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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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Doch erweichen sie den Leib/ und werden äusserlich zur Haupt-Reinigung gebraucht / wann nehmlich der Safft aus dem Kraut/ und insonderheit der Wurtzel gepresset / und in die Naase gezogen wird.

Cichorien, Garten-Wegwart/ Cichoreum.

Erfordern gleichmässige Erde/ als die rothe Beta/ wollen auch im abnehmen deß Monds gesäet seyn/ wann sie etwas erwachsen/ werden sie/ wo sie zu dicke stehen/ verzogen/ und das Unkraut darauß gewiedet. Gegen Winter wird das Kraut mit der Wurzel herauß gezogen/ und im Keller im Sande verwahret.

Der Saame wird von den Wurzeln gehoben/ so im Frühling wieder in die Erde gepflantzt werden.

Die Wurzeln werden an Fleisch gekocht/ auch gesotten zum Salat gebraucht/ ihre Bitterkeit wird mit Rosinen versüsset.

Sie kühlen und eröffnen insonderheit die Leber: Deßwegen in Fiebern sehr gebräuchlich.

Verpflantzt noch im abnehmenden Liecht Cappus-Blumen/ Saphoisch- und gemeinen Kohl/ und wartet ihrer/ wie im Februario angewisen.

Blumen-Garten.

Nun möget ihr euren zartesten Bäumlein/ so noch etliche verwahrt stehen / kühnlich die freye Lufft gönnen/ wartet ihrer bey trock ener Zeit mit begiessen / gebrauchet dazu Lauche aus den alten Küh- und Schaaf-Mist.

Jasmin-Bäume/ oder Veil-Reben

Werden im Anfang dieses Monats solcher gestalt erwuchert: Nehmet von den gelben Jasmin, der aus America kommet/ die daran befindlich geschickte Zweige / schneidet und leget solche ein/ gleich wie bey den Nägelein gelehret. Oder stecket sie durch ein Gefäß (wie beym Weinstock zu sehen) füllet solches mit mürber und dünner Erde/ setzet über dieses Gefäß ein kleines Geschirrlein / darinn im Boden ein kleines Löchlein ist/ schüttet eine Hand voll Erde darein/ und füllets vollends mit Wasser/ so laufft das Wasser

Doch erweichen sie den Leib/ und werden äusserlich zur Haupt-Reinigung gebraucht / wann nehmlich der Safft aus dem Kraut/ und insonderheit der Wurtzel gepresset / und in die Naase gezogen wird.

Cichorien, Garten-Wegwart/ Cichoreum.

Erfordern gleichmässige Erde/ als die rothe Beta/ wollen auch im abnehmen deß Monds gesäet seyn/ wann sie etwas erwachsen/ werden sie/ wo sie zu dicke stehen/ verzogen/ und das Unkraut darauß gewiedet. Gegen Winter wird das Kraut mit der Wurzel herauß gezogen/ und im Keller im Sande verwahret.

Der Saame wird von den Wurzeln gehoben/ so im Frühling wieder in die Erde gepflantzt werden.

Die Wurzeln werden an Fleisch gekocht/ auch gesotten zum Salat gebraucht/ ihre Bitterkeit wird mit Rosinen versüsset.

Sie kühlen und eröffnen insonderheit die Leber: Deßwegen in Fiebern sehr gebräuchlich.

Verpflantzt noch im abnehmenden Liecht Cappus-Blumen/ Saphoisch- und gemeinen Kohl/ und wartet ihrer/ wie im Februario angewisen.

Blumen-Garten.

Nun möget ihr euren zartesten Bäumlein/ so noch etliche verwahrt stehen / kühnlich die freye Lufft gönnen/ wartet ihrer bey trock ener Zeit mit begiessen / gebrauchet dazu Lauche aus den alten Küh- und Schaaf-Mist.

