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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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im Herbst/ umb sie gegen das Vor-Jahr frühe zu haben/ gesder seyn; Bleiben gemeiniglich vier Wochen und länger in der Erden/ ehe sie hervo[unleserliches Material] kommen/ deßwegen sie auch wohl im Februario, wann es nicht allzu kalt / gesäet werden/ läft man den Saamen aber eine Nacht zuvor weichen/ wird sie wohl vierzehen Tage eher kommen. Ihrer sind dreyerley Sorten, die krause / schlechte und Römische/ diefe hat grosse Blätter/ der Petersilien Saame/ so er zwey Jahr alt ist/ wird mehr als die einidhrige auffbringen. Sie erfordert keinen sonderbaren Grund/ und scheüet den Schatten nicht/ aber die grossen Wurzeln bringen sollen/ müssen ein tieff umgegrabenes und sandiges Land/ auch gute Sonne haben. Die jenige/ deren Blätter ihr zur Speise brauchet/ brechet nicht/ sondern schneidet sie mit einem Messer dichte bey der Erden ab/ so wird die Wurtzel wider schöne junge Blätter schiessen/ und schneidet ihn nicht eher ab/ als biß er völlig reiff ist.

Daß sie an Hüner und Fleisch gekochet werden/ ist mehr als zu bekant/ wovon mehr in folgendem Monat gedacht werden wild/ wie auch daselbft von ihrer Krafft und Nutzen/ so sie in vielen Stücken dem Menschen inner- und duserlich erzeigen.

Rüben/ Rapum & Rapa.

Deren sind verschiedene Sorten, so wohl rund als lang/ die runden werden dieser Oerter/ umb diese Zeit unter Kohl/ Melde/ Laetuc und dergleichen in die Gärten gesäet/ und Map-Rüben genant. So wird auch eine Art Saat auß dem Braunschweiger-Land anhero gebracht/ so gelbichte lange Wurtzeln bringet/ und andre Arten mehr/ so hin und wider zu kauff kommen; Sie erfordern ein Land / als andre Küchen-Wurtzein.

Zur Saat werden die grösten Winters über im Keller verwahret/ und auf den Früling ins Land gesetz: So bald der Saamen reiff/ welches daran zu sehen / wenn sich die Saamen-Häußlein öffnen/ alsdann schneidet die Stengel ab/ hänget sie im Gatten auff/ damit der Saame truckne/ reibet solchen folgends mit den Händen auß/ last ihn etwas in der truck enen Luffe ligen/ damit die Feuchtigkeit davon kommet/ und verwahret ihn dann an einem truckenen Ort.

im Herbst/ umb sie gegen das Vor-Jahr frühe zu haben/ gesder seyn; Bleiben gemeiniglich vier Wochen und länger in der Erden/ ehe sie hervo[unleserliches Material] kom̃en/ deßwegen sie auch wohl im Februario, wann es nicht allzu kalt / gesäet werden/ läft man den Saamen aber eine Nacht zuvor weichen/ wird sie wohl vierzehen Tage eher kommen. Ihrer sind dreyerley Sorten, die krause / schlechte und Römische/ diefe hat grosse Blätter/ der Petersilien Saame/ so er zwey Jahr alt ist/ wird mehr als die einidhrige auffbringen. Sie erfordert keinen sonderbaren Grund/ und scheüet den Schatten nicht/ aber die grossen Wurzeln bringen sollen/ müssen ein tieff umgegrabenes und sandiges Land/ auch gute Sonne haben. Die jenige/ deren Blätter ihr zur Speise brauchet/ brechet nicht/ sondern schneidet sie mit einem Messer dichte bey der Erden ab/ so wird die Wurtzel wider schöne junge Blätter schiessen/ und schneidet ihn nicht eher ab/ als biß er völlig reiff ist.

