Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.Medicinische Elektricität. mit dem positiven Conductor, drehe die Maschine und halte das messingene Ende des Directors gegen den Kör- per des Kranken, so wird die Materie aus der Kugel in den Körper übergehen. Oder man isolire den Kranken, und ziehe die ihm mitgetheilte Elektricität vermittelst der Directoren aus seinem Körper. In diesem Falle muß ein Drath von dem messingenen Theile des Directors auf die Erde oder in die Hand des Operators gehen. In beyden Fällen kann man die Menge und Wirkungsart der Materie verändern, wenn man sie durch messingene oder hölzerne Kugeln oder Spitzen gehen läßt, oder die Haut mit Flanell bedeckt; in allen Fällen, in welchen sonst die Friction angerathen wird, kann man sehr wahr- scheinlich vermuthen, daß die Bedeckung des leidenden Theils mit Flanell, und das Reiben desselben mit der Ku- gel eines mit der Elektrisirmaschine verbundenen Dire- ctors, eine vortrefliche Wirkung thun werde. Der Wi- derstand, den die Bewegung der Materie leidet, läßt sich verschiedentlich abändern, wenn man eine dickere Be- deckung wählt, oder statt des Flanells eine andere Sub- stanz nimmt, durch welche die Materie durchgehen muß. Einige besondere Wirkungen finden statt; wenn Fig. 87. zeigt einen etwas großen allgemeinen Aus- Mediciniſche Elektricität. mit dem poſitiven Conductor, drehe die Maſchine und halte das meſſingene Ende des Directors gegen den Kör- per des Kranken, ſo wird die Materie aus der Kugel in den Körper übergehen. Oder man iſolire den Kranken, und ziehe die ihm mitgetheilte Elektricität vermittelſt der Directoren aus ſeinem Körper. In dieſem Falle muß ein Drath von dem meſſingenen Theile des Directors auf die Erde oder in die Hand des Operators gehen. In beyden Fällen kann man die Menge und Wirkungsart der Materie verändern, wenn man ſie durch meſſingene oder hölzerne Kugeln oder Spitzen gehen läßt, oder die Haut mit Flanell bedeckt; in allen Fällen, in welchen ſonſt die Friction angerathen wird, kann man ſehr wahr- ſcheinlich vermuthen, daß die Bedeckung des leidenden Theils mit Flanell, und das Reiben deſſelben mit der Ku- gel eines mit der Elektriſirmaſchine verbundenen Dire- ctors, eine vortrefliche Wirkung thun werde. Der Wi- derſtand, den die Bewegung der Materie leidet, läßt ſich verſchiedentlich abändern, wenn man eine dickere Be- deckung wählt, oder ſtatt des Flanells eine andere Sub- ſtanz nimmt, durch welche die Materie durchgehen muß. Einige beſondere Wirkungen finden ſtatt; wenn Fig. 87. zeigt einen etwas großen allgemeinen Aus- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0223" n="203"/><fw place="top" type="header">Mediciniſche Elektricität.</fw> mit dem poſitiven Conductor, drehe die Maſchine und<lb/> halte das meſſingene Ende des Directors gegen den Kör-<lb/> per des Kranken, ſo wird die Materie aus der Kugel in<lb/> den Körper übergehen. Oder man iſolire den Kranken,<lb/> und ziehe die ihm mitgetheilte Elektricität vermittelſt der<lb/> Directoren aus ſeinem Körper. In dieſem Falle muß<lb/> ein Drath von dem meſſingenen Theile des Directors auf<lb/> die Erde oder in die Hand des Operators gehen. In<lb/> beyden Fällen kann man die Menge und Wirkungsart<lb/> der Materie verändern, wenn man ſie durch meſſingene<lb/> oder hölzerne Kugeln oder Spitzen gehen läßt, oder die<lb/> Haut mit Flanell bedeckt; in allen Fällen, in welchen<lb/> ſonſt die Friction angerathen wird, kann man ſehr wahr-<lb/> ſcheinlich vermuthen, daß die Bedeckung des leidenden<lb/> Theils mit Flanell, und das Reiben deſſelben mit der Ku-<lb/> gel eines mit der Elektriſirmaſchine verbundenen Dire-<lb/> ctors, eine vortrefliche Wirkung thun werde. Der Wi-<lb/> derſtand, den die Bewegung der Materie leidet, läßt<lb/> ſich verſchiedentlich abändern, wenn man eine dickere Be-<lb/> deckung wählt, oder ſtatt des Flanells eine andere Sub-<lb/> ſtanz nimmt, durch welche die Materie durchgehen muß.