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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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Schwantz biß auff die Knochen/ kurtze und gleiche Klawen/ breyte und vollkommene Brust/ und grosse dicke Dütten sampt langen Wartzen.

Von Küh und Kälber-Kranckheiten und Presten/ ist schon in dem Capitul von den Ochsen gehandelt worden.

Das IV. Capitel.

Von der Mulck oder Bereitung der Milch/ Räß und Butter oder Ancken.

EIn fleissige und gute Haushalterin soll allweg dahin dencken und trachten/ wie sie nicht allein ihr Kind und Gesind möge ernehren und erhalten/ sondern auch ihre Sachen dermassen anstellen/ damit sie neben Gewinn deß täglichen Pfennings / auch ihre eigene Töchter und Mägde mit sonderm Fleiß dahin halte/ daß sie mit Kühmilch also rathsam umgehen/ daß man auch einen guten Vorrath von Käß und Butter möge machen.

Was aber die Milch anlangt/ ist nicht von nöthen/ daß sie das jenige/ welchs man von der Kuh/ welche erst newlichen gekälbert/ gesammelt und gemolcken hat / behalte/ und Käß oder Butter darauß mache/ dann das ist kein nutz/ darzu zu essen gantz ungesund. Daher kompts/ daß die Kindbetterin ihre erste Milch den kleinen erstgebornen Kindlin gar nicht geben.

Wann man die Küh gemolcken hat/ soll man die Milch allweg/ an ein sonder lawes Ort stellen/ damit sie sich desto länger halte/ und also desto eher gestehen möge. Dann die Wärme behaltet die Milch lang gut/ macht sie auch desto eher gerinnen/ gleich wie im Gegentheil die Kälte sie sawr machet. Derenthalben nicht böß wäre/ daß man die gemelckte Milch/ welche man drey oder mehr Tag / frisch und gut halten will/ allwegen vorhin liesse auffsieden und auffwallen. Indeß aber weil sie am Feuer/ muß sie stäts umgerührt/ und dann aufgehebt und behalten werden. Gute und ungefälschte Milch/ soll man auß disen Gemercken erkennen: Als daß sie schön weiß ist/ wol und lieblich riechet/ süß und

Schwantz biß auff die Knochen/ kurtze und gleiche Klawen/ breyte und vollkommene Brust/ und grosse dicke Dütten sampt langen Wartzen.

Von Küh und Kälber-Kranckheiten und Presten/ ist schon in dem Capitul von den Ochsen gehandelt worden.

Das IV. Capitel.

Von der Mulck oder Bereitung der Milch/ Räß und Butter oder Ancken.

EIn fleissige und gute Haushalterin soll allweg dahin dencken und trachten/ wie sie nicht allein ihr Kind und Gesind möge ernehren und erhalten/ sondern auch ihre Sachen dermassen anstellen/ damit sie neben Gewinn deß täglichen Pfennings / auch ihre eigene Töchter und Mägde mit sonderm Fleiß dahin halte/ daß sie mit Kühmilch also rathsam umgehen/ daß man auch einen guten Vorrath von Käß und Butter möge machen.

Was aber die Milch anlangt/ ist nicht von nöthen/ daß sie das jenige/ welchs man von der Kuh/ welche erst newlichen gekälbert/ gesammelt und gemolcken hat / behalte/ und Käß oder Butter darauß mache/ dann das ist kein nutz/ darzu zu essen gantz ungesund. Daher kompts/ daß die Kindbetterin ihre erste Milch den kleinen erstgebornen Kindlin gar nicht geben.

Wann man die Küh gemolcken hat/ soll man die Milch allweg/ an ein sonder lawes Ort stellen/ damit sie sich desto länger halte/ und also desto eher gestehen möge. Dann die Wärme behaltet die Milch lang gut/ macht sie auch desto eher gerinnen/ gleich wie im Gegentheil die Kälte sie sawr machet. Derenthalben nicht böß wäre/ daß man die gemelckte Milch/ welche man drey oder mehr Tag / frisch und gut halten will/ allwegen vorhin liesse auffsieden und auffwallen. Indeß aber weil sie am Feuer/ muß sie stäts umgerührt/ und dañ aufgehebt und behalten werden. Gute und ungefälschte Milch/ soll man auß disen Gemercken erkennen: Als daß sie schön weiß ist/ wol und lieblich riechet/ süß und

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[92/0107] Schwantz biß auff die Knochen/ kurtze und gleiche Klawen/ breyte und vollkommene Brust/ und grosse dicke Dütten sampt langen Wartzen. Von Küh und Kälber-Kranckheiten und Presten/ ist schon in dem Capitul von den Ochsen gehandelt worden. Das IV. Capitel. Von der Mulck oder Bereitung der Milch/ Räß und Butter oder Ancken. EIn fleissige und gute Haushalterin soll allweg dahin dencken und trachten/ wie sie nicht allein ihr Kind und Gesind möge ernehren und erhalten/ sondern auch ihre Sachen dermassen anstellen/ damit sie neben Gewinn deß täglichen Pfennings / auch ihre eigene Töchter und Mägde mit sonderm Fleiß dahin halte/ daß sie mit Kühmilch also rathsam umgehen/ daß man auch einen guten Vorrath von Käß und Butter möge machen. Was aber die Milch anlangt/ ist nicht von nöthen/ daß sie das jenige/ welchs man von der Kuh/ welche erst newlichen gekälbert/ gesammelt und gemolcken hat / behalte/ und Käß oder Butter darauß mache/ dann das ist kein nutz/ darzu zu essen gantz ungesund. Daher kompts/ daß die Kindbetterin ihre erste Milch den kleinen erstgebornen Kindlin gar nicht geben. Wann man die Küh gemolcken hat/ soll man die Milch allweg/ an ein sonder lawes Ort stellen/ damit sie sich desto länger halte/ und also desto eher gestehen möge. Dann die Wärme behaltet die Milch lang gut/ macht sie auch desto eher gerinnen/ gleich wie im Gegentheil die Kälte sie sawr machet. Derenthalben nicht böß wäre/ daß man die gemelckte Milch/ welche man drey oder mehr Tag / frisch und gut halten will/ allwegen vorhin liesse auffsieden und auffwallen. Indeß aber weil sie am Feuer/ muß sie stäts umgerührt/ und dañ aufgehebt und behalten werden. Gute und ungefälschte Milch/ soll man auß disen Gemercken erkennen: Als daß sie schön weiß ist/ wol und lieblich riechet/ süß und

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/107>, abgerufen am 23.11.2024.