Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite

Elektrisches Anziehen und Zurückstoßen.
an; wenn diese die elektrische Materie ebenfalls angenom-
men haben, so werden sie von den äußersten Glocken zu-
rückges[t]ossen und von der mittelsten angezogen, an welche
sie ihre Elektricität abgeben; hierauf werden sie wieder
von den äussersten Glocken angezogen und zurückgestossen.
Hält man die Kette X, welche aus der mittelsten Glocke
hervorgehet, mit einem seidnen Faden in die Höhe, so
hört das Läuten auf, weil die mittelste Glocke die von den
K[l]öppeln ihr mitgetheilte elektrische Materie nicht in die
Erde abführen kan.

Fig. 18 stellt eine schönere Einrichtung dieses Glo-
ckenspiels vor. Hiebey muß die Kugel a mit dem Con-
ductor verbunden werden.

Fig. 19 zeigt noch eine andere Art. Hiebey hängt
der Klöppel an dem Flugrade b c d dessen Axe in einem
kleinen Zapfenloche der gläsernen Säule e f ruht; der obere
Theil der Axe geht durch ein Loch in dem messingenen
Stück g, worinn er sich frey bewegen kan. Das Fußbret
h i k wird ringsherum mit Glocken von verschiedenen Tö-
nen besetzt. Man nehme den ersten Leiter von der Ma-
schine hinweg, und setze diesen Apparatus an den Cylinder.
Wenn dieser nun gedreht wird, so setzt er das Flugrad in
Bewegung, der Klöppel streift bey seiner Umschwingung
an alle Glocken, und bringt dadurch einen sehr angeneh-
men und harmonischen Klang hervor.

25. Versuch.

Man nehme 10 bis 12 Stück Fäden, jeden etwa
10 Zoll lang, binde sie oben und unten in Knoten zusam-
men, wie bey Fig. 20, und hänge sie an den Conductor;
so werden sich die Fäden, wenn man elektrisiret, bestreben
auseinander zu gehen, der untere Knoten wird bey zuneh-
mender Repulsion der Fäden in die Höhe gehen, und das
Ganze wird eine sphäroidische Gestalt annehmen.

Elektriſches Anziehen und Zurückſtoßen.
an; wenn dieſe die elektriſche Materie ebenfalls angenom-
men haben, ſo werden ſie von den äußerſten Glocken zu-
rückgeſ[t]oſſen und von der mittelſten angezogen, an welche
ſie ihre Elektricität abgeben; hierauf werden ſie wieder
von den äuſſerſten Glocken angezogen und zurückgeſtoſſen.
Hält man die Kette X, welche aus der mittelſten Glocke
hervorgehet, mit einem ſeidnen Faden in die Höhe, ſo
hört das Läuten auf, weil die mittelſte Glocke die von den
K[l]öppeln ihr mitgetheilte elektriſche Materie nicht in die
Erde abführen kan.

Fig. 18 ſtellt eine ſchönere Einrichtung dieſes Glo-
ckenſpiels vor. Hiebey muß die Kugel a mit dem Con-
ductor verbunden werden.

Fig. 19 zeigt noch eine andere Art. Hiebey hängt
der Klöppel an dem Flugrade b c d deſſen Axe in einem
kleinen Zapfenloche der gläſernen Säule e f ruht; der obere
Theil der Axe geht durch ein Loch in dem meſſingenen
Stück g, worinn er ſich frey bewegen kan. Das Fußbret
h i k wird ringsherum mit Glocken von verſchiedenen Tö-
nen beſetzt. Man nehme den erſten Leiter von der Ma-
ſchine hinweg, und ſetze dieſen Apparatus an den Cylinder.
Wenn dieſer nun gedreht wird, ſo ſetzt er das Flugrad in
Bewegung, der Klöppel ſtreift bey ſeiner Umſchwingung
an alle Glocken, und bringt dadurch einen ſehr angeneh-
men und harmoniſchen Klang hervor.