Jasmin-Bäume/ oder Veil-Reben

Werden im Anfang dieses Monats solcher gestalt erwuchert: Nehmet von den gelben Jasmin, der aus America kommet/ die daran befindlich geschickte Zweige / schneidet und leget solche ein/ gleich wie bey den Nägelein gelehret. Oder stecket sie durch ein Gefäß (wie beym Weinstock zu sehen) füllet solches mit mürber und dünner Erde/ setzet über dieses Gefäß ein kleines Geschirrlein / dariñ im Boden ein kleines Löchlein ist/ schüttet eine Hand voll Erde darein/ und füllets vollends mit Wasser/ so laufft das Wasser

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        <p>Cichorien, Garten-Wegwart/ Cichoreum.</p>
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        <p>Der Saame wird von den Wurzeln gehoben/ so im Frühling wieder in die Erde                      gepflantzt werden.</p>
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        <p>Verpflantzt noch im abnehmenden Liecht Cappus-Blumen/ Saphoisch- und gemeinen                      Kohl/ und wartet ihrer/ wie im Februario angewisen.</p>
        <p>Blumen-Garten.</p>
        <p>Nun möget ihr euren zartesten Bäumlein/ so noch etliche verwahrt stehen /                      kühnlich die freye Lufft gönnen/ wartet ihrer bey trock ener Zeit mit begiessen                     / gebrauchet dazu Lauche aus den alten Küh- und Schaaf-Mist.</p>
        <p>Jasmin-Bäume/ oder Veil-Reben</p>
        <p>Werden im Anfang dieses Monats solcher gestalt erwuchert: Nehmet von den gelben                      Jasmin, der aus America kommet/ die daran befindlich geschickte Zweige /                      schneidet und leget solche ein/ gleich wie bey den Nägelein gelehret. Oder                      stecket sie durch ein Gefäß (wie beym Weinstock zu sehen) füllet solches mit                      mürber und dünner Erde/ setzet über dieses Gefäß ein kleines Geschirrlein /                      darin&#x0303; im Boden ein kleines Löchlein ist/ schüttet eine Hand voll Erde                      darein/ und füllets vollends mit Wasser/ so laufft das Wasser
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[126/0160] Doch erweichen sie den Leib/ und werden äusserlich zur Haupt-Reinigung gebraucht / wann nehmlich der Safft aus dem Kraut/ und insonderheit der Wurtzel gepresset / und in die Naase gezogen wird. Cichorien, Garten-Wegwart/ Cichoreum. Erfordern gleichmässige Erde/ als die rothe Beta/ wollen auch im abnehmen deß Monds gesäet seyn/ wann sie etwas erwachsen/ werden sie/ wo sie zu dicke stehen/ verzogen/ und das Unkraut darauß gewiedet. Gegen Winter wird das Kraut mit der Wurzel herauß gezogen/ und im Keller im Sande verwahret. Der Saame wird von den Wurzeln gehoben/ so im Frühling wieder in die Erde gepflantzt werden. Die Wurzeln werden an Fleisch gekocht/ auch gesotten zum Salat gebraucht/ ihre Bitterkeit wird mit Rosinen versüsset. Sie kühlen und eröffnen insonderheit die Leber: Deßwegen in Fiebern sehr gebräuchlich. Verpflantzt noch im abnehmenden Liecht Cappus-Blumen/ Saphoisch- und gemeinen Kohl/ und wartet ihrer/ wie im Februario angewisen. Blumen-Garten. Nun möget ihr euren zartesten Bäumlein/ so noch etliche verwahrt stehen / kühnlich die freye Lufft gönnen/ wartet ihrer bey trock ener Zeit mit begiessen / gebrauchet dazu Lauche aus den alten Küh- und Schaaf-Mist. Jasmin-Bäume/ oder Veil-Reben Werden im Anfang dieses Monats solcher gestalt erwuchert: Nehmet von den gelben Jasmin, der aus America kommet/ die daran befindlich geschickte Zweige / schneidet und leget solche ein/ gleich wie bey den Nägelein gelehret. Oder stecket sie durch ein Gefäß (wie beym Weinstock zu sehen) füllet solches mit mürber und dünner Erde/ setzet über dieses Gefäß ein kleines Geschirrlein / dariñ im Boden ein kleines Löchlein ist/ schüttet eine Hand voll Erde darein/ und füllets vollends mit Wasser/ so laufft das Wasser

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/160>, abgerufen am 22.11.2024.