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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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durchs Zerbrechen der Wurtzeln in zimliche Stück/ massen aus gar kleinen langsam Blumen zu hoffen.

Etliche pflegen sie schon diesen Monat in den offenen Garten zu setzen/ ist aber besser biß künffeigen April damit zu verziehen: Wann ihr sie in die Erde bringen wollet/ so nemmet gute fette Erde/ vermilchet solche mit subtilem reinen Sand setzet etwan zween Tagt vor dem vollen Liecht die Wurzeln vier Zoll weit von einander/ dergestalt: Daß die Treib-Augen aufwarts kommen/ streuet ein paar Zoll hoch Erde drüber/ und wartet ihrer bey truckener Zeit mit mässiger Wässerung/ wordurch sie freudig ins Laub und in die Blumen wachsen.

So bald die Blumen vorbey/ und ihr mercket daß Laub welcket und abfallen will so nehme sie mit dem Laub und angehengten Erdreich herauß/ leget sie in ein Gemach an einen truckenen lufftigen Ort/ und wann sie ein acht Tage also gelegen/ so saubert sie von der noch daran hangenden trockenen Erde/ und schneidet die kleine Wurzeln oder Fällein davon. Findet ihr/ daß ein oder andre etwas anbrüchig/ so schneidet solches so tieff hinweg/ biß der Schnitt weiß und frisch scheinet/ und bestreichet die Wunde mit Terpentin vermischtem Wachs / benehmet ihnen ferner die jungen Bollen/ so sich dabey herum befinden/ und leichtlich zu theilen sind.

Wann sie nun also gesaubert/ wohl ertrucknet und erlufftet/ so wick elt sie entweder in Papier/ oder leget sie in eine mit trockenem Sand gefüllete Schachtel/ und verwahret sie also biß zu künfftiger wieder Verpflantzung.

Wann nun solche Verpflantzung wider vor die Hand genommen wird/ so weichet vorher die Wurtzeln ein paar Stunden in Wasser/ und versetzet sie nach Beliehen.

Nun fangen an zu blühen

Judas-Baum/ Cornelius-Baum/ Apricosen und Mandel-Baum/ Iris Persica, Narcissen und Crocus.

Deren sind wohl acht oder neun Sorten, als gelbe/ weisse/ blaue/ gül-

durchs Zerbrechen der Wurtzeln in zimliche Stück/ massen aus gar kleinen langsam Blumen zu hoffen.

Etliche pflegen sie schon diesen Monat in den offenen Garten zu setzen/ ist aber besser biß künffeigen April damit zu verziehen: Wann ihr sie in die Erde bringen wollet/ so nemmet gute fette Erde/ vermilchet solche mit subtilem reinen Sand setzet etwan zween Tagt vor dem vollen Liecht die Wurzeln vier Zoll weit von einander/ dergestalt: Daß die Treib-Augen aufwarts kommen/ streuet ein paar Zoll hoch Erde drüber/ und wartet ihrer bey truckener Zeit mit mässiger Wässerung/ wordurch sie freudig ins Laub und in die Blumen wachsen.

So bald die Blumen vorbey/ und ihr mercket daß Laub welcket und abfallen will so nehme sie mit dem Laub und angehengtẽ Erdreich herauß/ leget sie in ein Gemach an einen truckenen lufftigen Ort/ und wann sie ein acht Tage also gelegen/ so saubert sie von der noch daran hangenden trockenen Erde/ und schneidet die kleine Wurzeln oder Fällein davon. Findet ihr/ daß ein oder andre etwas anbrüchig/ so schneidet solches so tieff hinweg/ biß der Schnitt weiß und frisch scheinet/ und bestreichet die Wunde mit Terpentin vermischtem Wachs / benehmet ihnen ferner die jungen Bollen/ so sich dabey herum befinden/ und leichtlich zu theilen sind.

Wann sie nun also gesaubert/ wohl ertrucknet und erlufftet/ so wick elt sie entweder in Papier/ oder leget sie in eine mit trockenem Sand gefüllete Schachtel/ und verwahret sie also biß zu künfftiger wieder Verpflantzung.

Wann nun solche Verpflantzung wider vor die Hand genom̃en wird/ so weichet vorher die Wurtzeln ein paar Stunden in Wasser/ und versetzet sie nach Beliehen.

Nun fangen an zu blühen

Judas-Baum/ Cornelius-Baum/ Apricosen und Mandel-Baum/ Iris Persica, Narcissen und Crocus.

Deren sind wohl acht oder neun Sorten, als gelbe/ weisse/ blaue/ gül-

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[95/0129] durchs Zerbrechen der Wurtzeln in zimliche Stück/ massen aus gar kleinen langsam Blumen zu hoffen. Etliche pflegen sie schon diesen Monat in den offenen Garten zu setzen/ ist aber besser biß künffeigen April damit zu verziehen: Wann ihr sie in die Erde bringen wollet/ so nemmet gute fette Erde/ vermilchet solche mit subtilem reinen Sand setzet etwan zween Tagt vor dem vollen Liecht die Wurzeln vier Zoll weit von einander/ dergestalt: Daß die Treib-Augen aufwarts kommen/ streuet ein paar Zoll hoch Erde drüber/ und wartet ihrer bey truckener Zeit mit mässiger Wässerung/ wordurch sie freudig ins Laub und in die Blumen wachsen. So bald die Blumen vorbey/ und ihr mercket daß Laub welcket und abfallen will so nehme sie mit dem Laub und angehengtẽ Erdreich herauß/ leget sie in ein Gemach an einen truckenen lufftigen Ort/ und wann sie ein acht Tage also gelegen/ so saubert sie von der noch daran hangenden trockenen Erde/ und schneidet die kleine Wurzeln oder Fällein davon. Findet ihr/ daß ein oder andre etwas anbrüchig/ so schneidet solches so tieff hinweg/ biß der Schnitt weiß und frisch scheinet/ und bestreichet die Wunde mit Terpentin vermischtem Wachs / benehmet ihnen ferner die jungen Bollen/ so sich dabey herum befinden/ und leichtlich zu theilen sind. Wann sie nun also gesaubert/ wohl ertrucknet und erlufftet/ so wick elt sie entweder in Papier/ oder leget sie in eine mit trockenem Sand gefüllete Schachtel/ und verwahret sie also biß zu künfftiger wieder Verpflantzung. Wann nun solche Verpflantzung wider vor die Hand genom̃en wird/ so weichet vorher die Wurtzeln ein paar Stunden in Wasser/ und versetzet sie nach Beliehen. Nun fangen an zu blühen Judas-Baum/ Cornelius-Baum/ Apricosen und Mandel-Baum/ Iris Persica, Narcissen und Crocus. Deren sind wohl acht oder neun Sorten, als gelbe/ weisse/ blaue/ gül-

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/129>, abgerufen am 25.11.2024.