wein im Faß ist; So bald nun die Weinlese geschehen/ soll er die Weinpfäle alsobald lassen außziehen / ordentlich [unleserliches Material]egen/ und den Winter über auch fleissig achtung haben/ daß keine verbrandt oder vertragen werden/ und so davon was abgehet/ bey Zeiten darzu schaffen. So bald nun das auß ziehen der Pfäl vorbey/ und das Holtz an den Weinreben reiff/ solle man alsobald ansangen zu sencken/ damit solches so viel müglich bey Zeiten/ und vor dem ersten Frost/ geschehen mag/ im Fall was hinderstellig bleibet/ soll es im Mayen/ oder wann deß Wetters halben dazu bequem ist/ verrichtet werden. In dem sencken soll man in acht nehmen/ daß ein Stock vom andern 3. Schuh komme/ und die Senckgruben sollen 5. viertel einer Elen seyn/ Es sollen auch die fein grade in der Ordnung/ so viel müglich Zeilen weis geschehen. Wann das Holtz reiff ist im Lentzen/ wie auch im Herbst / so kan man sencken/ es muß aber an einem schönen warmen Tag geschehen/ und ist die Herbstsenckung am besten/ dann das Holtz reiffet noch immer biß Martini / dann wann das Holtz nicht reiff ist/ so laß das sencken nur unterwegen/ drum soll ein Weinhalter wolachtung geben im Herbst vor allen Dingen/ ob das Holtz wohl reiff oder nicht/ dann man kan nicht alle Iahr sencken/ drum muß Er wohl achtung haben/ wann warme Herbst seyn. Die Senckung geschicht also/ mach eine Senckgrube/ darnach die Rebenstöcke Reben haben/ so du sencken wilst /

reichen/ doch daß man einem nicht zu viel vorauß gebe/ sonsten thun sie hernacher wenig gut in der Arbeit/ und eilen davon/ essey darnach recht oder unnutzlich.

Das II. Capitel.

Wie die Arbeit in dem Weinberg ordentlich für die Hand zu nehmen.

