Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.grans[unleserliches Material]me Hitz/ die überflüssige Feuchtigkeit/ welche leichtlich verderbet/ verzehret und gantz und gar außtrocknet. Der Stein/ welchen man im Kappaunenkopff einer Bonen groß zu finden pflegt / macht die Männer zu Ehlichen Wercken sehr lustig und begirig/ macht sie auch den Weibern sehr angenehm. Etliche haltens für gewiß/ daß man ohne zuthuung deß Feürs Eyer braten möge / wan man sie eine gute weil/ und ohn unterlaß an der schlingen umbdrähet. Will einer auff die Eyerschalen dermassen schreiben/ daß mans innwendig im Ey sehen möge/ der schreib auff die Eyerschal mit Dinten auß Galläpffel/ Alaun und Weinessig gemacht/ und lasse es darnach an der Sonnen trocknen: und lege es darauff erst in scharpff Saltzwasser/ siede es demnach/ und schäle es: so sind man alsdann die Schrifft im Ey geschrieben stehen. Ein Ey das schwinget sich in die Lufft/ ohn einigen sondern behülff/ so du ein Ey lärest oder auß[unleserliches Material]immest/ es mit Mayenthau zufüllest/ und in die Mittag-Sonne stellst. Ein Ey mit einem Faden umgewickelt/ oder umgebunden/ und ins heiß Feür gelegt / macht den Faden nicht brennen. Ein lebendiges Hun mitten entzwey geschnitten/ also frisch und warm auff der Schlangen Biß gelegt/ das zeucht das Gifft auß. Oder man berupff eim lebendigen Hun den Purtzel/ und legs also mit dem Pürtzel auff den Schaden/ es hat gleiche Wirckung. Darauß folget/ daß ein Hun von Natur dem Gifft widerstehet/ und ist auch leichtlich abzunemmen/ dieweil die Hüner allerhand gifftige Thier/ als Krotten / Nattern/ Schlangen/ und sonst allerley Schlangen-Art ohne einigen Schaden essen. Das innerliche Häutlin im Hun oder Cappen getrucknet/ und zu kleinem Pulver gestossen und eingeben/ ist eine sondere Artzney wieder den Durchbruch und den Stein. Die Brü darinnen ein Hun oder ein alter Han gesotten hat/ ge- grans[unleserliches Material]me Hitz/ die überflüssige Feuchtigkeit/ welche leichtlich verderbet/ verzehret und gantz und gar außtrocknet. Der Stein/ welchen man im Kappaunenkopff einer Bonen groß zu finden pflegt / macht die Männer zu Ehlichen Wercken sehr lustig und begirig/ macht sie auch den Weibern sehr angenehm. Etliche haltens für gewiß/ daß man ohne zuthuung deß Feürs Eyer braten möge / wan man sie eine gute weil/ und ohn unterlaß an der schlingen umbdrähet. Will einer auff die Eyerschalen dermassen schreiben/ daß mans innwendig im Ey sehen möge/ der schreib auff die Eyerschal mit Dinten auß Galläpffel/ Alaun und Weinessig gemacht/ und lasse es darnach an der Sonnen trocknen: und lege es darauff erst in scharpff Saltzwasser/ siede es demnach/ und schäle es: so sind man alsdann die Schrifft im Ey geschrieben stehen. Ein Ey das schwinget sich in die Lufft/ ohn einigen sondern behülff/ so du ein Ey lärest oder auß[unleserliches Material]immest/ es mit Mayenthau zufüllest/ und in die Mittag-Sonne stellst. Ein Ey mit einem Faden umgewickelt/ oder umgebunden/ und ins heiß Feür gelegt / macht den Faden nicht brennen. Ein lebendiges Hun mitten entzwey geschnitten/ also frisch und warm auff der Schlangen Biß gelegt/ das zeucht das Gifft auß. Oder man berupff eim lebendigen Hun den Purtzel/ und legs also mit dem Pürtzel auff den Schaden/ es hat gleiche Wirckung. Darauß folget/ daß ein Hun von Natur dem Gifft widerstehet/ und ist auch leichtlich abzunemmen/ dieweil die Hüner allerhand gifftige Thier/ als Krotten / Nattern/ Schlangen/ und sonst allerley Schlangen-Art ohne einigen Schaden essen. Das innerliche Häutlin im Hun oder Cappen getrucknet/ und zu kleinem Pulver gestossen und eingeben/ ist eine sondere Artzney wieder den Durchbruch und den Stein. Die Brü darinnen ein Hun oder ein alter Han gesotten hat/ ge- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0167" n="148"/> grans<gap reason="illegible"/>me Hitz/ die überflüssige Feuchtigkeit/ welche leichtlich verderbet/ verzehret und gantz und gar außtrocknet.