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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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Wann aber die Gluckhänne/ so solchs pflegen/ von Natur gut und geschlacht ist / so darff es dessen gar nicht. Welche Hännen hinlässig seynd/ über den Eyern zu hucken/ und die Jungen also zugleich außzuschlieffen/ den muß man bißweilen / wann sie auß dem Prustnest gangen/ die Bruteyer fein sanfftiglich umkehren lassen. Etliche Weiber sind zum offtermal also ungedultig/ daß sie nicht außwarten mögen biß die jungen Hünlin von ihnen selbs außschlieffen oder außgeheckt werden/ sondern gehen gleich innerhalb vier Tagen/ nach dem sie das Hun gesetzt haben/ hin/ und nehmen die Eyer eins nach dem andern auß dem Nest / besehe sie an der Sonnen glantz/ und wo sie nicht etwas Aderechts und gleichsam blutfarbigs sehen umfahren/ thun sie dieselben Eyer hinweg/ und legen so vil andere frische Eyer dargegen an die statt. Deßgleichen wann sie mercken/ daß nach ein und zwantzig Tagen die Eyer noch gleichwol lauter und klar bleiben/ thun sie die Bruthänn gleichfalls auch hinweg. Aber welche geschlechte gute Bruthännen sind/ kommen schwerlich in ihr Nest widerum/ wann sie sehen daß man ihnen einmal die Eyer berührt hat.

Es sihet auch keine Baursfrau gern/ daß man vil mit den Bruk - Eyern umbgehet / und dieselben betaste oder anrühre: Darumb solte man allweg die Eyer vorhin / ehe man sie dem Hun unterlegt/ an der Sonnen glantz zwischen beyden Händen / fleissig besehen/ ob sie gut oder böß seyn.

Etliche Weiber wann sie zweiflen ob die Eyer zum außbrütlen gut seyn/ oder wann, sie besorgen die Jungen Hünlin werden nicht von der harten Eyerschale mögen außschlieffen/ heben sie die untergelegten Eyer ungefähr den achtzehenden Tag auff/ thun sie in ein Rundes Plätlin/ schütten warm Wasser darüber/ und baden also darinnen/ welches dann oben empor schwimmt/ und nicht zu boden sinckt/ das werffen sie hinweg/ und legen andere an statt desselbigen unter. Aber solcher Ceremonien bedarff es gar nicht/ dann dardurch macht man die Bruthänne nur unruhig.

Wann aber die Gluckhänne/ so solchs pflegen/ von Natur gut und geschlacht ist / so darff es dessen gar nicht. Welche Hännen hinlässig seynd/ über den Eyern zu hucken/ und die Jungen also zugleich außzuschlieffen/ den muß man bißweilen / wann sie auß dem Prustnest gangen/ die Bruteyer fein sanfftiglich umkehren lassen. Etliche Weiber sind zum offtermal also ungedultig/ daß sie nicht außwarten mögen biß die jungen Hünlin von ihnen selbs außschlieffen oder außgeheckt werden/ sondern gehen gleich innerhalb vier Tagen/ nach dem sie das Hun gesetzt haben/ hin/ und nehmen die Eyer eins nach dem andern auß dem Nest / besehe sie an der Sonnen glantz/ und wo sie nicht etwas Aderechts und gleichsam blutfarbigs sehen umfahren/ thun sie dieselben Eyer hinweg/ und legen so vil andere frische Eyer dargegen an die statt. Deßgleichen wann sie mercken/ daß nach ein und zwantzig Tagen die Eyer noch gleichwol lauter und klar bleiben/ thun sie die Bruthänn gleichfalls auch hinweg. Aber welche geschlechte gute Bruthännen sind/ kommen schwerlich in ihr Nest widerum/ wann sie sehen daß man ihnen einmal die Eyer berührt hat.

Es sihet auch keine Baursfrau gern/ daß man vil mit den Bruk - Eyern umbgehet / und dieselben betaste oder anrühre: Darumb solte man allweg die Eyer vorhin / ehe man sie dem Hun unterlegt/ an der Sonnen glantz zwischen beyden Händen / fleissig besehen/ ob sie gut oder böß seyn.

