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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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schmackhafft/ darzu zimlich dick ist/ nit bald zerfleußt/ sondern eine gute weil rund stehen bleibt / wann man ein Tröpfflin auf den Nagel fallen laßt.

Man soll keine Milch/ sonderlich im Sommer/ Herbst und Frühling/ über einen Tag lassen stehen (dann die Hitz oder mittelmässig Zeit verderbt die Milch gern) sondern so bald als möglich Milchraum/ Käßlin/ Butter/ und andere gemeine Käß und Molcken darauß machen lassen/ oder aber zu anderm nutz/ nach dem es die Gelegenheit der Zeit oder die Noth möchte geben/ gebrauchen.

Doch möchte man im Winter/ wann die Küh wenig Milch geben/ dieweil sie zu solcher Zeit völlig/ und zu überflüssig blutig seyn/ und so ohn das die Milch / von wegen der Frost/ nicht so leicht verderbt/ sondern bald gestehet/ in zwo oder drey Mälcket zusammen sparen.

Dieselbige Zeit pflegt man allwege wenig Butter zu machen/ dann die meiste Milch wird zum Käß machen gebraucht und genommen.

So bald man die Küh gemolcken hat/ und die Milch erkaltet und gestanden ist / soll man allwege den Milchraum abnehmen/ und frische weiche Milchraumkäßlin darauß machen. Solche Käßlin werden im Sommer zum Kauff gemacht/ und an statt deß Obs auffgesetzt. Die Italiener thun deß schönesten Zuckers und Rosenwassers darunter. Auß der andern und dickern Klotzmilch machet man sonst andere gemeine Käß/ welche man zu Paris Ionchees heißt.

Die in Rormandy sieden gemeinlich ihre Milch mit Zwibeln und Knoblauch/ lassen sie in ihren Geschirren zur täglichen Nothdurfft bleiben/ und heissen das die Saurmilch. Die Molck mag man für die Hund und Säue behalten/ oder in der theuren Zeit sieden lassen/ und also dem Gesind/ an statt ihres täglichen Trancks geben.

So man will gute Butter haben/ so soltu allwegen die beste und dickste Milch darzu behalten/ und kein Milchraum darvon abnehmen.

Auß 10. Pfund Milch/ wirstu über dritthalb Pf. Butter nit machen.

Wann man Butter machen will/ soltu die Milch eine gute weil stossen lassen / insonderheit im Sommer/ wann es heiß und warm ist/ und sich nicht bald zu Butter ergeben will.

schmackhafft/ darzu zimlich dick ist/ nit bald zerfleußt/ sondern eine gute weil rund stehẽ bleibt / wañ man ein Tröpfflin auf den Nagel fallen laßt.

Man soll keine Milch/ sonderlich im Sommer/ Herbst und Frühling/ über einen Tag lassen stehen (dañ die Hitz oder mittelmässig Zeit verderbt die Milch gern) sondern so bald als möglich Milchraum/ Käßlin/ Butter/ und andere gemeine Käß und Molcken darauß machen lassen/ oder aber zu anderm nutz/ nach dem es die Gelegenheit der Zeit oder die Noth möchte geben/ gebrauchen.

Doch möchte man im Winter/ wann die Küh wenig Milch geben/ dieweil sie zu solcher Zeit völlig/ und zu überflüssig blutig seyn/ und so ohn das die Milch / von wegen der Frost/ nicht so leicht verderbt/ sondern bald gestehet/ in zwo oder drey Mälcket zusammen sparen.

Dieselbige Zeit pflegt man allwege wenig Butter zu machen/ dañ die meiste Milch wird zum Käß machen gebraucht und genommen.

So bald man die Küh gemolcken hat/ und die Milch erkaltet und gestanden ist / soll man allwege den Milchraum abnehmen/ und frische weiche Milchraumkäßlin darauß machen. Solche Käßlin werden im Sommer zum Kauff gemacht/ und an statt deß Obs auffgesetzt. Die Italiener thun deß schönesten Zuckers und Rosenwassers darunter. Auß der andern und dickern Klotzmilch machet man sonst andere gemeine Käß/ welche man zu Paris Ionchées heißt.

Die in Rormandy sieden gemeinlich ihre Milch mit Zwibeln und Knoblauch/ lassen sie in ihren Geschirren zur täglichen Nothdurfft bleiben/ und heissen das die Saurmilch. Die Molck mag man für die Hund und Säue behalten/ oder in der theuren Zeit sieden lassen/ und also dem Gesind/ an statt ihres täglichen Trancks geben.

So man will gute Butter haben/ so soltu allwegen die beste und dickste Milch darzu behalten/ und kein Milchraum darvon abnehmen.

Auß 10. Pfund Milch/ wirstu über dritthalb Pf. Butter nit machẽ.

Wann man Butter machen will/ soltu die Milch eine gute weil stossen lassen / insonderheit im Sommer/ wann es heiß und warm ist/ und sich nicht bald zu Butter ergeben will.

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[93/0108] schmackhafft/ darzu zimlich dick ist/ nit bald zerfleußt/ sondern eine gute weil rund stehẽ bleibt / wañ man ein Tröpfflin auf den Nagel fallen laßt. Man soll keine Milch/ sonderlich im Sommer/ Herbst und Frühling/ über einen Tag lassen stehen (dañ die Hitz oder mittelmässig Zeit verderbt die Milch gern) sondern so bald als möglich Milchraum/ Käßlin/ Butter/ und andere gemeine Käß und Molcken darauß machen lassen/ oder aber zu anderm nutz/ nach dem es die Gelegenheit der Zeit oder die Noth möchte geben/ gebrauchen. Doch möchte man im Winter/ wann die Küh wenig Milch geben/ dieweil sie zu solcher Zeit völlig/ und zu überflüssig blutig seyn/ und so ohn das die Milch / von wegen der Frost/ nicht so leicht verderbt/ sondern bald gestehet/ in zwo oder drey Mälcket zusammen sparen. Dieselbige Zeit pflegt man allwege wenig Butter zu machen/ dañ die meiste Milch wird zum Käß machen gebraucht und genommen. So bald man die Küh gemolcken hat/ und die Milch erkaltet und gestanden ist / soll man allwege den Milchraum abnehmen/ und frische weiche Milchraumkäßlin darauß machen. Solche Käßlin werden im Sommer zum Kauff gemacht/ und an statt deß Obs auffgesetzt. Die Italiener thun deß schönesten Zuckers und Rosenwassers darunter. Auß der andern und dickern Klotzmilch machet man sonst andere gemeine Käß/ welche man zu Paris Ionchées heißt. Die in Rormandy sieden gemeinlich ihre Milch mit Zwibeln und Knoblauch/ lassen sie in ihren Geschirren zur täglichen Nothdurfft bleiben/ und heissen das die Saurmilch. Die Molck mag man für die Hund und Säue behalten/ oder in der theuren Zeit sieden lassen/ und also dem Gesind/ an statt ihres täglichen Trancks geben. So man will gute Butter haben/ so soltu allwegen die beste und dickste Milch darzu behalten/ und kein Milchraum darvon abnehmen. Auß 10. Pfund Milch/ wirstu über dritthalb Pf. Butter nit machẽ. Wann man Butter machen will/ soltu die Milch eine gute weil stossen lassen / insonderheit im Sommer/ wann es heiß und warm ist/ und sich nicht bald zu Butter ergeben will.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/108>, abgerufen am 23.11.2024.