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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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Majoran.

Sind zweyerley einer ein Sommer- der ander ein Winter-Gewächs/ werden nun beyderseits gesäet/ wann er so weit erwachsen/ daß er zum Umpflantzen dienlich / wird iede Sorte absonderlich auff Bette verpflantzet/ inmassen der erste den Winter nicht/ der andere aber wohl vertragen kan/ will iedoch bey harten Wintern zugedecket oder aufgenommen werden/ und deß Winters über beygesetzet seyn.

Ist ein herrliches Kraut/ das Haupt und die weisse Geäder zu stärcken.

Lavendula, Lavendel/ Spica foemina

Wird eben/ wie vorgemelte andere/ erstlich durch Saat/ hernacher durchs Versetzen/ vermehret. Es ist aber noch ein ander Geschlecht/ Marum Syriacum genant/ wird auß Stöcken gezielet/ kan deß Winters nicht als der andre draussen dauren/ sondern muß im Hauß verwahret werden.

Thut auch dem Häupte und Sehnen sehr gut/ dannenhero in Flüssen/ Gicht / Krampff/ Schwindel/ Schlaffsucht/ bebenden Gliedern/ Wasser/ Mond Zeit und Frucht zu treiben im öfftern gebraucht: Spik-Oel ist genug bekant/ solches stillet das Wüten und Schmertzen der Mutter/ so dessen etliche Tropffen in den Nabel warm geriben werden.

Salbey/ Salvia

Ist unterschidlich/ als fein Königs-Salbey mit runzelichten Blättern (Salvia minor, acuta nobilis) grobe (major) gebäumte (arborescens) und noch Salbey mit weissen Blumen/ so sie erwachsen/ geschicht deren vermehrung durch Umbsetzen an schattichte Oerter/ und zwar im Martio mit Raute untersetzet/ damit Schlangen und Kröten/ so die Salbey lieben/ abgewiesen werden: blühet im Julio und Augusto.

Thut insonderheit in gestandener Monat-Zeit (in Wein gekocht) gut/ in Mund-Wasser reiniget es den Mund/ und hebet dessen Hitze und hitzige Blattern.

Satureja, Saturey/ Pfeffer-Kraut

Wann es einmahl gesäet/ vermehrt es sich hernach selbst gnug. Wird

Majoran.

Sind zweyerley einer ein Sommer- der ander ein Winter-Gewächs/ werden nun beyderseits gesäet/ wann er so weit erwachsen/ daß er zum Umpflantzen dienlich / wird iede Sorte absonderlich auff Bette verpflantzet/ inmassen der erste den Winter nicht/ der andere aber wohl vertragen kan/ will iedoch bey harten Wintern zugedecket oder aufgenommen werden/ und deß Winters über beygesetzet seyn.

Ist ein herrliches Kraut/ das Haupt und die weisse Geäder zu stärcken.

Lavendula, Lavendel/ Spica foemina

Wird eben/ wie vorgemelte andere/ erstlich durch Saat/ hernacher durchs Versetzen/ vermehret. Es ist aber noch ein ander Geschlecht/ Marum Syriacum genant/ wird auß Stöcken gezielet/ kan deß Winters nicht als der andre draussen dauren/ sondern muß im Hauß verwahret werden.

Thut auch dem Häupte und Sehnen sehr gut/ dannenhero in Flüssen/ Gicht / Krampff/ Schwindel/ Schlaffsucht/ bebenden Gliedern/ Wasser/ Mond Zeit und Frucht zu treiben im öfftern gebraucht: Spik-Oel ist genug bekant/ solches stillet das Wüten und Schmertzen der Mutter/ so dessen etliche Tropffen in den Nabel warm geriben werden.

Salbey/ Salvia

Ist unterschidlich/ als fein Königs-Salbey mit runzelichten Blättern (Salvia minor, acuta nobilis) grobe (major) gebäumte (arborescens) und noch Salbey mit weissen Blumen/ so sie erwachsen/ geschicht deren vermehrung durch Umbsetzen an schattichte Oerter/ und zwar im Martio mit Raute untersetzet/ damit Schlangen und Kröten/ so die Salbey lieben/ abgewiesen werden: blühet im Julio und Augusto.

Thut insonderheit in gestandener Monat-Zeit (in Wein gekocht) gut/ in Mund-Wasser reiniget es den Mund/ und hebet dessen Hitze und hitzige Blattern.

Satureja, Saturey/ Pfeffer-Kraut

Wann es einmahl gesäet/ vermehrt es sich hernach selbst gnug. Wird

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[99/0133] Majoran. Sind zweyerley einer ein Sommer- der ander ein Winter-Gewächs/ werden nun beyderseits gesäet/ wann er so weit erwachsen/ daß er zum Umpflantzen dienlich / wird iede Sorte absonderlich auff Bette verpflantzet/ inmassen der erste den Winter nicht/ der andere aber wohl vertragen kan/ will iedoch bey harten Wintern zugedecket oder aufgenommen werden/ und deß Winters über beygesetzet seyn. Ist ein herrliches Kraut/ das Haupt und die weisse Geäder zu stärcken. Lavendula, Lavendel/ Spica foemina Wird eben/ wie vorgemelte andere/ erstlich durch Saat/ hernacher durchs Versetzen/ vermehret. Es ist aber noch ein ander Geschlecht/ Marum Syriacum genant/ wird auß Stöcken gezielet/ kan deß Winters nicht als der andre draussen dauren/ sondern muß im Hauß verwahret werden. Thut auch dem Häupte und Sehnen sehr gut/ dannenhero in Flüssen/ Gicht / Krampff/ Schwindel/ Schlaffsucht/ bebenden Gliedern/ Wasser/ Mond Zeit und Frucht zu treiben im öfftern gebraucht: Spik-Oel ist genug bekant/ solches stillet das Wüten und Schmertzen der Mutter/ so dessen etliche Tropffen in den Nabel warm geriben werden. Salbey/ Salvia Ist unterschidlich/ als fein Königs-Salbey mit runzelichten Blättern (Salvia minor, acuta nobilis) grobe (major) gebäumte (arborescens) und noch Salbey mit weissen Blumen/ so sie erwachsen/ geschicht deren vermehrung durch Umbsetzen an schattichte Oerter/ und zwar im Martio mit Raute untersetzet/ damit Schlangen und Kröten/ so die Salbey lieben/ abgewiesen werden: blühet im Julio und Augusto. Thut insonderheit in gestandener Monat-Zeit (in Wein gekocht) gut/ in Mund-Wasser reiniget es den Mund/ und hebet dessen Hitze und hitzige Blattern. Satureja, Saturey/ Pfeffer-Kraut Wann es einmahl gesäet/ vermehrt es sich hernach selbst gnug. Wird

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/133>, abgerufen am 25.11.2024.