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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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Die Butter/ welche man zu Kauff halten will/ soll gesaltzen in jrrdine Geschirr gesammelt und behalten werden.

Die gelbe Butter ist allwegen gut/ die weisse etwas ringer: die Meybutter die allerbeste.

Das Käßmachen belangend/ wiltu gute Käß haben/ und ein zeitlang gut behalten / so solt du die dickste und fetteste frische Milch/ sampt dem Milchraum/ oder aber die schlechte Milch/ wie sie von der Kuhe gemolcken ist/ nehmen/ und in sondern Geschirren lippern lassen.

Man lipt oder rennt die Milch mit Lambs/ oder Geyß/ oder Hasenlippe mit Wegdistelblüt/ mit Cardobenedictensamen/ mit Feigenbäumsafft/ mit Artischauchblätter/ mit Imber/ mit den innern Häutlin von den Hünermägen / oder mit Hecht-Rogen/ davon werden in der Fasten die kleinen Käßlin in Franckreich gemacht/ Chardonnette genannt.

Den Milchhafen soll man allwegen lawlecht oder warmlecht halten/ doch nicht nahe zum Fewr/ oder auch nicht weit davon setzen lassen. So bald die Milch gestanden ist/ soll man sie in die Käßformen schütten/ und die Molck vorhin abseigen lassen. Dann es ist viel besser daß man den Molcken von der andern Milch abziecht.

Die Mägde/ so offt sie mit dem Käß umgehen/ sollen sie säuberlich und munter halten: und sehen daß sie noch lang zu ihrer Monatlichen Zeit haben.

Die in Avergne/ da man das mehrertheil guter Käß in Franckreich macht/ wann sie ihre Käß machen wöllen/ pflegen sie feine reine und junge zarte Kinder / ungefährlich/ von vierzehen Jahren/ und die nicht unflätig oder krätzig / sondern feine subtile saubere Händ haben/ zum Käß machen/ zu nehmen. Dann sie halten gewißlich darfür/ das Unlust und allerley Unsauberkeit der Hände Ursach seyen/ daß die Käßmilch desto langsamer gestehe/ und voll Augen werde.

Wann man will die Käß trucken/ fest und langwirig behalten/ so soll man den Molcken von der Milch sauber abseigen lassen/ darnach die

Die Butter/ welche man zu Kauff halten will/ soll gesaltzen in jrrdine Geschirr gesammelt und behalten werden.

Die gelbe Butter ist allwegen gut/ die weisse etwas ringer: die Meybutter die allerbeste.

Das Käßmachen belangend/ wiltu gute Käß haben/ und ein zeitlang gut behalten / so solt du die dickste und fetteste frische Milch/ sampt dem Milchraum/ oder aber die schlechte Milch/ wie sie von der Kuhe gemolcken ist/ nehmen/ und in sondern Geschirren lippern lassen.

Man lipt oder rennt die Milch mit Lambs/ oder Geyß/ oder Hasenlippe mit Wegdistelblüt/ mit Cardobenedictensamen/ mit Feigenbäumsafft/ mit Artischauchblätter/ mit Imber/ mit den innern Häutlin von den Hünermägen / oder mit Hecht-Rogen/ davon werden in der Fasten die kleinen Käßlin in Franckreich gemacht/ Chardonnette genannt.

Den Milchhafen soll man allwegen lawlecht oder warmlecht halten/ doch nicht nahe zum Fewr/ oder auch nicht weit davon setzen lassen. So bald die Milch gestanden ist/ soll man sie in die Käßformen schütten/ und die Molck vorhin abseigen lassen. Dann es ist viel besser daß man den Molcken von der andern Milch abziecht.

Die Mägde/ so offt sie mit dem Käß umgehen/ sollen sie säuberlich und munter halten: und sehen daß sie noch lang zu ihrer Monatlichen Zeit haben.

Die in Avergne/ da man das mehrertheil guter Käß in Franckreich macht/ wann sie ihre Käß machen wöllen/ pflegen sie feine reine und junge zarte Kinder / ungefährlich/ von vierzehen Jahren/ und die nicht unflätig oder krätzig / sondern feine subtile saubere Händ haben/ zum Käß machen/ zu nehmen. Dann sie halten gewißlich darfür/ das Unlust und allerley Unsauberkeit der Hände Ursach seyen/ daß die Käßmilch desto langsamer gestehe/ und voll Augen werde.

Wann man will die Käß trucken/ fest und langwirig behalten/ so soll man den Molcken von der Milch sauber abseigen lassen/ darnach die

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[94/0109] Die Butter/ welche man zu Kauff halten will/ soll gesaltzen in jrrdine Geschirr gesammelt und behalten werden. Die gelbe Butter ist allwegen gut/ die weisse etwas ringer: die Meybutter die allerbeste. Das Käßmachen belangend/ wiltu gute Käß haben/ und ein zeitlang gut behalten / so solt du die dickste und fetteste frische Milch/ sampt dem Milchraum/ oder aber die schlechte Milch/ wie sie von der Kuhe gemolcken ist/ nehmen/ und in sondern Geschirren lippern lassen. Man lipt oder rennt die Milch mit Lambs/ oder Geyß/ oder Hasenlippe mit Wegdistelblüt/ mit Cardobenedictensamen/ mit Feigenbäumsafft/ mit Artischauchblätter/ mit Imber/ mit den innern Häutlin von den Hünermägen / oder mit Hecht-Rogen/ davon werden in der Fasten die kleinen Käßlin in Franckreich gemacht/ Chardonnette genannt. Den Milchhafen soll man allwegen lawlecht oder warmlecht halten/ doch nicht nahe zum Fewr/ oder auch nicht weit davon setzen lassen. So bald die Milch gestanden ist/ soll man sie in die Käßformen schütten/ und die Molck vorhin abseigen lassen. Dann es ist viel besser daß man den Molcken von der andern Milch abziecht. Die Mägde/ so offt sie mit dem Käß umgehen/ sollen sie säuberlich und munter halten: und sehen daß sie noch lang zu ihrer Monatlichen Zeit haben. Die in Avergne/ da man das mehrertheil guter Käß in Franckreich macht/ wann sie ihre Käß machen wöllen/ pflegen sie feine reine und junge zarte Kinder / ungefährlich/ von vierzehen Jahren/ und die nicht unflätig oder krätzig / sondern feine subtile saubere Händ haben/ zum Käß machen/ zu nehmen. Dann sie halten gewißlich darfür/ das Unlust und allerley Unsauberkeit der Hände Ursach seyen/ daß die Käßmilch desto langsamer gestehe/ und voll Augen werde. Wann man will die Käß trucken/ fest und langwirig behalten/ so soll man den Molcken von der Milch sauber abseigen lassen/ darnach die

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/109>, abgerufen am 27.11.2024.