Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Dritte Buch.

Vini Cultura genandt.

Das I. Capitel.

[unleserliches Material]Shat Gott selbsten befohten/ Jesa. 19. v. 21. bauet Euch Weinberge/ und esset die Frucht davon. Er muß aber mit sonderbarem Fleiß gebanet werden/ und gehören hierzu fromme/ Gottsförchtige und emsige Arbeiter/ die Gott auch fleissig um den Segen Gottes bitten/ und anruffen. So du nun deine Weinberge wilt bawen lassen/ so musiu fleissig auff deine Weinberg und auf deine Arbeiter sehen; dann die Arbeiter offt untreue Leute seyn/ und können einen/ der nicht fleissig auf sie achtung hat/ schändlich hinder das Licht führen. So muß Er sich auch keine Unkosten nicht tauren lassen auf alle Arbeit/ als müsten / decken/ dingen/ hacken/ und was darzuerforderlich ist/ es bringe darnach der Weinberg etwas oder nichts/ dann es offt geschicht/ daß Er nichts in 1. 3. 6. wohl mehr Jahren bringt/ dann ein Weinberg vil muß außstehen/ an Winterfrost / Mayenfrost/ Donner/ Hagel/ Winde/ Regen/ und viel andern mehr muß man derohalben dem Weinberge an der Arbeit nichts abbrechen lassen/ dann es kommen fruchtbahre Iahr/ welche alles wieder ein bringen. Es soll auch ein Haußhalter einen guten Verstand haben auf die Weinberge/ wann und wie solche sollen gebauet und erhalten werden/ und um welche Zeit jede Arbeit zu thun ist/ auch den Arbeitern sagen kan/ was sie recht oder unrecht thun/ daß also ein Weinberg an der Arbeit keinen Mangel leide/ dann die Arbeiter nemmen das Gelt und fragen nicht/ wie sie ihren Bawherrn mit der Arbeit versorget habe. Man muß den Arbeitern ihren Lohn fleissig dar-

Das Dritte Buch.

Vini Cultura genandt.

Das I. Capitel.

