man wiederhole dieses einigemahl, so wird das Wein- steinöl sehr oft deutliche Merkmale einer Crystallisation zeigen.
212. Versuch.
Man lade eine leidner Flasche (deren Knopf in die Flasche eingeküttet ist), stelle sie auf ein isolirendes Sta- tiv, hebe sie beym Knopfe auf, und halte die äußere Be- legung gegen die condensirende Kugel eines ersten Leiters, indem die Maschine gedrehet wird, so wird ein langer Stralenbüschel und Funken zwischen der Belegung der Flasche und der Kugel des ersten Leitcrs entstehen, dessen Länge 4 - 12 Zoll und drüber betragen wird.
213. Versuch.
Man nehme etwas gestoßenen Cantonschen Phospho- rus, und streiche ihn, mit etwas Weingeist vermischt, über die ganze innere Seite einer reinen gläsernen Phiole, ver- stopfe dieselbe, und entferne sie vom Lichte. Wenn man einige starke Funken aus einem Conductor zieht, und die Phiole 2 - 3 Zoll von diesen Funken abhält, daß das Licht der Funken auf sie fallen kann, so wird die Phiole leuchten, und dies eine lange Zeit fortsetzen.
214. Versuch.
Man entlade eine Flasche über ein dünnes Stückgen Holz, welches die Gestalt eines halben Monds hat, und mit dem gedachten Phosphorus bestrichen ist, so wird der halbe Mond im Finstern leuchten.
Man lege einen kleinen Schlüssel auf den Phospho- rus, entlade eine leidner Flasche über denselben, und neh- me den Schlüssel herab, so wird sich im Finstern die Form des Schlüssels mit allen seinen Theilen vollkommen deutlich zeigen.
Da die Versuche mit dem Phosphorus nicht allein an sich sehr merkwürdig sind, sondern auch mit der Natur der Elektricität in der genausten Verbindung zu stehen
Sechszehntes Capitel.
man wiederhole dieſes einigemahl, ſo wird das Wein- ſteinöl ſehr oft deutliche Merkmale einer Cryſtalliſation zeigen.
212. Verſuch.
Man lade eine leidner Flaſche (deren Knopf in die Flaſche eingeküttet iſt), ſtelle ſie auf ein iſolirendes Sta- tiv, hebe ſie beym Knopfe auf, und halte die äußere Be- legung gegen die condenſirende Kugel eines erſten Leiters, indem die Maſchine gedrehet wird, ſo wird ein langer Stralenbüſchel und Funken zwiſchen der Belegung der Flaſche und der Kugel des erſten Leitcrs entſtehen, deſſen Länge 4 – 12 Zoll und drüber betragen wird.
213. Verſuch.
Man nehme etwas geſtoßenen Cantonſchen Phoſpho- rus, und ſtreiche ihn, mit etwas Weingeiſt vermiſcht, über die ganze innere Seite einer reinen gläſernen Phiole, ver- ſtopfe dieſelbe, und entferne ſie vom Lichte. Wenn man einige ſtarke Funken aus einem Conductor zieht, und die Phiole 2 – 3 Zoll von dieſen Funken abhält, daß das Licht der Funken auf ſie fallen kann, ſo wird die Phiole leuchten, und dies eine lange Zeit fortſetzen.
214. Verſuch.
Man entlade eine Flaſche über ein dünnes Stückgen Holz, welches die Geſtalt eines halben Monds hat, und mit dem gedachten Phoſphorus beſtrichen iſt, ſo wird der halbe Mond im Finſtern leuchten.
Man lege einen kleinen Schlüſſel auf den Phoſpho- rus, entlade eine leidner Flaſche über denſelben, und neh- me den Schlüſſel herab, ſo wird ſich im Finſtern die Form des Schlüſſels mit allen ſeinen Theilen vollkommen deutlich zeigen.
Da die Verſuche mit dem Phoſphorus nicht allein an ſich ſehr merkwürdig ſind, ſondern auch mit der Natur der Elektricität in der genauſten Verbindung zu ſtehen
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Sechszehntes Capitel.
man wiederhole dieſes einigemahl, ſo wird das Wein-
ſteinöl ſehr oft deutliche Merkmale einer Cryſtalliſation
zeigen.
212. Verſuch.
Man lade eine leidner Flaſche (deren Knopf in die
Flaſche eingeküttet iſt), ſtelle ſie auf ein iſolirendes Sta-
tiv, hebe ſie beym Knopfe auf, und halte die äußere Be-
legung gegen die condenſirende Kugel eines erſten Leiters,
indem die Maſchine gedrehet wird, ſo wird ein langer
Stralenbüſchel und Funken zwiſchen der Belegung der
Flaſche und der Kugel des erſten Leitcrs entſtehen, deſſen
Länge 4 – 12 Zoll und drüber betragen wird.
213. Verſuch.
Man nehme etwas geſtoßenen Cantonſchen Phoſpho-
rus, und ſtreiche ihn, mit etwas Weingeiſt vermiſcht, über
die ganze innere Seite einer reinen gläſernen Phiole, ver-
ſtopfe dieſelbe, und entferne ſie vom Lichte. Wenn man
einige ſtarke Funken aus einem Conductor zieht, und die
Phiole 2 – 3 Zoll von dieſen Funken abhält, daß das
Licht der Funken auf ſie fallen kann, ſo wird die Phiole
leuchten, und dies eine lange Zeit fortſetzen.
214. Verſuch.
Man entlade eine Flaſche über ein dünnes Stückgen
Holz, welches die Geſtalt eines halben Monds hat, und
mit dem gedachten Phoſphorus beſtrichen iſt, ſo wird der
halbe Mond im Finſtern leuchten.
Man lege einen kleinen Schlüſſel auf den Phoſpho-
rus, entlade eine leidner Flaſche über denſelben, und neh-
me den Schlüſſel herab, ſo wird ſich im Finſtern die
Form des Schlüſſels mit allen ſeinen Theilen vollkommen
deutlich zeigen.
Da die Verſuche mit dem Phoſphorus nicht allein
an ſich ſehr merkwürdig ſind, ſondern auch mit der Natur
der Elektricität in der genauſten Verbindung zu ſtehen
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-06-18T11:17:52Z)
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Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/232>, abgerufen am 26.02.2025.
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