Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.Geyßkath Pflasterweiß auffgelegt/ zertheilet die harten Knollen oder Beulen hinder den Ohren/ die Geschwär/ das Hauptweh und andere Geschwulst. Das III. Capitel. Von Hofwarts-Hunden und Bauren-Rieden. EIn Schäfer/ dem wir in disem unserm Bauren-Regiment/ oder Meyerey die Geyßzucht befohlen haben/ soll auch mit Hunden umgehen/ und ihr pflegen. Dann die tägliche Nothdurfft erfordert/ daß man zum ersten gute Spürhund/ den Wölffen nach zujagen/ und sie zu fahen habe. Mit den Bracken und Barbeten kan man allerhand Gewild/ so villeicht im Feld auffstößt/ zum Wasser eilet und entschwimmen will/ nachjagen und nachsetzen. Mit den grossen starcken Rieden/ kan man die gantze Hofstatt verwahren und verhüten. Solcher Rieden aber soll man allwegen auff das wenigste einen oder zween halten und auffziehen/ sie deß Tags einsperren/ und im Hof/ nahe am Tohr auff der lincken Seiten/ wann man hinein gehen will/ anlegen/ damit sie mit ihrem bellen die Einwohner anmahnen/ so jemands fremdes in Hof auß und eingehen will/ darnach auch die bösen Buben und Diebe erschröcken. Deß Nachts soll man sie ablassen/ und unter die jenigen/ welche vom Feld kommen seyn/ gehen lassen/ damit sie also im Hof umlauffen/ und das gantze Haus verwahren/ den Dieben und fremden wilden Thieren/ welche deß Nachts dem Raub nachstellen und einbrechen wollen/ wehren/ und dieselbigen verjagen mögen. Derhalben soll der Schäfer gute Sorge zu Hunden haben/ ihr fleissig warten und pflegen/ sie sauber halten/ ihnen außfegen/ sie zämen/ und zu gebührlichen Dingen bändig machen und abrichten/ ihre Halsband fleissig auffheben/ sie in hitzigen Hundstagen baden/ damit sie villeicht nicht wütend werden. Item sie in weiche und sanffte Hundsnest von Spreuern gemacht/ wann sie sich abgearbeitet haben/ legen/ zu- Geyßkath Pflasterweiß auffgelegt/ zertheilet die harten Knollen oder Beulen hinder den Ohren/ die Geschwär/ das Hauptweh und andere Geschwulst. Das III. Capitel. Von Hofwarts-Hunden und Bauren-Rieden. EIn Schäfer/ dem wir in disem unserm Bauren-Regiment/ oder Meyerey die Geyßzucht befohlen haben/ soll auch mit Hunden umgehen/ und ihr pflegen. Dann die tägliche Nothdurfft erfordert/ daß man zum ersten gute Spürhund/ den Wölffen nach zujagen/ und sie zu fahen habe. Mit den Bracken und Barbeten kan man allerhand Gewild/ so villeicht im Feld auffstößt/ zum Wasser eilet und entschwimmen will/ nachjagen und nachsetzen. Mit den grossen starcken Rieden/ kan man die gantze Hofstatt verwahren und verhüten. Solcher Rieden aber soll man allwegen auff das wenigste einen oder zween halten und auffziehen/ sie deß Tags einsperren/ und im Hof/ nahe am Tohr auff der lincken Seiten/ wann man hinein gehen will/ anlegen/ damit sie mit ihrem bellen die Einwohner anmahnen/ so jemands fremdes in Hof auß und eingehen will/ darnach auch die bösen Buben und Diebe erschröcken. Deß Nachts soll man sie ablassen/ und unter die jenigen/ welche vom Feld kommen seyn/ gehen lassen/ damit sie also im Hof umlauffen/ und das gantze Haus verwahren/ den Dieben und fremden wilden Thieren/ welche deß Nachts dem Raub nachstellen und einbrechen wollen/ wehren/ und dieselbigen verjagen mögen. Derhalben soll der Schäfer gute Sorge zu Hunden haben/ ihr fleissig warten und pflegen/ sie sauber halten/ ihnen außfegen/ sie zämen/ und zu gebührlichen Dingen bändig machen und abrichten/ ihre Halsband fleissig auffheben/ sie in hitzigen Hundstagen baden/ damit sie villeicht nicht wütend werden. Item sie in weiche und sanffte Hundsnest von Spreuern gemacht/ wann sie sich abgearbeitet haben/ legen/ zu- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0143" n="126"/> <p>Geyßkath Pflasterweiß auffgelegt/ zertheilet die harten Knollen oder Beulen hinder den Ohren/ die Geschwär/ das Hauptweh und andere Geschwulst.