[unleserliches Material]Shat Gott selbsten befohten/ Jesa. 19. v. 21. bauet Euch Weinberge/ und esset die Frucht davon. Er muß aber mit sonderbarem Fleiß gebanet werden/ und gehören hierzu fromme/ Gottsförchtige und emsige Arbeiter/ die Gott auch fleissig um den Segen Gottes bitten/ und anruffen. So du nun deine Weinberge wilt bawen lassen/ so musiu fleissig auff deine Weinberg und auf deine Arbeiter sehen; dann die Arbeiter offt untreue Leute seyn/ und können einen/ der nicht fleissig auf sie achtung hat/ schändlich hinder das Licht führen. So muß Er sich auch keine Unkosten nicht tauren lassen auf alle Arbeit/ als müsten / decken/ dingen/ hacken/ und was darzuerforderlich ist/ es bringe darnach der Weinberg etwas oder nichts/ dann es offt geschicht/ daß Er nichts in 1. 3. 6. wohl mehr Jahren bringt/ dann ein Weinberg vil muß außstehen/ an Winterfrost / Mayenfrost/ Donner/ Hagel/ Winde/ Regen/ und viel andern mehr muß man derohalben dem Weinberge an der Arbeit nichts abbrechen lassen/ dann es kommen fruchtbahre Iahr/ welche alles wieder ein bringen. Es soll auch ein Haußhalter einen guten Verstand haben auf die Weinberge/ wann und wie solche sollen gebauet und erhalten werden/ und um welche Zeit jede Arbeit zu thun ist/ auch den Arbeitern sagen kan/ was sie recht oder unrecht thun/ daß also ein Weinberg an der Arbeit keinen Mangel leide/ dann die Arbeiter nemmen das Gelt und fragen nicht/ wie sie ihren Bawherrn mit der Arbeit versorget habe. Man muß den Arbeitern ihren Lohn fleissig dar-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0029" n="25"/>
        <head>Das Dritte Buch.</head>
        <p>Vini Cultura genandt.</p>
        <p>Das I. Capitel.</p>
        <p><gap reason="illegible"/>Shat Gott selbsten befohten/ Jesa. 19. v. 21. bauet Euch Weinberge/ und                      esset die Frucht davon. Er muß aber mit sonderbarem Fleiß gebanet werden/ und                      gehören hierzu fromme/ Gottsförchtige und emsige Arbeiter/ die Gott auch                      fleissig um den Segen Gottes bitten/ und anruffen. So du nun deine Weinberge                      wilt bawen lassen/ so musiu fleissig auff deine Weinberg und auf deine Arbeiter                      sehen; dann die Arbeiter offt untreue Leute seyn/ und können einen/ der nicht                      fleissig auf sie achtung hat/ schändlich hinder das Licht führen. So muß Er                      sich auch keine Unkosten nicht tauren lassen auf alle Arbeit/ als müsten /                      decken/ dingen/ hacken/ und was darzuerforderlich ist/ es bringe darnach der                      Weinberg etwas oder nichts/ dann es offt geschicht/ daß Er nichts in 1. 3. 6.                      wohl mehr Jahren bringt/ dann ein Weinberg vil muß außstehen/ an Winterfrost /                      Mayenfrost/ Donner/ Hagel/ Winde/ Regen/ und viel andern mehr muß man                      derohalben dem Weinberge an der Arbeit nichts abbrechen lassen/ dann es kommen                      fruchtbahre Iahr/ welche alles wieder ein bringen. Es soll auch ein Haußhalter                      einen guten Verstand haben auf die Weinberge/ wann und wie solche sollen                      gebauet und erhalten werden/ und um welche Zeit jede Arbeit zu thun ist/ auch                      den Arbeitern sagen kan/ was sie recht oder unrecht thun/ daß also ein                      Weinberg an der Arbeit keinen Mangel leide/ dann die Arbeiter nemmen das Gelt                      und fragen nicht/ wie sie ihren Bawherrn mit der Arbeit versorget habe. Man muß                      den Arbeitern ihren Lohn fleissig dar-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[25/0029] Das Dritte Buch. Vini Cultura genandt. Das I. Capitel. _ Shat Gott selbsten befohten/ Jesa. 19. v. 21. bauet Euch Weinberge/ und esset die Frucht davon. Er muß aber mit sonderbarem Fleiß gebanet werden/ und gehören hierzu fromme/ Gottsförchtige und emsige Arbeiter/ die Gott auch fleissig um den Segen Gottes bitten/ und anruffen. So du nun deine Weinberge wilt bawen lassen/ so musiu fleissig auff deine Weinberg und auf deine Arbeiter sehen; dann die Arbeiter offt untreue Leute seyn/ und können einen/ der nicht fleissig auf sie achtung hat/ schändlich hinder das Licht führen. So muß Er sich auch keine Unkosten nicht tauren lassen auf alle Arbeit/ als müsten / decken/ dingen/ hacken/ und was darzuerforderlich ist/ es bringe darnach der Weinberg etwas oder nichts/ dann es offt geschicht/ daß Er nichts in 1. 3. 6. wohl mehr Jahren bringt/ dann ein Weinberg vil muß außstehen/ an Winterfrost / Mayenfrost/ Donner/ Hagel/ Winde/ Regen/ und viel andern mehr muß man derohalben dem Weinberge an der Arbeit nichts abbrechen lassen/ dann es kommen fruchtbahre Iahr/ welche alles wieder ein bringen. Es soll auch ein Haußhalter einen guten Verstand haben auf die Weinberge/ wann und wie solche sollen gebauet und erhalten werden/ und um welche Zeit jede Arbeit zu thun ist/ auch den Arbeitern sagen kan/ was sie recht oder unrecht thun/ daß also ein Weinberg an der Arbeit keinen Mangel leide/ dann die Arbeiter nemmen das Gelt und fragen nicht/ wie sie ihren Bawherrn mit der Arbeit versorget habe. Man muß den Arbeitern ihren Lohn fleissig dar-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/29
Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/29>, abgerufen am 11.12.2024.