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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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Das Siebende Buch.

Von der Schäferey oder vom Schaaf-Pferrich oder Schaafhirten.

Das 1. Capitel.

SO man die junge Viehzucht/ welche man ohn das/ entweders von dem übereintzigen / welches ohn das ein Haußvatter von allerley Futter und außgereutertem Ding sammlet und auffhebet/ oder aber sonst anderm/ so nicht sonders kost / sondern allein will gesammlet und fleissig auffgehebt seyn/ aufferziehen und erhalten kan/ für den besten Nutz in einer Meyerey schätzet und achtet: so mag ich wol mit Warheit sagen/ daß kein bessere noch grössere Nutzbarkeit einer Baurenhaußhaltung/ dann eben das woltragende Vieh und die Schäfereyen mag bringen. Dann ob es schon sonderer guter Sorg und Wartung bedarff/ damit es entweders von der Kälte und Frost nicht erfrühre/ verunreiniget/ unsauber und grindecht werde/ den Blutgang und andere anfallende Siechtungen bekomme/ und also eines das ander verwüste/ oder auff dem Feld und Weyde beschädige: So hat man doch wiederum herrlichen Nutz/ und vielfaltige grosse Ergötzlichkeit dargegen.

Dann daß ich deß Schafsmist geschweige/ welcher dann der allerbeste ist/ von wegen seiner grossen Menge/ Krafft/ und der Erfrischung/ die es dem Erdrich gibet/ so befinden sich noch viel andere unzahliche Nutzbarkeiten. Dann zum ersten wird auß der Schafswolle viel schönes und köstliches Tuches/ Untersuters / Beltzwercks/ Paret und andere Ding mehr: Auß den Schafsfellen vil Fellwercks / Leder/ Pergament zubereit und gemacht. Auß Schafsmilch gut und fürtreffliche Käß: wie dann solches an den Käsen/ welche in der Statt Beaune

Das Siebende Buch.

Von der Schäferey oder vom Schaaf-Pferrich oder Schaafhirten.

Das 1. Capitel.

SO man die junge Viehzucht/ welche man ohn das/ entweders von dem übereintzigen / welches ohn das ein Haußvatter von allerley Futter und außgereutertem Ding sam̃let und auffhebet/ oder aber sonst anderm/ so nicht sonders kost / sondern allein will gesam̃let und fleissig auffgehebt seyn/ aufferziehen und erhalten kan/ für den besten Nutz in einer Meyerey schätzet und achtet: so mag ich wol mit Warheit sagen/ daß kein bessere noch grössere Nutzbarkeit einer Baurenhaußhaltung/ dann eben das woltragende Vieh und die Schäfereyen mag bringen. Dann ob es schon sonderer guter Sorg und Wartung bedarff/ damit es entweders von der Kälte und Frost nicht erfrühre/ verunreiniget/ unsauber und grindecht werde/ den Blutgang und andere anfallende Siechtungen bekomme/ und also eines das ander verwüste/ oder auff dem Feld und Weyde beschädige: So hat man doch wiederum herrlichen Nutz/ und vielfaltige grosse Ergötzlichkeit dargegen.

Dann daß ich deß Schafsmist geschweige/ welcher dann der allerbeste ist/ von wegen seiner grossen Menge/ Krafft/ und der Erfrischung/ die es dem Erdrich gibet/ so befinden sich noch viel andere unzahliche Nutzbarkeiten. Dann zum ersten wird auß der Schafswolle viel schönes und köstliches Tuches/ Untersuters / Beltzwercks/ Paret und andere Ding mehr: Auß den Schafsfellen vil Fellwercks / Leder/ Pergament zubereit und gemacht. Auß Schafsmilch gut und fürtreffliche Käß: wie dann solches an den Käsen/ welche in der Statt Beaune

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[104/0119] Das Siebende Buch. Von der Schäferey oder vom Schaaf-Pferrich oder Schaafhirten. Das 1. Capitel. SO man die junge Viehzucht/ welche man ohn das/ entweders von dem übereintzigen / welches ohn das ein Haußvatter von allerley Futter und außgereutertem Ding sam̃let und auffhebet/ oder aber sonst anderm/ so nicht sonders kost / sondern allein will gesam̃let und fleissig auffgehebt seyn/ aufferziehen und erhalten kan/ für den besten Nutz in einer Meyerey schätzet und achtet: so mag ich wol mit Warheit sagen/ daß kein bessere noch grössere Nutzbarkeit einer Baurenhaußhaltung/ dann eben das woltragende Vieh und die Schäfereyen mag bringen. Dann ob es schon sonderer guter Sorg und Wartung bedarff/ damit es entweders von der Kälte und Frost nicht erfrühre/ verunreiniget/ unsauber und grindecht werde/ den Blutgang und andere anfallende Siechtungen bekomme/ und also eines das ander verwüste/ oder auff dem Feld und Weyde beschädige: So hat man doch wiederum herrlichen Nutz/ und vielfaltige grosse Ergötzlichkeit dargegen. Dann daß ich deß Schafsmist geschweige/ welcher dann der allerbeste ist/ von wegen seiner grossen Menge/ Krafft/ und der Erfrischung/ die es dem Erdrich gibet/ so befinden sich noch viel andere unzahliche Nutzbarkeiten. Dann zum ersten wird auß der Schafswolle viel schönes und köstliches Tuches/ Untersuters / Beltzwercks/ Paret und andere Ding mehr: Auß den Schafsfellen vil Fellwercks / Leder/ Pergament zubereit und gemacht. Auß Schafsmilch gut und fürtreffliche Käß: wie dann solches an den Käsen/ welche in der Statt Beaune

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/119>, abgerufen am 24.11.2024.