Etliche Weiber wann sie zweiflen ob die Eyer zum außbrütlen gut seyn/ oder wann, sie besorgen die Jungen Hünlin werden nicht von der harten Eyerschale mögen außschlieffen/ heben sie die untergelegten Eyer ungefähr den achtzehenden Tag auff/ thun sie in ein Rundes Plätlin/ schütten warm Wasser darüber/ und baden also darinnen/ welches dann oben empor schwim̃t/ und nicht zu boden sinckt/ das werffen sie hinweg/ und legen andere an statt desselbigen unter. Aber solcher Ceremonien bedarff es gar nicht/ dann dardurch macht man die Bruthänne nur unruhig.

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        <p>Wann aber die Gluckhänne/ so solchs pflegen/ von Natur gut und geschlacht ist /                      so darff es dessen gar nicht. Welche Hännen hinlässig seynd/ über den Eyern zu                      hucken/ und die Jungen also zugleich außzuschlieffen/ den muß man bißweilen /                      wann sie auß dem Prustnest gangen/ die Bruteyer fein sanfftiglich umkehren                      lassen. Etliche Weiber sind zum offtermal also ungedultig/ daß sie nicht                      außwarten mögen biß die jungen Hünlin von ihnen selbs außschlieffen oder                      außgeheckt werden/ sondern gehen gleich innerhalb vier Tagen/ nach dem sie das                      Hun gesetzt haben/ hin/ und nehmen die Eyer eins nach dem andern auß dem Nest                     / besehe sie an der Sonnen glantz/ und wo sie nicht etwas Aderechts und                      gleichsam blutfarbigs sehen umfahren/ thun sie dieselben Eyer hinweg/ und                      legen so vil andere frische Eyer dargegen an die statt. Deßgleichen wann sie                      mercken/ daß nach ein und zwantzig Tagen die Eyer noch gleichwol lauter und                      klar bleiben/ thun sie die Bruthänn gleichfalls auch hinweg. Aber welche                      geschlechte gute Bruthännen sind/ kommen schwerlich in ihr Nest widerum/ wann                      sie sehen daß man ihnen einmal die Eyer berührt hat.</p>
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[142/0161] Wann aber die Gluckhänne/ so solchs pflegen/ von Natur gut und geschlacht ist / so darff es dessen gar nicht. Welche Hännen hinlässig seynd/ über den Eyern zu hucken/ und die Jungen also zugleich außzuschlieffen/ den muß man bißweilen / wann sie auß dem Prustnest gangen/ die Bruteyer fein sanfftiglich umkehren lassen. Etliche Weiber sind zum offtermal also ungedultig/ daß sie nicht außwarten mögen biß die jungen Hünlin von ihnen selbs außschlieffen oder außgeheckt werden/ sondern gehen gleich innerhalb vier Tagen/ nach dem sie das Hun gesetzt haben/ hin/ und nehmen die Eyer eins nach dem andern auß dem Nest / besehe sie an der Sonnen glantz/ und wo sie nicht etwas Aderechts und gleichsam blutfarbigs sehen umfahren/ thun sie dieselben Eyer hinweg/ und legen so vil andere frische Eyer dargegen an die statt. Deßgleichen wann sie mercken/ daß nach ein und zwantzig Tagen die Eyer noch gleichwol lauter und klar bleiben/ thun sie die Bruthänn gleichfalls auch hinweg. Aber welche geschlechte gute Bruthännen sind/ kommen schwerlich in ihr Nest widerum/ wann sie sehen daß man ihnen einmal die Eyer berührt hat. Es sihet auch keine Baursfrau gern/ daß man vil mit den Bruk - Eyern umbgehet / und dieselben betaste oder anrühre: Darumb solte man allweg die Eyer vorhin / ehe man sie dem Hun unterlegt/ an der Sonnen glantz zwischen beyden Händen / fleissig besehen/ ob sie gut oder böß seyn. Etliche Weiber wann sie zweiflen ob die Eyer zum außbrütlen gut seyn/ oder wann, sie besorgen die Jungen Hünlin werden nicht von der harten Eyerschale mögen außschlieffen/ heben sie die untergelegten Eyer ungefähr den achtzehenden Tag auff/ thun sie in ein Rundes Plätlin/ schütten warm Wasser darüber/ und baden also darinnen/ welches dann oben empor schwim̃t/ und nicht zu boden sinckt/ das werffen sie hinweg/ und legen andere an statt desselbigen unter. Aber solcher Ceremonien bedarff es gar nicht/ dann dardurch macht man die Bruthänne nur unruhig.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/161>, abgerufen am 28.11.2024.