Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.Fingers tieff/ und dann allgemählich nach die Erde so weit darüber thuni daß sie vier Finger breit tieff in die Erde komme/ und bey diesem Maaß soll man sie allezeit lassen. In Sommer-heissen Tagen/ gleich wie sie nicht zu viel Sonne verlanget/ also ist sie auch mit geringem Befeuchten zu frieden. Polygonatum, sigillum Salomonis, Weißwurtz. Hat doppelte Blümlein zwischen den Blättern/ wird von Wurtzeln abgerissen und fortgesetzet/ wollen in guter Grießachtiger Erde ausser der Sonnen stehen. Thut im weissen Flusse den Frauen/ in rothen Wein gesotten und genossen/ sehr gut. Valeriana, Baldrian. Derer sind zwey Sorten, deren eine rothe/ die andere weisse Blumen trägt/ man vermehret sie durch Abreissen der Pflantzen von Wurtzeln/ doch wachsen sie auch auß Saamen/ stehen gern in grießachtiger Erde. Es sind noch zwey andere Sorten, deren eine blaue/ die ander weisse Blumen trägt/ werden Valeriana graeca genant/ können ebenmässig durch Abreissen der Pflantzen oder durch Saat fortgezielet werden/ bleiben aber ein Jahr stehen/ ehe sie blühen. Ist eines mit von den fürnemsten Gifft widerstehend und schweißtreibenden Kräutern/ räuchert man sich damit/ werden die Flüsse vertrieben; Etliche halten hoch/ die Wurtzel am Halse getragen/ in täglichen Fiebern/ dann es davon vergehen solle. Viola purpurea, blaue Mertz-Violen. Werden auß den Stöcklein fortgepflantzet/ weil kein Saame auß ihnen gehoden wird / man nimme in diesem Monat/ da keine Blumen an sind/ und steckt sie etwas auß der Sonnen in die Erde. Deren sind noch mehr Sorten, als weiß/ leibfarb und rothlich/ von den blau und weissen hat man auch/ die gefällt seyn/ werden durch die Wurzeln vermehret. Ist ein herrliches Gewächs/ und thut die Galle zu besänfftigen/ den Husten / deß Halses Rauhigkeit/ die scharpffen saltzigen Flüsse/ das Fingers tieff/ und dann allgemählich nach die Erde so weit darüber thuni daß sie vier Finger breit tieff in die Erde komme/ und bey diesem Maaß soll man sie allezeit lassen. In Sommer-heissen Tagen/ gleich wie sie nicht zu viel Sonne verlanget/ also ist sie auch mit geringem Befeuchten zu frieden. Polygonatum, sigillum Salomonis, Weißwurtz. Hat doppelte Blümlein zwischen den Blättern/ wird von Wurtzeln abgerissen und fortgesetzet/ wollen in guter Grießachtiger Erde ausser der Sonnen stehen. Thut im weissen Flusse den Frauen/ in rothen Wein gesotten und genossen/ sehr gut. Valeriana, Baldrian. Derer sind zwey Sorten, deren eine rothe/ die andere weisse Blumen trägt/ man vermehret sie durch Abreissen der Pflantzen von Wurtzeln/ doch wachsen sie auch auß Saamen/ stehen gern in grießachtiger Erde. Es sind noch zwey andere Sorten, deren eine blaue/ die ander weisse Blumen trägt/ werden Valeriana graeca genant/ können ebenmässig durch Abreissen der Pflantzen oder durch Saat fortgezielet werden/ bleiben aber ein Jahr stehen/ ehe sie blühen. Ist eines mit von den fürnemsten Gifft widerstehend und schweißtreibenden Kräutern/ räuchert man sich damit/ werden die Flüsse vertrieben; Etliche halten hoch/ die Wurtzel am Halse getragen/ in täglichen Fiebern/ dann es davon vergehen solle. Viola purpurea, blaue Mertz-Violen. Werden auß den Stöcklein fortgepflantzet/ weil kein Saame auß ihnen gehoden wird / man nimme in diesem Monat/ da keine Blumen an sind/ und steckt sie etwas auß der Sonnen in die Erde. Deren sind noch mehr Sorten, als weiß/ leibfarb und rothlich/ von den blau und weissen hat man auch/ die gefällt seyn/ werden durch die Wurzeln vermehret. 