Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.Das IX. Capitel. Von Turtel- und Holtztauben/ Rep: oder Feldhünern/ Wachteln und Kramets vögeln. DAs Vogelhauß/ darinn man solche jetzgemeldte Vögel/ vielmehr zur Lust/ dann daß man junge Vögel von ihnen ziehen wolte/ zu ziehen und zu halten pfleget / soll man allweg/ wie das Phasanenhauß/ an eim hellen Ort an eine Mauren setzen / einem Vogelköfig gleich/ und dasselbige durchauß mit gestricktem Netz oder Drotfaden überziehen: Inwendig aber mit Sitzstangen versehen/ und Aeste von Lorbeerbaum und Wachholder hin und wider in die Winckel stellen/ und ob sie villeicht Eyer legen und brütlen wolten/ die Wände mit Nesten behencken. Eins Manns hoch soll es seyn/ und viel Sitzstangen von einer Mauren zu der andern überzwerchs gelegt haben: das unterst Erdstrich muß man allwegen mit frischem Stroh bestrewen/ und dasselbig zum offtermal erneweren: Das Hauß fein sauber gegen dem Liecht außfegen und säubern lassen. Auff der einen Seiten gegen dem Liecht/ soll man ein sonder Brett der Länge nach auffchlagen lassen/ und ihr Essen und Trinckgeschirr darauff stellen/ dieselbigen alle täglichen Tag außsäubern/ mit frischem Trinckwasser widerum füllen und ihnen fürsetzen. Alle jetztgemeldte Vögel ziehen alle Jahr davon/ und bleiben nicht so leichtlich / halten sich gern im warmen Lufft/ und wann es kalt will seyn/ ziehen sie hauffenweiß mit einander übers Meer in andere warme Länder. Sie seyn nicht leichtlich/ wie unsere andere Vögel/ zu zähmen und heimlich zu machen. Man acht ihr um keiner Ursach halben mehr/ dann daß ein zarter Vogel ist/ den man zu allerley Pancketen und Gastereyen gebrauchen kan. Das IX. Capitel. Von Turtel- und Holtztauben/ Rep: oder Feldhünern/ Wachteln und Kramets vögeln. DAs Vogelhauß/ darinn man solche jetzgemeldte Vögel/ vielmehr zur Lust/ dann daß man junge Vögel von ihnen ziehen wolte/ zu ziehen und zu halten pfleget / soll man allweg/ wie das Phasanenhauß/ an eim hellen Ort an eine Mauren setzen / einem Vogelköfig gleich/ und dasselbige durchauß mit gestricktem Netz oder Drotfaden überziehen: Inwendig aber mit Sitzstangen versehen/ und Aeste von Lorbeerbaum und Wachholder hin und wider in die Winckel stellen/ und ob sie villeicht Eyer legen und brütlen wolten/ die Wände mit Nesten behencken. Eins Manns hoch soll es seyn/ und viel Sitzstangen von einer Mauren zu der andern überzwerchs gelegt haben: das unterst Erdstrich muß man allwegen mit frischem Stroh bestrewen/ und dasselbig zum offtermal erneweren: Das Hauß fein sauber gegen dem Liecht außfegen und säubern lassen. Auff der einen Seiten gegen dem Liecht/ soll man ein sonder Brett der Länge nach auffchlagen lassen/ und ihr Essen und Trinckgeschirr darauff stellen/ dieselbigen alle täglichen Tag außsäubern/ mit frischem Trinckwasser widerum füllen und ihnen fürsetzen. Alle jetztgemeldte Vögel ziehen alle Jahr davon/ und bleiben nicht so leichtlich / halten sich gern im warmen Lufft/ und wann es kalt will seyn/ ziehen sie hauffenweiß mit einander übers Meer in andere warme Länder. Sie seyn nicht leichtlich/ wie unsere andere Vögel/ zu zähmen und heimlich zu machen. Man acht ihr um keiner Ursach halben mehr/ dann daß ein zarter Vogel ist/ den man zu allerley Pancketen und Gastereyen gebrauchen kan. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0185" n="166"/> <p>Das IX. Capitel.