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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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abbrechen / und die Wurtzeln/ die hernach viel stärcker treiben/ in dem Grunde lassen: Wann aber der Grund zu naß/ hänget sich die Erde an bie Unkrauts-Wurtzeln/ und verursach(et)[unleserliches Material] den Gewächsen nicht wenig Nachtheil; Die bequemste Zeit ist/ wann die Erde weder zu trucken noch zu naß/ sondern fein mittelmässig und geschlacht / und die unnützen Kräuter auch etwas erstärckt sind.

Bey euren-grossen und kleinen Garten-Gängen nemet so viel Mühe/ und lasset alles Unkraut mit der Wurtzel herauß stechen/ so werden sie ungleich länger rein bleiben/ als wann sie nur mit einer scharpffen Spade obenhin abgestossen werden / welches abstossen jedoch bey truckenem Sommer-Wetter geschehen/ das abgestossent Unkraut und Erde fein rein zusammen geharckt/ und in einem Winckel deß Gartens zur Tüngung desselben geführet werden muß.

CAP. XIII.

Vom Pfropffen/ Oculiren/ Ablactiren/ Pfeiffen und Einlegen.

IM Monat Martio, auch wol etwas früher fängt man das Pfropfen solcher gestalt an: Man erwehlt einen hübschen glatten Stamm von derselben Art/ die man darauff pfropffen will/ als Birn auf Birn/ Aepffel auf Aepffel/ sc. Aber Mispeln und Quitten werden wohl auf Dornen gepflantzt. Wann nun solcher Stamm ein Jahr vorher gepflantzet ist/ so wird er mit einer scharpffen Säge/ so hoch oder niderig man die Krone haben will/ abgesägt/ und ohne Verletzung der Rinde deß stehen bleibenden Theils glatt besch nitten/ folglich mit einem Meissel in der mitte dergestalt gespalten/ daß das Pfropff-Reiß bequem eingesetzet werden kan; Das Pfropff-Reiß wird vom jährigen Holtze auß dem Gipfel eines Baums/ dessen Art man pfropffen will/ wie mehrers davon im Februario folgen wird/ erwehle / an solchem Reiß werden zum minsten drey Knospen gelassen/ unter der untersten Knospe schneidet man zu beyden Seiten überzwerg weg/ und läst vornen und hinden die Rinde daran/ wie in

abbrechen / und die Wurtzeln/ die hernach viel stärcker treiben/ in dem Grunde lassen: Wann aber der Grund zu naß/ hänget sich die Erde an bie Unkrauts-Wurtzeln/ und verursach(et)[unleserliches Material] den Gewächsen nicht wenig Nachtheil; Die bequemste Zeit ist/ wann die Erde weder zu trucken noch zu naß/ sondern fein mittelmässig und geschlacht / und die unnützen Kräuter auch etwas erstärckt sind.

Bey euren-grossen und kleinen Garten-Gängen nemet so viel Mühe/ und lasset alles Unkraut mit der Wurtzel herauß stechen/ so werden sie ungleich länger rein bleiben/ als wann sie nur mit einer scharpffen Spade obenhin abgestossen werden / welches abstossen jedoch bey truckenem Som̃er-Wetter geschehen/ das abgestossent Unkraut und Erde fein rein zusammen geharckt/ und in einem Winckel deß Gartens zur Tüngung desselben geführet werden muß.

CAP. XIII.

Vom Pfropffen/ Oculiren/ Ablactiren/ Pfeiffen und Einlegen.

IM Monat Martio, auch wol etwas früher fängt man das Pfropfen solcher gestalt an: Man erwehlt einen hübschen glatten Stamm von derselben Art/ die man darauff pfropffen will/ als Birn auf Birn/ Aepffel auf Aepffel/ sc. Aber Mispeln und Quitten werden wohl auf Dornen gepflantzt. Wann nun solcher Stamm ein Jahr vorher gepflantzet ist/ so wird er mit einer scharpffen Säge/ so hoch oder niderig man die Krone haben will/ abgesägt/ und ohne Verletzung der Rinde deß stehen bleibenden Theils glatt besch nitten/ folglich mit einem Meissel in der mitte dergestalt gespalten/ daß das Pfropff-Reiß bequem eingesetzet werden kan; Das Pfropff-Reiß wird vom jährigen Holtze auß dem Gipfel eines Baums/ dessen Art man pfropffen will/ wie mehrers davon im Februario folgen wird/ erwehle / an solchem Reiß werden zum minsten drey Knospen gelassen/ unter der untersten Knospe schneidet man zu beyden Seiten überzwerg weg/ und läst vornen und hinden die Rinde daran/ wie in

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[18/0052] abbrechen / und die Wurtzeln/ die hernach viel stärcker treiben/ in dem Grunde lassen: Wann aber der Grund zu naß/ hänget sich die Erde an bie Unkrauts-Wurtzeln/ und verursach(et)_ den Gewächsen nicht wenig Nachtheil; Die bequemste Zeit ist/ wann die Erde weder zu trucken noch zu naß/ sondern fein mittelmässig und geschlacht / und die unnützen Kräuter auch etwas erstärckt sind. Bey euren-grossen und kleinen Garten-Gängen nemet so viel Mühe/ und lasset alles Unkraut mit der Wurtzel herauß stechen/ so werden sie ungleich länger rein bleiben/ als wann sie nur mit einer scharpffen Spade obenhin abgestossen werden / welches abstossen jedoch bey truckenem Som̃er-Wetter geschehen/ das abgestossent Unkraut und Erde fein rein zusammen geharckt/ und in einem Winckel deß Gartens zur Tüngung desselben geführet werden muß. CAP. XIII. Vom Pfropffen/ Oculiren/ Ablactiren/ Pfeiffen und Einlegen. IM Monat Martio, auch wol etwas früher fängt man das Pfropfen solcher gestalt an: Man erwehlt einen hübschen glatten Stamm von derselben Art/ die man darauff pfropffen will/ als Birn auf Birn/ Aepffel auf Aepffel/ sc. Aber Mispeln und Quitten werden wohl auf Dornen gepflantzt. Wann nun solcher Stamm ein Jahr vorher gepflantzet ist/ so wird er mit einer scharpffen Säge/ so hoch oder niderig man die Krone haben will/ abgesägt/ und ohne Verletzung der Rinde deß stehen bleibenden Theils glatt besch nitten/ folglich mit einem Meissel in der mitte dergestalt gespalten/ daß das Pfropff-Reiß bequem eingesetzet werden kan; Das Pfropff-Reiß wird vom jährigen Holtze auß dem Gipfel eines Baums/ dessen Art man pfropffen will/ wie mehrers davon im Februario folgen wird/ erwehle / an solchem Reiß werden zum minsten drey Knospen gelassen/ unter der untersten Knospe schneidet man zu beyden Seiten überzwerg weg/ und läst vornen und hinden die Rinde daran/ wie in

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/52>, abgerufen am 22.11.2024.