</p> <p>Der Stein/ welchen man im Kappaunenkopff einer Bonen groß zu finden pflegt / macht die Männer zu Ehlichen Wercken sehr lustig und begirig/ macht sie auch den Weibern sehr angenehm.</p> <p>Etliche haltens für gewiß/ daß man ohne zuthuung deß Feürs Eyer braten möge / wan man sie eine gute weil/ und ohn unterlaß an der schlingen umbdrähet.</p> <p>Will einer auff die Eyerschalen dermassen schreiben/ daß mans innwendig im Ey sehen möge/ der schreib auff die Eyerschal mit Dinten auß Galläpffel/ Alaun und Weinessig gemacht/ und lasse es darnach an der Sonnen trocknen: und lege es darauff erst in scharpff Saltzwasser/ siede es demnach/ und schäle es: so sind man alsdann die Schrifft im Ey geschrieben stehen.</p> <p>Ein Ey das schwinget sich in die Lufft/ ohn einigen sondern behülff/ so du ein Ey lärest oder auß<gap reason="illegible"/>immest/ es mit Mayenthau zufüllest/ und in die Mittag-Sonne stellst.</p> <p>Ein Ey mit einem Faden umgewickelt/ oder umgebunden/ und ins heiß Feür gelegt / macht den Faden nicht brennen.</p> <p>Ein lebendiges Hun mitten entzwey geschnitten/ also frisch und warm auff der Schlangen Biß gelegt/ das zeucht das Gifft auß. Oder man berupff eim lebendigen Hun den Purtzel/ und legs also mit dem Pürtzel auff den Schaden/ es hat gleiche Wirckung.</p> <p>Darauß folget/ daß ein Hun von Natur dem Gifft widerstehet/ und ist auch leichtlich abzunemmen/ dieweil die Hüner allerhand gifftige Thier/ als Krotten / Nattern/ Schlangen/ und sonst allerley Schlangen-Art ohne einigen Schaden essen.</p> <p>Das innerliche Häutlin im Hun oder Cappen getrucknet/ und zu kleinem Pulver gestossen und eingeben/ ist eine sondere Artzney wieder den Durchbruch und den Stein.</p> <p>Die Brü darinnen ein Hun oder ein alter Han gesotten hat/ ge- </p> </div> </body> </text> </TEI> [148/0167]
grans_ me Hitz/ die überflüssige Feuchtigkeit/ welche leichtlich verderbet/ verzehret und gantz und gar außtrocknet.
Der Stein/ welchen man im Kappaunenkopff einer Bonen groß zu finden pflegt / macht die Männer zu Ehlichen Wercken sehr lustig und begirig/ macht sie auch den Weibern sehr angenehm.
Etliche haltens für gewiß/ daß man ohne zuthuung deß Feürs Eyer braten möge / wan man sie eine gute weil/ und ohn unterlaß an der schlingen umbdrähet.
Will einer auff die Eyerschalen dermassen schreiben/ daß mans innwendig im Ey sehen möge/ der schreib auff die Eyerschal mit Dinten auß Galläpffel/ Alaun und Weinessig gemacht/ und lasse es darnach an der Sonnen trocknen: und lege es darauff erst in scharpff Saltzwasser/ siede es demnach/ und schäle es: so sind man alsdann die Schrifft im Ey geschrieben stehen.
Ein Ey das schwinget sich in die Lufft/ ohn einigen sondern behülff/ so du ein Ey lärest oder auß_ immest/ es mit Mayenthau zufüllest/ und in die Mittag-Sonne stellst.
Ein Ey mit einem Faden umgewickelt/ oder umgebunden/ und ins heiß Feür gelegt / macht den Faden nicht brennen.
Ein lebendiges Hun mitten entzwey geschnitten/ also frisch und warm auff der Schlangen Biß gelegt/ das zeucht das Gifft auß. Oder man berupff eim lebendigen Hun den Purtzel/ und legs also mit dem Pürtzel auff den Schaden/ es hat gleiche Wirckung.
Darauß folget/ daß ein Hun von Natur dem Gifft widerstehet/ und ist auch leichtlich abzunemmen/ dieweil die Hüner allerhand gifftige Thier/ als Krotten / Nattern/ Schlangen/ und sonst allerley Schlangen-Art ohne einigen Schaden essen.
Das innerliche Häutlin im Hun oder Cappen getrucknet/ und zu kleinem Pulver gestossen und eingeben/ ist eine sondere Artzney wieder den Durchbruch und den Stein.
Die Brü darinnen ein Hun oder ein alter Han gesotten hat/ ge-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |