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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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Der Laurus Sylvestris, oder wilde Lorbeer-Baum/ trägt schwartze Beeren oder Kirschen/ wächst gern ausser der Sonnen an feuchten Oertern/ hat schöne Blätter/ die die Speise zieren können/ solchen legt man von Zweigen in die Erde/ und verpflantzt ihn im April in sandige Erde.

Noch ist eine Art/ die man laurum Alexandrinam nennet/ trägt rothe Flüchte / wird in Töpffe gesetzet/ und durch die Zweige vermehrt.

Die Lorbeer-Bäume wachsen häuffig in Italia, und werden deren Blätter/ weil sie wärmen und trucknen/ insonderheit die Beeren in Urin und Monat-Zeit zu befördern innerlich/ wie auch in erkalteten weissen Geädern/ im Schlage/ in der Colic/ in grossen Schmertzen nach der Geburt/ in verschleimten Magen / äuserlich Monat-Zeit zu befördern (damit gerühret oder darinn gebadet) (in Zahnweh) damit den Mund gebähet/ nützlich gedrauchet.

Ginst oder Pfriemen (genista)

Werden auß Saamen zu wege gebracht/ die Spannische müssen deß Winters ins Haus / die wilden aber wachsen gnug in Heyden. Es sind auch Pfriemen mit grossen Dornen / kommen auß Gallega, können deß Winters wohl draussen stehen. Noch hat man eine kleine stachlichte Art der Pfriemen/ so auch in den Heyden wachsen/ haben alle zusammen gelbichte Blumen. Die aber weisse Blumen tragen / sind gar rar. Alle solche Sorten werden in magere sandige Erde verpflantzt.

Blühen den gantzen Sommer: Ehe die Blume aufbricht/ werden im April die Knöpffgens (gemmae) abgebrochen/ mit Saltz und Essig eingemacht/ und darnach an statt der Cappern beym Gebratens auffgesetzet/ dannenhero teutsche Cappern genannt: Sonsten wird das Kraut und der Saame in verstopffter Leber/ Miltz und Kreusel-Gedärmes/ also auch in der Wassersucht/ in Flüssen/ in Glieder-Kranckheiten/ öffters gebrauchet.

Grün Eben- oder Franzosen-Holtz (guajacum)

Trägt gelhe Blumen/ die gleich einer Kette gestaltet/ dessen sind zweyer-

Der Laurus Sylvestris, oder wilde Lorbeer-Baum/ trägt schwartze Beeren oder Kirschen/ wächst gern ausser der Sonnen an feuchtẽ Oertern/ hat schöne Blätter/ die die Speise zieren können/ solchen legt man von Zweigen in die Erde/ und verpflantzt ihn im April in sandige Erde.

Noch ist eine Art/ die man laurum Alexandrinam nennet/ trägt rothe Flüchte / wird in Töpffe gesetzet/ und durch die Zweige vermehrt.

Die Lorbeer-Bäume wachsen häuffig in Italia, und werden deren Blätter/ weil sie wärmen und trucknen/ insonderheit die Beeren in Urin und Monat-Zeit zu befördern innerlich/ wie auch in erkalteten weissen Geädern/ im Schlage/ in der Colic/ in grossen Schmertzen nach der Geburt/ in verschleimten Magen / äuserlich Monat-Zeit zu befördern (damit gerühret oder darinn gebadet) (in Zahnweh) damit den Mund gebähet/ nützlich gedrauchet.

Ginst oder Pfriemen (genista)

Werden auß Saamen zu wege gebracht/ die Spannische müssen deß Winters ins Haus / die wilden aber wachsen gnug in Heyden. Es sind auch Pfriemen mit grossen Dornen / kom̃en auß Gallega, köñen deß Winters wohl draussen stehen. Noch hat man eine kleine stachlichte Art der Pfriemen/ so auch in den Heyden wachsen/ haben alle zusammen gelbichte Blumen. Die aber weisse Blumen tragen / sind gar rar. Alle solche Sorten werden in magere sandige Erde verpflantzt.