</p> <p>Einige beſondere Wirkungen finden ſtatt; wenn<lb/> man den unterbrochenen Funken gebraucht, d. i. wenn<lb/> man den Funken aus einem zweyten Condunctor<lb/> nimmt, der innerhalb der Schlagweite des erſten Condu-<lb/> ctors ſteht. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß in dieſem<lb/> Falle die Verdichtung und Ausdehnung des Funkens weit<lb/> heftiger ſey, als wenn er bloß aus dem erſten Conductor<lb/> allein gezogen wird. Wenn ein unterbrochner Funken<lb/> erforderlich iſt, ſo wird der Director mit dem zweyten<lb/> Conductor verbunden, und dann, wie gewöhnlich, ge-<lb/> braucht.</p> <p>Fig. 87. zeigt einen etwas großen allgemeinen Aus-<lb/> lader, mit einem zwiſchen den beyden Säulen veſſelben<lb/> ſitzenden Kranken; wobey die eine Kugel bey A, die an-<lb/> dere bey B ſtehet. Wie bequem dieſer Apparatus ſey, fällt </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [203/0223]
Mediciniſche Elektricität.
mit dem poſitiven Conductor, drehe die Maſchine und
halte das meſſingene Ende des Directors gegen den Kör-
per des Kranken, ſo wird die Materie aus der Kugel in
den Körper übergehen. Oder man iſolire den Kranken,
und ziehe die ihm mitgetheilte Elektricität vermittelſt der
Directoren aus ſeinem Körper. In dieſem Falle muß
ein Drath von dem meſſingenen Theile des Directors auf
die Erde oder in die Hand des Operators gehen. In
beyden Fällen kann man die Menge und Wirkungsart
der Materie verändern, wenn man ſie durch meſſingene
oder hölzerne Kugeln oder Spitzen gehen läßt, oder die
Haut mit Flanell bedeckt; in allen Fällen, in welchen
ſonſt die Friction angerathen wird, kann man ſehr wahr-
ſcheinlich vermuthen, daß die Bedeckung des leidenden
Theils mit Flanell, und das Reiben deſſelben mit der Ku-
gel eines mit der Elektriſirmaſchine verbundenen Dire-
ctors, eine vortrefliche Wirkung thun werde. Der Wi-
derſtand, den die Bewegung der Materie leidet, läßt
ſich verſchiedentlich abändern, wenn man eine dickere Be-
deckung wählt, oder ſtatt des Flanells eine andere Sub-
ſtanz nimmt, durch welche die Materie durchgehen muß.
Einige beſondere Wirkungen finden ſtatt; wenn
man den unterbrochenen Funken gebraucht, d. i. wenn
man den Funken aus einem zweyten Condunctor
nimmt, der innerhalb der Schlagweite des erſten Condu-
ctors ſteht. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß in dieſem
Falle die Verdichtung und Ausdehnung des Funkens weit
heftiger ſey, als wenn er bloß aus dem erſten Conductor
allein gezogen wird. Wenn ein unterbrochner Funken
erforderlich iſt, ſo wird der Director mit dem zweyten
Conductor verbunden, und dann, wie gewöhnlich, ge-
braucht.
Fig. 87. zeigt einen etwas großen allgemeinen Aus-
lader, mit einem zwiſchen den beyden Säulen veſſelben
ſitzenden Kranken; wobey die eine Kugel bey A, die an-
dere bey B ſtehet. Wie bequem dieſer Apparatus ſey, fällt
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Zitationshilfe: | Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/223>, abgerufen am 22.07.2024. |