Daß sie an Hüner und Fleisch gekochet werden/ ist mehr als zu bekant/ wovon mehr in folgendem Monat gedacht werden wild/ wie auch daselbft von ihrer Krafft und Nutzen/ so sie in vielen Stücken dem Menschen inner- und duserlich erzeigen.

Rüben/ Rapum & Rapa.

Deren sind verschiedene Sorten, so wohl rund als lang/ die runden werden dieser Oerter/ umb diese Zeit unter Kohl/ Melde/ Laetuc und dergleichen in die Gärten gesäet/ und Map-Rüben genant. So wird auch eine Art Saat auß dem Braunschweiger-Land anhero gebracht/ so gelbichte lange Wurtzeln bringet/ und andre Arten mehr/ so hin und wider zu kauff kommen; Sie erfordern ein Land / als andre Küchen-Wurtzein.

Zur Saat werden die grösten Winters über im Keller verwahret/ und auf den Früling ins Land gesetz: So bald der Saamen reiff/ welches daran zu sehen / wenn sich die Saamen-Häußlein öffnen/ alsdann schneidet die Stengel ab/ hänget sie im Gatten auff/ damit der Saame truckne/ reibet solchen folgends mit den Händen auß/ last ihn etwas in der truck enen Luffe ligen/ damit die Feuchtigkeit davon kom̃et/ und verwahret ihn dann an einem truckenen Ort.

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[75/0109] im Herbst/ umb sie gegen das Vor-Jahr frühe zu haben/ gesder seyn; Bleiben gemeiniglich vier Wochen und länger in der Erden/ ehe sie hervo_ kom̃en/ deßwegen sie auch wohl im Februario, wann es nicht allzu kalt / gesäet werden/ läft man den Saamen aber eine Nacht zuvor weichen/ wird sie wohl vierzehen Tage eher kommen. Ihrer sind dreyerley Sorten, die krause / schlechte und Römische/ diefe hat grosse Blätter/ der Petersilien Saame/ so er zwey Jahr alt ist/ wird mehr als die einidhrige auffbringen. Sie erfordert keinen sonderbaren Grund/ und scheüet den Schatten nicht/ aber die grossen Wurzeln bringen sollen/ müssen ein tieff umgegrabenes und sandiges Land/ auch gute Sonne haben. Die jenige/ deren Blätter ihr zur Speise brauchet/ brechet nicht/ sondern schneidet sie mit einem Messer dichte bey der Erden ab/ so wird die Wurtzel wider schöne junge Blätter schiessen/ und schneidet ihn nicht eher ab/ als biß er völlig reiff ist. Daß sie an Hüner und Fleisch gekochet werden/ ist mehr als zu bekant/ wovon mehr in folgendem Monat gedacht werden wild/ wie auch daselbft von ihrer Krafft und Nutzen/ so sie in vielen Stücken dem Menschen inner- und duserlich erzeigen. Rüben/ Rapum & Rapa. Deren sind verschiedene Sorten, so wohl rund als lang/ die runden werden dieser Oerter/ umb diese Zeit unter Kohl/ Melde/ Laetuc und dergleichen in die Gärten gesäet/ und Map-Rüben genant. So wird auch eine Art Saat auß dem Braunschweiger-Land anhero gebracht/ so gelbichte lange Wurtzeln bringet/ und andre Arten mehr/ so hin und wider zu kauff kommen; Sie erfordern ein Land / als andre Küchen-Wurtzein. Zur Saat werden die grösten Winters über im Keller verwahret/ und auf den Früling ins Land gesetz: So bald der Saamen reiff/ welches daran zu sehen / wenn sich die Saamen-Häußlein öffnen/ alsdann schneidet die Stengel ab/ hänget sie im Gatten auff/ damit der Saame truckne/ reibet solchen folgends mit den Händen auß/ last ihn etwas in der truck enen Luffe ligen/ damit die Feuchtigkeit davon kom̃et/ und verwahret ihn dann an einem truckenen Ort.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/109>, abgerufen am 23.11.2024.