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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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zu gäh: darneben gantz schwartz seyn/ damit sie also den Dieben im Tag desto erschröcklicher und scheutzlicher scheinen/ deß Nachts aber von ihnen nicht gesehen werden.

Der Schafhund soll nicht so dick und schwär seyn als der Haußhund/ aber doch gleiche stärcke haben/ muthig und schnell seyn: dann er muß nicht allein kämpffen und streiten/ sondern auch lauffen/ und dem Wolff nachjagen/ ihm den Raub/ welchen er entragen wolt/ widerumb abjagen/ und auß dem Rachen reissen. Darumb ist es allwegen vil besser/ daß ein solcher Schafhund lang von Leib / dann kurtz oder vierschrötig seye: Dieweil alle langleibige Thier vil läuffiger und schneller sind/ dann welche kurtz und vierschrötigs Leibs seynd. Solcher Schafhund soll auch an der Farb gantz weiß seyn/ darmit ihne der Schafhirt ohne Müh und Arbeit von dem Wolff deß Nachts/ und gegen Morgen/ wann es noch dunckel und finster ist/ möge erkennen. Der Schafhund wird für gut geacht / wann er mit andern Glidern dem Haushund gleich sihet.

Solchen beyden Hunden pflegt man einerley Speiß/ als schwartz Brod/ Gersten / Kleyen mit Milchmolcken vermischt/ schmutzige Suppen und gekochte Bonen geben.

Der Schafhirt soll keine Hunde/ es seyen Weiblin oder Männlin läuffig werden oder belegen lassen/ sie seyen/ dann vorhin jährig worden/ und auch nicht über zehen Jahr brunstläuffig seyn lassen.

Den ersten Wurff soll man allwegen der Hündin oder Breckin hinweg thun/ dann weil sie noch zu jung und das erste mal wirfft/ mag sie ihre junge Hündlein nicht so wol nehren. Solches macht daß sie von solcher schlechten Wartung und Nahrung weder zunemmen noch wachsen/ bleiben allwegen blöd/ und werden gern wütend und rasend.

Sechs Monden nach der Geburt/ soll man die jungen Hündlin nirgend außlassen / sie seyen dann starck genug/ es sey dann daß sie mit der Hündin kurtzweilen und spielen wöllen: Dann sie springen gern tieffe Gräben/ Hecken und Stauden/ und reissen leichtlich im Leib.

zu gäh: darneben gantz schwartz seyn/ damit sie also den Dieben im Tag desto erschröcklicher und scheutzlicher scheinen/ deß Nachts aber von ihnen nicht gesehen werden.

Der Schafhund soll nicht so dick und schwär seyn als der Haußhund/ aber doch gleiche stärcke haben/ muthig und schnell seyn: dann er muß nicht allein kämpffen und streiten/ sondern auch lauffen/ und dem Wolff nachjagen/ ihm den Raub/ welchen er entragen wolt/ widerumb abjagen/ und auß dem Rachen reissen. Darumb ist es allwegen vil besser/ daß ein solcher Schafhund lang von Leib / dann kurtz oder vierschrötig seye: Dieweil alle langleibige Thier vil läuffiger und schneller sind/ dann welche kurtz und vierschrötigs Leibs seynd. Solcher Schafhund soll auch an der Farb gantz weiß seyn/ darmit ihne der Schafhirt ohne Müh und Arbeit von dem Wolff deß Nachts/ und gegen Morgen/ wann es noch dunckel und finster ist/ möge erkennen. Der Schafhund wird für gut geacht / wañ er mit andern Glidern dem Haushund gleich sihet.

Solchen beyden Hunden pflegt man einerley Speiß/ als schwartz Brod/ Gersten / Kleyen mit Milchmolcken vermischt/ schmutzige Suppen und gekochte Bonen geben.

Der Schafhirt soll keine Hunde/ es seyen Weiblin oder Männlin läuffig werden oder belegen lassen/ sie seyen/ dann vorhin jährig worden/ und auch nicht über zehen Jahr brunstläuffig seyn lassen.

Den ersten Wurff soll man allwegen der Hündin oder Breckin hinweg thun/ dann weil sie noch zu jung und das erste mal wirfft/ mag sie ihre junge Hündlein nicht so wol nehren. Solches macht daß sie von solcher schlechten Wartung und Nahrung weder zunem̃en noch wachsen/ bleiben allwegen blöd/ und werden gern wütend und rasend.

Sechs Monden nach der Geburt/ soll man die jungen Hündlin nirgend außlassen / sie seyen dann starck genug/ es sey dann daß sie mit der Hündin kurtzweilen und spielen wöllen: Dann sie springen gern tieffe Gräben/ Hecken und Stauden/ und reissen leichtlich im Leib.

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[128/0145] zu gäh: darneben gantz schwartz seyn/ damit sie also den Dieben im Tag desto erschröcklicher und scheutzlicher scheinen/ deß Nachts aber von ihnen nicht gesehen werden. Der Schafhund soll nicht so dick und schwär seyn als der Haußhund/ aber doch gleiche stärcke haben/ muthig und schnell seyn: dann er muß nicht allein kämpffen und streiten/ sondern auch lauffen/ und dem Wolff nachjagen/ ihm den Raub/ welchen er entragen wolt/ widerumb abjagen/ und auß dem Rachen reissen. Darumb ist es allwegen vil besser/ daß ein solcher Schafhund lang von Leib / dann kurtz oder vierschrötig seye: Dieweil alle langleibige Thier vil läuffiger und schneller sind/ dann welche kurtz und vierschrötigs Leibs seynd. Solcher Schafhund soll auch an der Farb gantz weiß seyn/ darmit ihne der Schafhirt ohne Müh und Arbeit von dem Wolff deß Nachts/ und gegen Morgen/ wann es noch dunckel und finster ist/ möge erkennen. Der Schafhund wird für gut geacht / wañ er mit andern Glidern dem Haushund gleich sihet. Solchen beyden Hunden pflegt man einerley Speiß/ als schwartz Brod/ Gersten / Kleyen mit Milchmolcken vermischt/ schmutzige Suppen und gekochte Bonen geben. Der Schafhirt soll keine Hunde/ es seyen Weiblin oder Männlin läuffig werden oder belegen lassen/ sie seyen/ dann vorhin jährig worden/ und auch nicht über zehen Jahr brunstläuffig seyn lassen. Den ersten Wurff soll man allwegen der Hündin oder Breckin hinweg thun/ dann weil sie noch zu jung und das erste mal wirfft/ mag sie ihre junge Hündlein nicht so wol nehren. Solches macht daß sie von solcher schlechten Wartung und Nahrung weder zunem̃en noch wachsen/ bleiben allwegen blöd/ und werden gern wütend und rasend. Sechs Monden nach der Geburt/ soll man die jungen Hündlin nirgend außlassen / sie seyen dann starck genug/ es sey dann daß sie mit der Hündin kurtzweilen und spielen wöllen: Dann sie springen gern tieffe Gräben/ Hecken und Stauden/ und reissen leichtlich im Leib.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/145>, abgerufen am 27.11.2024.