</p> <p>Von Turtel- und Holtztauben/ Rep: oder Feldhünern/ Wachteln und Kramets vögeln.</p> <p>DAs Vogelhauß/ darinn man solche jetzgemeldte Vögel/ vielmehr zur Lust/ dann daß man junge Vögel von ihnen ziehen wolte/ zu ziehen und zu halten pfleget / soll man allweg/ wie das Phasanenhauß/ an eim hellen Ort an eine Mauren setzen / einem Vogelköfig gleich/ und dasselbige durchauß mit gestricktem Netz oder Drotfaden überziehen: Inwendig aber mit Sitzstangen versehen/ und Aeste von Lorbeerbaum und Wachholder hin und wider in die Winckel stellen/ und ob sie villeicht Eyer legen und brütlen wolten/ die Wände mit Nesten behencken.</p> <p>Eins Manns hoch soll es seyn/ und viel Sitzstangen von einer Mauren zu der andern überzwerchs gelegt haben: das unterst Erdstrich muß man allwegen mit frischem Stroh bestrewen/ und dasselbig zum offtermal erneweren: Das Hauß fein sauber gegen dem Liecht außfegen und säubern lassen. Auff der einen Seiten gegen dem Liecht/ soll man ein sonder Brett der Länge nach auffchlagen lassen/ und ihr Essen und Trinckgeschirr darauff stellen/ dieselbigen alle täglichen Tag außsäubern/ mit frischem Trinckwasser widerum füllen und ihnen fürsetzen. Alle jetztgemeldte Vögel ziehen alle Jahr davon/ und bleiben nicht so leichtlich / halten sich gern im warmen Lufft/ und wann es kalt will seyn/ ziehen sie hauffenweiß mit einander übers Meer in andere warme Länder.</p> <p>Sie seyn nicht leichtlich/ wie unsere andere Vögel/ zu zähmen und heimlich zu machen.</p> <p>Man acht ihr um keiner Ursach halben mehr/ dann daß ein zarter Vogel ist/ den man zu allerley Pancketen und Gastereyen gebrauchen kan.</p> </div> </body> </text> </TEI> [166/0185]
Das IX. Capitel.
Von Turtel- und Holtztauben/ Rep: oder Feldhünern/ Wachteln und Kramets vögeln.
DAs Vogelhauß/ darinn man solche jetzgemeldte Vögel/ vielmehr zur Lust/ dann daß man junge Vögel von ihnen ziehen wolte/ zu ziehen und zu halten pfleget / soll man allweg/ wie das Phasanenhauß/ an eim hellen Ort an eine Mauren setzen / einem Vogelköfig gleich/ und dasselbige durchauß mit gestricktem Netz oder Drotfaden überziehen: Inwendig aber mit Sitzstangen versehen/ und Aeste von Lorbeerbaum und Wachholder hin und wider in die Winckel stellen/ und ob sie villeicht Eyer legen und brütlen wolten/ die Wände mit Nesten behencken.
Eins Manns hoch soll es seyn/ und viel Sitzstangen von einer Mauren zu der andern überzwerchs gelegt haben: das unterst Erdstrich muß man allwegen mit frischem Stroh bestrewen/ und dasselbig zum offtermal erneweren: Das Hauß fein sauber gegen dem Liecht außfegen und säubern lassen. Auff der einen Seiten gegen dem Liecht/ soll man ein sonder Brett der Länge nach auffchlagen lassen/ und ihr Essen und Trinckgeschirr darauff stellen/ dieselbigen alle täglichen Tag außsäubern/ mit frischem Trinckwasser widerum füllen und ihnen fürsetzen. Alle jetztgemeldte Vögel ziehen alle Jahr davon/ und bleiben nicht so leichtlich / halten sich gern im warmen Lufft/ und wann es kalt will seyn/ ziehen sie hauffenweiß mit einander übers Meer in andere warme Länder.
Sie seyn nicht leichtlich/ wie unsere andere Vögel/ zu zähmen und heimlich zu machen.
Man acht ihr um keiner Ursach halben mehr/ dann daß ein zarter Vogel ist/ den man zu allerley Pancketen und Gastereyen gebrauchen kan.
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