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Es sind noch zwey andere Sorten, deren eine blaue/ die ander weisse Blumen trägt/ werden Valeriana graeca genant/ können ebenmässig durch Abreissen der Pflantzen oder durch Saat fortgezielet werden/ bleiben aber ein Jahr stehen/ ehe sie blühen.</p> <p>Ist eines mit von den fürnemsten Gifft widerstehend und schweißtreibenden Kräutern/ räuchert man sich damit/ werden die Flüsse vertrieben; Etliche halten hoch/ die Wurtzel am Halse getragen/ in täglichen Fiebern/ dann es davon vergehen solle.</p> <p>Viola purpurea, blaue Mertz-Violen.</p> <p>Werden auß den Stöcklein fortgepflantzet/ weil kein Saame auß ihnen gehoden wird / man nimme in diesem Monat/ da keine Blumen an sind/ und steckt sie etwas auß der Sonnen in die Erde.</p> <p>Deren sind noch mehr Sorten, als weiß/ leibfarb und rothlich/ von den blau und weissen hat man auch/ die gefällt seyn/ werden durch die Wurzeln vermehret.</p> <p>Ist ein herrliches Gewächs/ und thut die Galle zu besänfftigen/ den Husten / deß Halses Rauhigkeit/ die scharpffen saltzigen Flüsse/ das </p> </div> </body> </text> </TEI> [116/0150]
Fingers tieff/ und dann allgemählich nach die Erde so weit darüber thuni daß sie vier Finger breit tieff in die Erde komme/ und bey diesem Maaß soll man sie allezeit lassen. In Sommer-heissen Tagen/ gleich wie sie nicht zu viel Sonne verlanget/ also ist sie auch mit geringem Befeuchten zu frieden.
Polygonatum, sigillum Salomonis, Weißwurtz.
Hat doppelte Blümlein zwischen den Blättern/ wird von Wurtzeln abgerissen und fortgesetzet/ wollen in guter Grießachtiger Erde ausser der Sonnen stehen.
Thut im weissen Flusse den Frauen/ in rothen Wein gesotten und genossen/ sehr gut.
Valeriana, Baldrian.
Derer sind zwey Sorten, deren eine rothe/ die andere weisse Blumen trägt/ man vermehret sie durch Abreissen der Pflantzen von Wurtzeln/ doch wachsen sie auch auß Saamen/ stehen gern in grießachtiger Erde. Es sind noch zwey andere Sorten, deren eine blaue/ die ander weisse Blumen trägt/ werden Valeriana graeca genant/ können ebenmässig durch Abreissen der Pflantzen oder durch Saat fortgezielet werden/ bleiben aber ein Jahr stehen/ ehe sie blühen.
Ist eines mit von den fürnemsten Gifft widerstehend und schweißtreibenden Kräutern/ räuchert man sich damit/ werden die Flüsse vertrieben; Etliche halten hoch/ die Wurtzel am Halse getragen/ in täglichen Fiebern/ dann es davon vergehen solle.
Viola purpurea, blaue Mertz-Violen.
Werden auß den Stöcklein fortgepflantzet/ weil kein Saame auß ihnen gehoden wird / man nimme in diesem Monat/ da keine Blumen an sind/ und steckt sie etwas auß der Sonnen in die Erde.
Deren sind noch mehr Sorten, als weiß/ leibfarb und rothlich/ von den blau und weissen hat man auch/ die gefällt seyn/ werden durch die Wurzeln vermehret.
Ist ein herrliches Gewächs/ und thut die Galle zu besänfftigen/ den Husten / deß Halses Rauhigkeit/ die scharpffen saltzigen Flüsse/ das
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