Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite

Fünftes Capitel.
vorgedachte Ende gegen den Conductor der Maschine, so
werden sich zwischen demselben und der Spitze starke im
Zikzak gehende Funken zeigen, und ein starkes Geräusch
verursachen.

Im 62 sten Versuche macht die Trennung zwischen
den Stücken Stanniol einen Widerstand, welcher den
unmittelbaren Uebergang der elektrischen Materie hindert,
und auf diese Art die gewöhnliche Wirkung der Spitzen
auf den Conductor einigermassen verändert. Oder mit
andern Worten: das Vermögen der Spitzen, den Schlag
zu verhüten, hängt von der vollkommenen und unterbro-
chenen metallischen Verbindung derselben mit der Erde
ab; obgleich auch diese noch nicht ganz hinreichend ist, wie
der 63 ste Versuch zeigt, wo die elektrische Materie von
der nichtleitenden Substanz, welche die Spitze umringt,
concentriret und eingesammlet wird.

64. Versuch.

Man stelle jemand auf den isolirenden Stuhl, und
verbinde ihn durch einen Drath oder eine Kette mit dem
Conductor, so wird er eben dasjenige bewirken können,
was der Conductor thut; er wird leichte Körper anziehen,
Funken geben u. s. w. und so wird man eine Menge sehr
angenehmer Versuche anstellen können. Es ist hiebey
schlechterdings nothwendig, wenn der Versuch vollkom-
men gelingen soll, daß kein Theil der Kleidung den Bo-
den des Zimmers oder den Tisch berühre, und daß die
G[l]asfüße des Stuhls sehr trocken sind. Um die Isoli-
rung desto vollkommener zu machen, wird ein untergeleg-
ter trockner Bogen braun Papier sehr gute Dienste thun.

Legt die isolirte Person ihre Hand auf die Kleidung
einer andern nicht isolirten, so werden beyde, besonders,
wenn die Kleidung von Wollenzeug ist, eine Empfindung
fühlen, als ob sie mit vielen Nadeln gestochen würden, so
lang der Cylinder bewegt wird.

Fünftes Capitel.
vorgedachte Ende gegen den Conductor der Maſchine, ſo
werden ſich zwiſchen demſelben und der Spitze ſtarke im
Zikzak gehende Funken zeigen, und ein ſtarkes Geräuſch
verurſachen.

Im 62 ſten Verſuche macht die Trennung zwiſchen
den Stücken Stanniol einen Widerſtand, welcher den
unmittelbaren Uebergang der elektriſchen Materie hindert,
und auf dieſe Art die gewöhnliche Wirkung der Spitzen
auf den Conductor einigermaſſen verändert. Oder mit
andern Worten: das Vermögen der Spitzen, den Schlag
zu verhüten, hängt von der vollkommenen und unterbro-
chenen metalliſchen Verbindung derſelben mit der Erde
ab; obgleich auch dieſe noch nicht ganz hinreichend iſt, wie
der 63 ſte Verſuch zeigt, wo die elektriſche Materie von
der nichtleitenden Subſtanz, welche die Spitze umringt,
concentriret und eingeſammlet wird.

64. Verſuch.

Man ſtelle jemand auf den iſolirenden Stuhl, und
verbinde ihn durch einen Drath oder eine Kette mit dem
Conductor, ſo wird er eben dasjenige bewirken können,
was der Conductor thut; er wird leichte Körper anziehen,
Funken geben u. ſ. w. und ſo wird man eine Menge ſehr
angenehmer Verſuche anſtellen können. Es iſt hiebey
ſchlechterdings nothwendig, wenn der Verſuch vollkom-
men gelingen ſoll, daß kein Theil der Kleidung den Bo-
den des Zimmers oder den Tiſch berühre, und daß die
G[l]asfüße des Stuhls ſehr trocken ſind. Um die Iſoli-
rung deſto vollkommener zu machen, wird ein untergeleg-
ter trockner Bogen braun Papier ſehr gute Dienſte thun.

