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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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Bohnen.

Deren sind vielerley/ als Römische weisse/ und eine kleine runde Art derselben / so Bonen-Erbsen genannt werden/ darnach welsche/ so bunte Schalen haben / und schöne incarnate Blumen bringen/ deßwegen sie an die Lauben und Pyramiden / weil sie sich daran schlingen und lange Zeit blühen/ zum Zierath gepflantzet werden; Alle solche werden jetzo/ doch ists wegen noch befürchtender Kälte halber besser im künfftigen Monat/ reichen weiß ungefehr einen Fuß weit von einander gesetzet.

Die Westphälinger haben eine andere Art grosser Bohnen/ und noch eine Sorte desselben Geschlechts/ die kleiner/ mit welchen die Bauren gantze Aecker voll besäen. Die grossen pflegen nun die Einwohner/ ja noch eher/ so bald möglich / Frosts halber in die Erde zu kommen/ auf St. Petri Abend mit grosser Begierde in ihre Gärten/ ein paar Hand breit von einander/ zu pflantzen/ diese treiben einen starcken Stengel eines Daumens dick/ drey/ vier oder fünff Fuß hoch / darnach sie fett stehen. Sie bringen gegen Pfingsten fast von unten auff biß zu Ende deß Stengels zwischen dem Laub/ weiß und schwartz äugichte Blumen/ so den Gärten einen angenehmen und überauß lieblichen Geruch geben/ die darauff wachsende Schotten werden umb St: Johannis so groß/ daß die darinn sitzende Bohnen können zur Speise genossen werden.

Solche Bohnen erfordern eine mittelmässige magere Erde/ wann das Land zu fett / schiessen sie zu starck ins Laub und Stengel/ und bringen wenig Früchte.

Zur künfftigen Saat läst man so viel Stengel mit den Bohnen stehen/ als nöthig / wann die Bohnen beginnen daran schwartz zu werden/ werden sie mit dem Stengel abgeschnitten/ und entweder unter freyen Himmel im Garten gelassen/ oder auf den Boden/ biß sie trucken genug/ gebracht/ und dann auß geschlagen.

In der Küchen werden sie auf zweyerley Art bereit/ die gebräuchlichste ist diese / sie schütten sie in heiß siedendes Wasser/ und

Bohnen.

Deren sind vielerley/ als Römische weisse/ und eine kleine runde Art derselben / so Bonen-Erbsen genannt werden/ darnach welsche/ so bunte Schalen haben / und schöne incarnate Blumen bringen/ deßwegen sie an die Lauben und Pyramiden / weil sie sich daran schlingen und lange Zeit blühen/ zum Zierath gepflantzet werden; Alle solche werden jetzo/ doch ists wegen noch befürchtender Kälte halber besser im künfftigen Monat/ reichen weiß ungefehr einen Fuß weit von einander gesetzet.

Die Westphälinger haben eine andere Art grosser Bohnen/ und noch eine Sorte desselben Geschlechts/ die kleiner/ mit welchen die Bauren gantze Aecker voll besäen. Die grossen pflegen nun die Einwohner/ ja noch eher/ so bald möglich / Frosts halber in die Erde zu kommen/ auf St. Petri Abend mit grosser Begierde in ihre Gärten/ ein paar Hand breit von einander/ zu pflantzen/ diese treiben einen starcken Stengel eines Daumens dick/ drey/ vier oder fünff Fuß hoch / darnach sie fett stehen. Sie bringen gegen Pfingsten fast von unten auff biß zu Ende deß Stengels zwischen dem Laub/ weiß und schwartz äugichte Blumen/ so den Gärten einen angenehmen und überauß lieblichen Geruch geben/ die darauff wachsende Schotten werden umb St: Johannis so groß/ daß die darinn sitzende Bohnen können zur Speise genossen werden.

Solche Bohnen erfordern eine mittelmässige magere Erde/ wann das Land zu fett / schiessen sie zu starck ins Laub und Stengel/ und bringen wenig Früchte.

Zur künfftigen Saat läst man so viel Stengel mit den Bohnen stehen/ als nöthig / wann die Bohnen beginnen daran schwartz zu werden/ werden sie mit dem Stengel abgeschnitten/ und entweder unter freyen Himmel im Garten gelassen/ oder auf den Boden/ biß sie trucken genug/ gebracht/ und dann auß geschlagen.

In der Küchen werden sie auf zweyerley Art bereit/ die gebräuchlichste ist diese / sie schütten sie in heiß siedendes Wasser/ und

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[59/0093] Bohnen. Deren sind vielerley/ als Römische weisse/ und eine kleine runde Art derselben / so Bonen-Erbsen genannt werden/ darnach welsche/ so bunte Schalen haben / und schöne incarnate Blumen bringen/ deßwegen sie an die Lauben und Pyramiden / weil sie sich daran schlingen und lange Zeit blühen/ zum Zierath gepflantzet werden; Alle solche werden jetzo/ doch ists wegen noch befürchtender Kälte halber besser im künfftigen Monat/ reichen weiß ungefehr einen Fuß weit von einander gesetzet. Die Westphälinger haben eine andere Art grosser Bohnen/ und noch eine Sorte desselben Geschlechts/ die kleiner/ mit welchen die Bauren gantze Aecker voll besäen. Die grossen pflegen nun die Einwohner/ ja noch eher/ so bald möglich / Frosts halber in die Erde zu kommen/ auf St. Petri Abend mit grosser Begierde in ihre Gärten/ ein paar Hand breit von einander/ zu pflantzen/ diese treiben einen starcken Stengel eines Daumens dick/ drey/ vier oder fünff Fuß hoch / darnach sie fett stehen. Sie bringen gegen Pfingsten fast von unten auff biß zu Ende deß Stengels zwischen dem Laub/ weiß und schwartz äugichte Blumen/ so den Gärten einen angenehmen und überauß lieblichen Geruch geben/ die darauff wachsende Schotten werden umb St: Johannis so groß/ daß die darinn sitzende Bohnen können zur Speise genossen werden. Solche Bohnen erfordern eine mittelmässige magere Erde/ wann das Land zu fett / schiessen sie zu starck ins Laub und Stengel/ und bringen wenig Früchte. Zur künfftigen Saat läst man so viel Stengel mit den Bohnen stehen/ als nöthig / wann die Bohnen beginnen daran schwartz zu werden/ werden sie mit dem Stengel abgeschnitten/ und entweder unter freyen Himmel im Garten gelassen/ oder auf den Boden/ biß sie trucken genug/ gebracht/ und dann auß geschlagen. In der Küchen werden sie auf zweyerley Art bereit/ die gebräuchlichste ist diese / sie schütten sie in heiß siedendes Wasser/ und

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/93>, abgerufen am 22.11.2024.