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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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Bäumen abnaget/ und also ihnen selbs den Hals zum offtermal abreisset.

Man soll gut acht haben/ daß die Gäns/ wann sie aussen im Feld seyn/ von keinen Nesseln oder Disteln essen/ daheim aber nicht von Wölffen/ Füchsen / Katzen/ oder Wiseln beschädiget/ oder aber gar gefressen werden.

Wann ein Gans vier Monat alt ist/ so ist sie erst zum besten zu mästen/ darum soll man die allerhübscheste/ und gröste nemmen/ in ein Finster und dunckel Ort einschliessen/ und so die noch jung seyn/ gantzer dreissig Tage lang/ die Alten aber zwen Monat lang/ eingeschlossen halten/ dreymal im Tage Gersten / und in Wasser geschwölten Weizen/ Mehl mit Honig und Wasser gemischt/ zu essen geben. Dann die Gerst macht das Gansfleisch schön weiß/ der Weitzen aber macht sie feißt/ und vollkommenes Leibs. Etliche nemmen grüne oder dürre Feigen / schneiden sie ab zu stucken/ weichens mit Saurteig ein/ und stellens ihnen also für. Etliche berauffen ihnen die Federn am Bauch und am Kopff/ ziehen ihnen die grossen Fättichfedern/ und stechen ihnen die Augen auß.

Die andere gemeine Gäns pflegt man gemeinlich mit allerley geschwölten Leguminibus oder Zugemüß zu ätzen. Jhr vll geben ihnen nichts anders/ dann gute faißte Kleyen/ Lattich/ Wegweiß/ und Brundkreß zur Nahrung/ damit sie lustig zum essen machen. Man gibt den Gänsen nit mehr dann dreymal im Tag zu essen/ als deß Morgens/ zu Mittag/ und auff den Abend. Die andere Zeit seynd sie den gantzen Tag auff der Weyde. Man pflegt gemeinlich die Gänse durch einen Buben zu verhüten/ damit sie nicht in die Früchte fliegen/ dieselben verwüsten und verderben. Die Gänse sollen keine Nesseln/ Bilsamkraut/ Schirling/ oder Ziegerkraut fressen/ dann solches macht sie schlaffend tod.

Die Alten haben nicht mehr dann einen Gansert zu dreyen Gänsen gehalten / Jetzunder aber pflegt man zu sechs Gänsen nur einen

Bäumen abnaget/ und also ihnen selbs den Hals zum offtermal abreisset.

Man soll gut acht haben/ daß die Gäns/ wann sie aussen im Feld seyn/ von keinen Nesseln oder Disteln essen/ daheim aber nicht von Wölffen/ Füchsen / Katzen/ oder Wiseln beschädiget/ oder aber gar gefressen werden.

Wann ein Gans vier Monat alt ist/ so ist sie erst zum besten zu mästen/ darum soll man die allerhübscheste/ und gröste nemmen/ in ein Finster und dunckel Ort einschliessen/ und so die noch jung seyn/ gantzer dreissig Tage lang/ die Alten aber zwen Monat lang/ eingeschlossen halten/ dreymal im Tage Gersten / und in Wasser geschwölten Weizen/ Mehl mit Honig und Wasser gemischt/ zu essen geben. Dann die Gerst macht das Gansfleisch schön weiß/ der Weitzen aber macht sie feißt/ und vollkommenes Leibs. Etliche nemmen grüne oder dürre Feigen / schneiden sie ab zu stucken/ weichens mit Saurteig ein/ und stellens ihnen also für. Etliche berauffen ihnen die Federn am Bauch und am Kopff/ ziehen ihnen die grossen Fättichfedern/ und stechen ihnen die Augen auß.

Die andere gemeine Gäns pflegt man gemeinlich mit allerley geschwölten Leguminibus oder Zugemüß zu ätzen. Jhr vll geben ihnen nichts anders/ dann gute faißte Kleyen/ Lattich/ Wegweiß/ und Bruñkreß zur Nahrung/ damit sie lustig zum essen machen. Man gibt den Gänsen nit mehr dann dreymal im Tag zu essen/ als deß Morgens/ zu Mittag/ und auff den Abend. Die andere Zeit seynd sie den gantzen Tag auff der Weyde. Man pflegt gemeinlich die Gänse durch einen Buben zu verhüten/ damit sie nicht in die Früchte fliegen/ dieselben verwüsten und verderben. Die Gänse sollen keine Nesseln/ Bilsamkraut/ Schirling/ oder Ziegerkraut fressen/ dann solches macht sie schlaffend tod.

Die Alten haben nicht mehr dann einen Gansert zu dreyen Gänsen gehalten / Jetzunder aber pflegt man zu sechs Gänsen nur einen

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[153/0172] Bäumen abnaget/ und also ihnen selbs den Hals zum offtermal abreisset. Man soll gut acht haben/ daß die Gäns/ wann sie aussen im Feld seyn/ von keinen Nesseln oder Disteln essen/ daheim aber nicht von Wölffen/ Füchsen / Katzen/ oder Wiseln beschädiget/ oder aber gar gefressen werden. Wann ein Gans vier Monat alt ist/ so ist sie erst zum besten zu mästen/ darum soll man die allerhübscheste/ und gröste nemmen/ in ein Finster und dunckel Ort einschliessen/ und so die noch jung seyn/ gantzer dreissig Tage lang/ die Alten aber zwen Monat lang/ eingeschlossen halten/ dreymal im Tage Gersten / und in Wasser geschwölten Weizen/ Mehl mit Honig und Wasser gemischt/ zu essen geben. Dann die Gerst macht das Gansfleisch schön weiß/ der Weitzen aber macht sie feißt/ und vollkommenes Leibs. Etliche nemmen grüne oder dürre Feigen / schneiden sie ab zu stucken/ weichens mit Saurteig ein/ und stellens ihnen also für. Etliche berauffen ihnen die Federn am Bauch und am Kopff/ ziehen ihnen die grossen Fättichfedern/ und stechen ihnen die Augen auß. Die andere gemeine Gäns pflegt man gemeinlich mit allerley geschwölten Leguminibus oder Zugemüß zu ätzen. Jhr vll geben ihnen nichts anders/ dann gute faißte Kleyen/ Lattich/ Wegweiß/ und Bruñkreß zur Nahrung/ damit sie lustig zum essen machen. Man gibt den Gänsen nit mehr dann dreymal im Tag zu essen/ als deß Morgens/ zu Mittag/ und auff den Abend. Die andere Zeit seynd sie den gantzen Tag auff der Weyde. Man pflegt gemeinlich die Gänse durch einen Buben zu verhüten/ damit sie nicht in die Früchte fliegen/ dieselben verwüsten und verderben. Die Gänse sollen keine Nesseln/ Bilsamkraut/ Schirling/ oder Ziegerkraut fressen/ dann solches macht sie schlaffend tod. Die Alten haben nicht mehr dann einen Gansert zu dreyen Gänsen gehalten / Jetzunder aber pflegt man zu sechs Gänsen nur einen

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/172>, abgerufen am 29.11.2024.