25. Verſuch.

Man nehme 10 bis 12 Stück Fäden, jeden etwa
10 Zoll lang, binde ſie oben und unten in Knoten zuſam-
men, wie bey Fig. 20, und hänge ſie an den Conductor;
ſo werden ſich die Fäden, wenn man elektriſiret, beſtreben
auseinander zu gehen, der untere Knoten wird bey zuneh-
mender Repulſion der Fäden in die Höhe gehen, und das
Ganze wird eine ſphäroidiſche Geſtalt annehmen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0057" n="37"/><fw place="top" type="header">Elektri&#x017F;ches Anziehen und Zurück&#x017F;toßen.</fw> an; wenn die&#x017F;e die elektri&#x017F;che Materie ebenfalls angenom-<lb/>
men haben, &#x017F;o werden &#x017F;ie von den äußer&#x017F;ten Glocken zu-<lb/>
rückge&#x017F;<supplied>t</supplied>o&#x017F;&#x017F;en und von der mittel&#x017F;ten angezogen, an welche<lb/>
&#x017F;ie ihre Elektricität abgeben; hierauf werden &#x017F;ie wieder<lb/>
von den äu&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ten Glocken angezogen und zurückge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Hält man die Kette X, welche aus der mittel&#x017F;ten Glocke<lb/>
hervorgehet, mit einem &#x017F;eidnen Faden in die Höhe, &#x017F;o<lb/>
hört das Läuten auf, weil die mittel&#x017F;te Glocke die von den<lb/>
K<supplied>l</supplied>öppeln ihr mitgetheilte elektri&#x017F;che Materie nicht in die<lb/>
Erde abführen kan.</p>
            <p>Fig. 18 &#x017F;tellt eine &#x017F;chönere Einrichtung die&#x017F;es Glo-<lb/>
cken&#x017F;piels vor. Hiebey muß die Kugel a mit dem Con-<lb/>
ductor verbunden werden.</p>
            <p>Fig. 19 zeigt noch eine andere Art. Hiebey hängt<lb/>
der Klöppel an dem Flugrade b c d de&#x017F;&#x017F;en Axe in einem<lb/>
kleinen Zapfenloche der glä&#x017F;ernen Säule e f ruht; der obere<lb/>
Theil der Axe geht durch ein Loch in dem me&#x017F;&#x017F;ingenen<lb/>
Stück g, worinn er &#x017F;ich frey bewegen kan. Das Fußbret<lb/>
h i k wird ringsherum mit Glocken von ver&#x017F;chiedenen Tö-<lb/>
nen be&#x017F;etzt. Man nehme den er&#x017F;ten Leiter von der Ma-<lb/>
&#x017F;chine hinweg, und &#x017F;etze die&#x017F;en Apparatus an den Cylinder.<lb/>
Wenn die&#x017F;er nun gedreht wird, &#x017F;o &#x017F;etzt er das Flugrad in<lb/>
Bewegung, der Klöppel &#x017F;treift bey &#x017F;einer Um&#x017F;chwingung<lb/>
an alle Glocken, und bringt dadurch einen &#x017F;ehr angeneh-<lb/>
men und harmoni&#x017F;chen Klang hervor.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>25. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Man nehme 10 bis 12 Stück Fäden, jeden etwa<lb/>
10 Zoll lang, binde &#x017F;ie oben und unten in Knoten zu&#x017F;am-<lb/>
men, wie bey Fig. 20, und hänge &#x017F;ie an den Conductor;<lb/>
&#x017F;o werden &#x017F;ich die Fäden, wenn man elektri&#x017F;iret, be&#x017F;treben<lb/>
auseinander zu gehen, der untere Knoten wird bey zuneh-<lb/>
mender Repul&#x017F;ion der Fäden in die Höhe gehen, und das<lb/>
Ganze wird eine &#x017F;phäroidi&#x017F;che Ge&#x017F;talt annehmen.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[37/0057] Elektriſches Anziehen und Zurückſtoßen. an; wenn dieſe die elektriſche Materie ebenfalls angenom- men haben, ſo werden ſie von den äußerſten Glocken zu- rückgeſtoſſen und von der mittelſten angezogen, an welche ſie ihre Elektricität abgeben; hierauf werden ſie wieder von den äuſſerſten Glocken angezogen und zurückgeſtoſſen. Hält man die Kette X, welche aus der mittelſten Glocke hervorgehet, mit einem ſeidnen Faden in die Höhe, ſo hört das Läuten auf, weil die mittelſte Glocke die von den Klöppeln ihr mitgetheilte elektriſche Materie nicht in die Erde abführen kan. Fig. 18 ſtellt eine ſchönere Einrichtung dieſes Glo- ckenſpiels vor. Hiebey muß die Kugel a mit dem Con- ductor verbunden werden. Fig. 19 zeigt noch eine andere Art. Hiebey hängt der Klöppel an dem Flugrade b c d deſſen Axe in einem kleinen Zapfenloche der gläſernen Säule e f ruht; der obere Theil der Axe geht durch ein Loch in dem meſſingenen Stück g, worinn er ſich frey bewegen kan. Das Fußbret h i k wird ringsherum mit Glocken von verſchiedenen Tö- nen beſetzt. Man nehme den erſten Leiter von der Ma- ſchine hinweg, und ſetze dieſen Apparatus an den Cylinder. Wenn dieſer nun gedreht wird, ſo ſetzt er das Flugrad in Bewegung, der Klöppel ſtreift bey ſeiner Umſchwingung an alle Glocken, und bringt dadurch einen ſehr angeneh- men und harmoniſchen Klang hervor. 25. Verſuch. Man nehme 10 bis 12 Stück Fäden, jeden etwa 10 Zoll lang, binde ſie oben und unten in Knoten zuſam- men, wie bey Fig. 20, und hänge ſie an den Conductor; ſo werden ſich die Fäden, wenn man elektriſiret, beſtreben auseinander zu gehen, der untere Knoten wird bey zuneh- mender Repulſion der Fäden in die Höhe gehen, und das Ganze wird eine ſphäroidiſche Geſtalt annehmen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-18T11:17:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-18T11:17:52Z)

Weitere Informationen:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet
  • Kustoden: nicht übernommen
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/57
Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/57>, abgerufen am 22.12.2024.