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Adler, Emma: Die berühmten Frauen der französischen Revolution 1789–1795. Wien, 1906.

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Meine Lage bringt starkes Empfinden hervor, sie erlaubt aber nicht einen weitläufigen Ausdruck derselben.

Empfangen Sie meine besten Wünsche und meine Dankbarkeit.

Die Mutter Eudora's."

"An mein Dienstmädchen Fleury!

Mein liebes Mädchen, du, deren Treue, deren Dienste, deren Anhänglichkeit mir seit meinem dreizehnten Jahre teuer waren, empfange meine herzlichen Küsse und mein Lebewohl!

Bewahre das Andenken dessen, was ich gewesen bin. Es wird dich über das trösten, was ich erdulde. Die rechtschaffenen Leute steigen zum Ruhme empor, wenn sie ins Grab sinken. Meine Leiden werden enden, besänftige die deinen und denke an den Frieden, dessen ich mich erfreuen werde, ohne dass von nun an irgend wer ihn wird stören können.

Sage meiner Agathe, dass ich die Wonne, von ihr seit meiner Kindheit geliebt worden zu sein, mit mir nehmen, wie auch das Bedauern, ihr meine Anhänglichkeit nicht bezeugen zu können. Ich hätte gewünscht, dir nützlich sein zu können, oder wenigstens dich nicht zu betrüben.

Adieu, mein armes Mädchen, adieu!"

"Und du, den ich nicht zu nennen wage*), du, den man eines Tages besser kennen wird, wenn man unser gemeinsames Unglück schildern wird. Du, den die gewaltigste der Leidenschaften nicht gehindert hat, die Schranken der Tugend zu achten, wirst du dich betrüben, dass ich dir in jene Gegenden vorangehe, wo nichts uns hindern wird, verbunden zu sein? Dort schweigen die unheilvollen Vorurteile, die willkürliche Ausschliessung, die hasserfüllten Leidenschaften und alle Arten von Tyrannei. Ich gehe dich

*) Buzet.

Meine Lage bringt starkes Empfinden hervor, sie erlaubt aber nicht einen weitläufigen Ausdruck derselben.

Empfangen Sie meine besten Wünsche und meine Dankbarkeit.

Die Mutter Eudora’s.“

„An mein Dienstmädchen Fleury!

Mein liebes Mädchen, du, deren Treue, deren Dienste, deren Anhänglichkeit mir seit meinem dreizehnten Jahre teuer waren, empfange meine herzlichen Küsse und mein Lebewohl!

Bewahre das Andenken dessen, was ich gewesen bin. Es wird dich über das trösten, was ich erdulde. Die rechtschaffenen Leute steigen zum Ruhme empor, wenn sie ins Grab sinken. Meine Leiden werden enden, besänftige die deinen und denke an den Frieden, dessen ich mich erfreuen werde, ohne dass von nun an irgend wer ihn wird stören können.

Sage meiner Agathe, dass ich die Wonne, von ihr seit meiner Kindheit geliebt worden zu sein, mit mir nehmen, wie auch das Bedauern, ihr meine Anhänglichkeit nicht bezeugen zu können. Ich hätte gewünscht, dir nützlich sein zu können, oder wenigstens dich nicht zu betrüben.

Adieu, mein armes Mädchen, adieu!“

„Und du, den ich nicht zu nennen wage*), du, den man eines Tages besser kennen wird, wenn man unser gemeinsames Unglück schildern wird. Du, den die gewaltigste der Leidenschaften nicht gehindert hat, die Schranken der Tugend zu achten, wirst du dich betrüben, dass ich dir in jene Gegenden vorangehe, wo nichts uns hindern wird, verbunden zu sein? Dort schweigen die unheilvollen Vorurteile, die willkürliche Ausschliessung, die hasserfüllten Leidenschaften und alle Arten von Tyrannei. Ich gehe dich

*) Buzet.
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[142/0161] Meine Lage bringt starkes Empfinden hervor, sie erlaubt aber nicht einen weitläufigen Ausdruck derselben. Empfangen Sie meine besten Wünsche und meine Dankbarkeit. Die Mutter Eudora’s.“ „An mein Dienstmädchen Fleury! Mein liebes Mädchen, du, deren Treue, deren Dienste, deren Anhänglichkeit mir seit meinem dreizehnten Jahre teuer waren, empfange meine herzlichen Küsse und mein Lebewohl! Bewahre das Andenken dessen, was ich gewesen bin. Es wird dich über das trösten, was ich erdulde. Die rechtschaffenen Leute steigen zum Ruhme empor, wenn sie ins Grab sinken. Meine Leiden werden enden, besänftige die deinen und denke an den Frieden, dessen ich mich erfreuen werde, ohne dass von nun an irgend wer ihn wird stören können. Sage meiner Agathe, dass ich die Wonne, von ihr seit meiner Kindheit geliebt worden zu sein, mit mir nehmen, wie auch das Bedauern, ihr meine Anhänglichkeit nicht bezeugen zu können. Ich hätte gewünscht, dir nützlich sein zu können, oder wenigstens dich nicht zu betrüben. Adieu, mein armes Mädchen, adieu!“ „Und du, den ich nicht zu nennen wage *), du, den man eines Tages besser kennen wird, wenn man unser gemeinsames Unglück schildern wird. Du, den die gewaltigste der Leidenschaften nicht gehindert hat, die Schranken der Tugend zu achten, wirst du dich betrüben, dass ich dir in jene Gegenden vorangehe, wo nichts uns hindern wird, verbunden zu sein? Dort schweigen die unheilvollen Vorurteile, die willkürliche Ausschliessung, die hasserfüllten Leidenschaften und alle Arten von Tyrannei. Ich gehe dich *) Buzet.

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Zitationshilfe: Adler, Emma: Die berühmten Frauen der französischen Revolution 1789–1795. Wien, 1906, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adler_frauen_1906/161>, abgerufen am 24.11.2024.