</p> <p>Das III. Capitel.</p> <p>Von Hofwarts-Hunden und Bauren-Rieden.</p> <p>EIn Schäfer/ dem wir in disem unserm Bauren-Regiment/ oder Meyerey die Geyßzucht befohlen haben/ soll auch mit Hunden umgehen/ und ihr pflegen. Dann die tägliche Nothdurfft erfordert/ daß man zum ersten gute Spürhund/ den Wölffen nach zujagen/ und sie zu fahen habe. Mit den Bracken und Barbeten kan man allerhand Gewild/ so villeicht im Feld auffstößt/ zum Wasser eilet und entschwimmen will/ nachjagen und nachsetzen.</p> <p>Mit den grossen starcken Rieden/ kan man die gantze Hofstatt verwahren und verhüten. Solcher Rieden aber soll man allwegen auff das wenigste einen oder zween halten und auffziehen/ sie deß Tags einsperren/ und im Hof/ nahe am Tohr auff der lincken Seiten/ wann man hinein gehen will/ anlegen/ damit sie mit ihrem bellen die Einwohner anmahnen/ so jemands fremdes in Hof auß und eingehen will/ darnach auch die bösen Buben und Diebe erschröcken.</p> <p>Deß Nachts soll man sie ablassen/ und unter die jenigen/ welche vom Feld kommen seyn/ gehen lassen/ damit sie also im Hof umlauffen/ und das gantze Haus verwahren/ den Dieben und fremden wilden Thieren/ welche deß Nachts dem Raub nachstellen und einbrechen wollen/ wehren/ und dieselbigen verjagen mögen.</p> <p>Derhalben soll der Schäfer gute Sorge zu Hunden haben/ ihr fleissig warten und pflegen/ sie sauber halten/ ihnen außfegen/ sie zämen/ und zu gebührlichen Dingen bändig machen und abrichten/ ihre Halsband fleissig auffheben/ sie in hitzigen Hundstagen baden/ damit sie villeicht nicht wütend werden. Item sie in weiche und sanffte Hundsnest von Spreuern gemacht/ wann sie sich abgearbeitet haben/ legen/ zu- </p> </div> </body> </text> </TEI> [126/0143]
Geyßkath Pflasterweiß auffgelegt/ zertheilet die harten Knollen oder Beulen hinder den Ohren/ die Geschwär/ das Hauptweh und andere Geschwulst.
Das III. Capitel.
Von Hofwarts-Hunden und Bauren-Rieden.
EIn Schäfer/ dem wir in disem unserm Bauren-Regiment/ oder Meyerey die Geyßzucht befohlen haben/ soll auch mit Hunden umgehen/ und ihr pflegen. Dann die tägliche Nothdurfft erfordert/ daß man zum ersten gute Spürhund/ den Wölffen nach zujagen/ und sie zu fahen habe. Mit den Bracken und Barbeten kan man allerhand Gewild/ so villeicht im Feld auffstößt/ zum Wasser eilet und entschwimmen will/ nachjagen und nachsetzen.
Mit den grossen starcken Rieden/ kan man die gantze Hofstatt verwahren und verhüten. Solcher Rieden aber soll man allwegen auff das wenigste einen oder zween halten und auffziehen/ sie deß Tags einsperren/ und im Hof/ nahe am Tohr auff der lincken Seiten/ wann man hinein gehen will/ anlegen/ damit sie mit ihrem bellen die Einwohner anmahnen/ so jemands fremdes in Hof auß und eingehen will/ darnach auch die bösen Buben und Diebe erschröcken.
Deß Nachts soll man sie ablassen/ und unter die jenigen/ welche vom Feld kommen seyn/ gehen lassen/ damit sie also im Hof umlauffen/ und das gantze Haus verwahren/ den Dieben und fremden wilden Thieren/ welche deß Nachts dem Raub nachstellen und einbrechen wollen/ wehren/ und dieselbigen verjagen mögen.
Derhalben soll der Schäfer gute Sorge zu Hunden haben/ ihr fleissig warten und pflegen/ sie sauber halten/ ihnen außfegen/ sie zämen/ und zu gebührlichen Dingen bändig machen und abrichten/ ihre Halsband fleissig auffheben/ sie in hitzigen Hundstagen baden/ damit sie villeicht nicht wütend werden. Item sie in weiche und sanffte Hundsnest von Spreuern gemacht/ wann sie sich abgearbeitet haben/ legen/ zu-
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