Blühen den gantzen Sommer: Ehe die Blume aufbricht/ werden im April die Knöpffgens (gemmae) abgebrochen/ mit Saltz und Essig eingemacht/ und darnach an statt der Cappern beym Gebratens auffgesetzet/ dannenhero teutsche Cappern genannt: Sonsten wird das Kraut und der Saame in verstopffter Leber/ Miltz und Kreusel-Gedärmes/ also auch in der Wassersucht/ in Flüssen/ in Glieder-Kranckheiten/ öffters gebrauchet.

Grün Eben- oder Franzosen-Holtz (guajacum)

Trägt gelhe Blumen/ die gleich einer Kette gestaltet/ dessen sind zweyer-

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        <p>Die Lorbeer-Bäume wachsen häuffig in Italia, und werden deren Blätter/ weil sie                      wärmen und trucknen/ insonderheit die Beeren in Urin und Monat-Zeit zu                      befördern innerlich/ wie auch in erkalteten weissen Geädern/ im Schlage/ in                      der Colic/ in grossen Schmertzen nach der Geburt/ in verschleimten Magen /                      äuserlich Monat-Zeit zu befördern (damit gerühret oder darinn gebadet) (in                      Zahnweh) damit den Mund gebähet/ nützlich gedrauchet.</p>
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        <p>Blühen den gantzen Sommer: Ehe die Blume aufbricht/ werden im April die                      Knöpffgens (gemmae) abgebrochen/ mit Saltz und Essig eingemacht/ und darnach                      an statt der Cappern beym Gebratens auffgesetzet/ dannenhero teutsche Cappern                      genannt: Sonsten wird das Kraut und der Saame in verstopffter Leber/ Miltz und                      Kreusel-Gedärmes/ also auch in der Wassersucht/ in Flüssen/ in                      Glieder-Kranckheiten/ öffters gebrauchet.</p>
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[83/0117] Der Laurus Sylvestris, oder wilde Lorbeer-Baum/ trägt schwartze Beeren oder Kirschen/ wächst gern ausser der Sonnen an feuchtẽ Oertern/ hat schöne Blätter/ die die Speise zieren können/ solchen legt man von Zweigen in die Erde/ und verpflantzt ihn im April in sandige Erde. Noch ist eine Art/ die man laurum Alexandrinam nennet/ trägt rothe Flüchte / wird in Töpffe gesetzet/ und durch die Zweige vermehrt. Die Lorbeer-Bäume wachsen häuffig in Italia, und werden deren Blätter/ weil sie wärmen und trucknen/ insonderheit die Beeren in Urin und Monat-Zeit zu befördern innerlich/ wie auch in erkalteten weissen Geädern/ im Schlage/ in der Colic/ in grossen Schmertzen nach der Geburt/ in verschleimten Magen / äuserlich Monat-Zeit zu befördern (damit gerühret oder darinn gebadet) (in Zahnweh) damit den Mund gebähet/ nützlich gedrauchet. Ginst oder Pfriemen (genista) Werden auß Saamen zu wege gebracht/ die Spannische müssen deß Winters ins Haus / die wilden aber wachsen gnug in Heyden. Es sind auch Pfriemen mit grossen Dornen / kom̃en auß Gallega, köñen deß Winters wohl draussen stehen. Noch hat man eine kleine stachlichte Art der Pfriemen/ so auch in den Heyden wachsen/ haben alle zusammen gelbichte Blumen. Die aber weisse Blumen tragen / sind gar rar. Alle solche Sorten werden in magere sandige Erde verpflantzt. Blühen den gantzen Sommer: Ehe die Blume aufbricht/ werden im April die Knöpffgens (gemmae) abgebrochen/ mit Saltz und Essig eingemacht/ und darnach an statt der Cappern beym Gebratens auffgesetzet/ dannenhero teutsche Cappern genannt: Sonsten wird das Kraut und der Saame in verstopffter Leber/ Miltz und Kreusel-Gedärmes/ also auch in der Wassersucht/ in Flüssen/ in Glieder-Kranckheiten/ öffters gebrauchet. Grün Eben- oder Franzosen-Holtz (guajacum) Trägt gelhe Blumen/ die gleich einer Kette gestaltet/ dessen sind zweyer-

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/117>, abgerufen am 24.11.2024.