ES soll ein Haußhalter Jährlich um Michaeli seine Arbeiter auf und annehmen/ auch beurlauben/ doch daß sie ihre Dienste leisten biß der Wein im Faß ist; So bald nun die Weinlese geschehen/ soll er die Weinpfäle alsobald lassen außziehen / ordentlich [unleserliches Material]egen/ und den Winter über auch fleissig achtung haben/ daß keine verbrandt oder vertragen werden/ und so davon was abgehet/ bey Zeiten darzu schaffen. So bald nun das auß ziehen der Pfäl vorbey/ und das Holtz an den Weinreben reiff/ solle man alsobald ansangen zu sencken/ damit solches so viel müglich bey Zeiten/ und vor dem ersten Frost/ geschehen mag/ im Fall was hinderstellig bleibet/ soll es im Mayen/ oder wann deß Wetters halben dazu bequem ist/ verrichtet werden. In dem sencken soll man in acht nehmen/ daß ein Stock vom andern 3. Schuh komme/ und die Senckgruben sollen 5. viertel einer Elen seyn/ Es sollen auch die fein grade in der Ordnung/ so viel müglich Zeilen weis geschehen. Wann das Holtz reiff ist im Lentzen/ wie auch im Herbst / so kan man sencken/ es muß aber an einem schönen warmen Tag geschehen/ und ist die Herbstsenckung am besten/ dann das Holtz reiffet noch immer biß Martini / dann wann das Holtz nicht reiff ist/ so laß das sencken nur unterwegen/ drum soll ein Weinhalter wolachtung geben im Herbst vor allen Dingen/ ob das Holtz wohl reiff oder nicht/ dann man kan nicht alle Iahr sencken/ drum muß Er wohl achtung haben/ wann warme Herbst seyn. Die Senckung geschicht also/ mach eine Senckgrube/ darnach die Rebenstöcke Reben haben/ so du sencken wilst /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0030" n="26"/>
reichen/ doch daß man einem nicht zu viel vorauß gebe/ sonsten thun sie                      hernacher wenig gut in der Arbeit/ und eilen davon/ essey darnach recht oder                      unnutzlich.</p>
        <p>Das II. Capitel.</p>
        <p>Wie die Arbeit in dem Weinberg ordentlich für die Hand zu nehmen.</p>
        <p>ES soll ein Haußhalter Jährlich um Michaeli seine Arbeiter auf und annehmen/ auch beurlauben/ doch daß sie ihre Dienste leisten biß der Wein im Faß ist; So bald nun die Weinlese geschehen/ soll er die Weinpfäle alsobald lassen außziehen / ordentlich <gap reason="illegible"/>egen/ und den Winter über auch fleissig achtung haben/ daß keine                      verbrandt oder vertragen werden/ und so davon was abgehet/ bey Zeiten darzu                      schaffen. So bald nun das auß ziehen der Pfäl vorbey/ und das Holtz an den                      Weinreben reiff/ solle man alsobald ansangen zu sencken/ damit solches so viel                      müglich bey Zeiten/ und vor dem ersten Frost/ geschehen mag/ im Fall was                      hinderstellig bleibet/ soll es im Mayen/ oder wann deß Wetters halben dazu                      bequem ist/ verrichtet werden. In dem sencken soll man in acht nehmen/ daß ein                      Stock vom andern 3. Schuh komme/ und die Senckgruben sollen 5. viertel einer                      Elen seyn/ Es sollen auch die fein grade in der Ordnung/ so viel müglich                      Zeilen weis geschehen. Wann das Holtz reiff ist im Lentzen/ wie auch im Herbst                     / so kan man sencken/ es muß aber an einem schönen warmen Tag geschehen/ und                      ist die Herbstsenckung am besten/ dann das Holtz reiffet noch immer biß Martini                     / dann wann das Holtz nicht reiff ist/ so laß das sencken nur unterwegen/ drum                      soll ein Weinhalter wolachtung geben im Herbst vor allen Dingen/ ob das Holtz                      wohl reiff oder nicht/ dann man kan nicht alle Iahr sencken/ drum muß Er wohl                      achtung haben/ wann warme Herbst seyn. Die Senckung geschicht also/ mach eine                      Senckgrube/ darnach die Rebenstöcke Reben haben/ so du sencken wilst /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[26/0030] reichen/ doch daß man einem nicht zu viel vorauß gebe/ sonsten thun sie hernacher wenig gut in der Arbeit/ und eilen davon/ essey darnach recht oder unnutzlich. Das II. Capitel. Wie die Arbeit in dem Weinberg ordentlich für die Hand zu nehmen. ES soll ein Haußhalter Jährlich um Michaeli seine Arbeiter auf und annehmen/ auch beurlauben/ doch daß sie ihre Dienste leisten biß der Wein im Faß ist; So bald nun die Weinlese geschehen/ soll er die Weinpfäle alsobald lassen außziehen / ordentlich _ egen/ und den Winter über auch fleissig achtung haben/ daß keine verbrandt oder vertragen werden/ und so davon was abgehet/ bey Zeiten darzu schaffen. So bald nun das auß ziehen der Pfäl vorbey/ und das Holtz an den Weinreben reiff/ solle man alsobald ansangen zu sencken/ damit solches so viel müglich bey Zeiten/ und vor dem ersten Frost/ geschehen mag/ im Fall was hinderstellig bleibet/ soll es im Mayen/ oder wann deß Wetters halben dazu bequem ist/ verrichtet werden. In dem sencken soll man in acht nehmen/ daß ein Stock vom andern 3. Schuh komme/ und die Senckgruben sollen 5. viertel einer Elen seyn/ Es sollen auch die fein grade in der Ordnung/ so viel müglich Zeilen weis geschehen. Wann das Holtz reiff ist im Lentzen/ wie auch im Herbst / so kan man sencken/ es muß aber an einem schönen warmen Tag geschehen/ und ist die Herbstsenckung am besten/ dann das Holtz reiffet noch immer biß Martini / dann wann das Holtz nicht reiff ist/ so laß das sencken nur unterwegen/ drum soll ein Weinhalter wolachtung geben im Herbst vor allen Dingen/ ob das Holtz wohl reiff oder nicht/ dann man kan nicht alle Iahr sencken/ drum muß Er wohl achtung haben/ wann warme Herbst seyn. Die Senckung geschicht also/ mach eine Senckgrube/ darnach die Rebenstöcke Reben haben/ so du sencken wilst /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/30
Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/30>, abgerufen am 18.12.2024.