Legt die iſolirte Perſon ihre Hand auf die Kleidung
einer andern nicht iſolirten, ſo werden beyde, beſonders,
wenn die Kleidung von Wollenzeug iſt, eine Empfindung
fühlen, als ob ſie mit vielen Nadeln geſtochen würden, ſo
lang der Cylinder bewegt wird.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0076" n="56"/><fw place="top" type="header">Fünftes Capitel.</fw> vorgedachte Ende gegen den Conductor der Ma&#x017F;chine, &#x017F;o<lb/>
werden &#x017F;ich zwi&#x017F;chen dem&#x017F;elben und der Spitze &#x017F;tarke im<lb/>
Zikzak gehende Funken zeigen, und ein &#x017F;tarkes Geräu&#x017F;ch<lb/>
verur&#x017F;achen.</p>
            <p>Im 62 &#x017F;ten Ver&#x017F;uche macht die Trennung zwi&#x017F;chen<lb/>
den Stücken Stanniol einen Wider&#x017F;tand, welcher den<lb/>
unmittelbaren Uebergang der elektri&#x017F;chen Materie hindert,<lb/>
und auf die&#x017F;e Art die gewöhnliche Wirkung der Spitzen<lb/>
auf den Conductor einigerma&#x017F;&#x017F;en verändert. Oder mit<lb/>
andern Worten: das Vermögen der Spitzen, den Schlag<lb/>
zu verhüten, hängt von der vollkommenen und unterbro-<lb/>
chenen metalli&#x017F;chen Verbindung der&#x017F;elben mit der Erde<lb/>
ab; obgleich auch die&#x017F;e noch nicht ganz hinreichend i&#x017F;t, wie<lb/>
der 63 &#x017F;te Ver&#x017F;uch zeigt, wo die elektri&#x017F;che Materie von<lb/>
der nichtleitenden Sub&#x017F;tanz, welche die Spitze umringt,<lb/>
concentriret und einge&#x017F;ammlet wird.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>64. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Man &#x017F;telle jemand auf den i&#x017F;olirenden Stuhl, und<lb/>
verbinde ihn durch einen Drath oder eine Kette mit dem<lb/>
Conductor, &#x017F;o wird er eben dasjenige bewirken können,<lb/>
was der Conductor thut; er wird leichte Körper anziehen,<lb/>
Funken geben u. &#x017F;. w. und &#x017F;o wird man eine Menge &#x017F;ehr<lb/>
angenehmer Ver&#x017F;uche an&#x017F;tellen können. Es i&#x017F;t hiebey<lb/>
&#x017F;chlechterdings nothwendig, wenn der Ver&#x017F;uch vollkom-<lb/>
men gelingen &#x017F;oll, daß kein Theil der Kleidung den Bo-<lb/>
den des Zimmers oder den Ti&#x017F;ch berühre, und daß die<lb/>
G<supplied>l</supplied>asfüße des Stuhls &#x017F;ehr trocken &#x017F;ind. Um die I&#x017F;oli-<lb/>
rung de&#x017F;to vollkommener zu machen, wird ein untergeleg-<lb/>
ter trockner Bogen braun Papier &#x017F;ehr gute Dien&#x017F;te thun.</p>
            <p>Legt die i&#x017F;olirte Per&#x017F;on ihre Hand auf die Kleidung<lb/>
einer andern nicht i&#x017F;olirten, &#x017F;o werden beyde, be&#x017F;onders,<lb/>
wenn die Kleidung von Wollenzeug i&#x017F;t, eine Empfindung<lb/>
fühlen, als ob &#x017F;ie mit vielen Nadeln ge&#x017F;tochen würden, &#x017F;o<lb/>
lang der Cylinder bewegt wird.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[56/0076] Fünftes Capitel. vorgedachte Ende gegen den Conductor der Maſchine, ſo werden ſich zwiſchen demſelben und der Spitze ſtarke im Zikzak gehende Funken zeigen, und ein ſtarkes Geräuſch verurſachen. Im 62 ſten Verſuche macht die Trennung zwiſchen den Stücken Stanniol einen Widerſtand, welcher den unmittelbaren Uebergang der elektriſchen Materie hindert, und auf dieſe Art die gewöhnliche Wirkung der Spitzen auf den Conductor einigermaſſen verändert. Oder mit andern Worten: das Vermögen der Spitzen, den Schlag zu verhüten, hängt von der vollkommenen und unterbro- chenen metalliſchen Verbindung derſelben mit der Erde ab; obgleich auch dieſe noch nicht ganz hinreichend iſt, wie der 63 ſte Verſuch zeigt, wo die elektriſche Materie von der nichtleitenden Subſtanz, welche die Spitze umringt, concentriret und eingeſammlet wird. 64. Verſuch. Man ſtelle jemand auf den iſolirenden Stuhl, und verbinde ihn durch einen Drath oder eine Kette mit dem Conductor, ſo wird er eben dasjenige bewirken können, was der Conductor thut; er wird leichte Körper anziehen, Funken geben u. ſ. w. und ſo wird man eine Menge ſehr angenehmer Verſuche anſtellen können. Es iſt hiebey ſchlechterdings nothwendig, wenn der Verſuch vollkom- men gelingen ſoll, daß kein Theil der Kleidung den Bo- den des Zimmers oder den Tiſch berühre, und daß die Glasfüße des Stuhls ſehr trocken ſind. Um die Iſoli- rung deſto vollkommener zu machen, wird ein untergeleg- ter trockner Bogen braun Papier ſehr gute Dienſte thun. Legt die iſolirte Perſon ihre Hand auf die Kleidung einer andern nicht iſolirten, ſo werden beyde, beſonders, wenn die Kleidung von Wollenzeug iſt, eine Empfindung fühlen, als ob ſie mit vielen Nadeln geſtochen würden, ſo lang der Cylinder bewegt wird.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-18T11:17:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-18T11:17:52Z)

Weitere Informationen:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet
  • Kustoden: nicht übernommen
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/76
Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/76>, abgerufen am 23.11.2024.