Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.Atmosphärische Elektricität. nur mit Mühe zum Steigen brachte, und kaum einige Minuten lang in der Höhe erhalten konnte: als hernach der Wind stärker ward, erhielt er, wie gewöhnlich, eine starke positive Elektricität. Stieg der Drache zu einer Zeit, da wegen der Atmoſphäriſche Elektricität. nur mit Mühe zum Steigen brachte, und kaum einige Minuten lang in der Höhe erhalten konnte: als hernach der Wind ſtärker ward, erhielt er, wie gewöhnlich, eine ſtarke poſitive Elektricität. Stieg der Drache zu einer Zeit, da wegen der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0181" n="161"/><fw place="top" type="header">Atmoſphäriſche Elektricität.</fw> nur mit Mühe zum Steigen brachte, und kaum einige<lb/> Minuten lang in der Höhe erhalten konnte: als hernach<lb/> der Wind ſtärker ward, erhielt er, wie gewöhnlich, eine<lb/> ſtarke poſitive Elektricität.</p> <p>Stieg der Drache zu einer Zeit, da wegen der<lb/> großen Menge der Elektricität einige Gefahr zu befürchten<lb/> war, ſo band Herr Cavallo an die Schnur das eine Ende<lb/> einer Kette, ließ das andere auf den Boden fallen, und<lb/> ſtellte ſich auf ein iſolirendes Stativ. Den Fall ausge-<lb/> nommen, da man den Drachen bey einem Gewitter ſtei-<lb/> gen läßt, läuft der Operator nicht ſehr Gefahr, einen<lb/> Schlag zu bekommen. Ob er gleich den Drachen hun-<lb/> dertmal ohne die geringſte Vorſicht ſteigen ließ, bekam<lb/> er doch nur höchſt ſelten einige ſchwache Schläge in die<lb/> Arme. Nur iſt nicht rathſam, ihn ſteigen zu laſſen, wenn<lb/> Gewitterwolken über dem Scheitel ſtehen; dies iſt aber<lb/> auch nicht nöthig, da man alsdann andere Mittel hat,<lb/> die Elektricität zu beobachten. Oft zog er, wenn der<lb/> Drache ſtieg, die Schnur durch ein Fenſter ins Zimmer,<lb/> und befeſtigte ſie mit einer andern ſtarken ſeidnen Schnur<lb/> an einen ſchweren Stuhl im Zimmer. In Fig. 78 ſtellr<lb/> A B einen Theil der ins Zimmer gezogenen Schnur des<lb/> Drachen, C die ſeidne Schnur, D E einen kleinen Conductor<lb/> vor, der durch einen dünnen Drath mit der Schnur des<lb/> Drachen verbunden iſt; F iſt ein Ouadrantenelektrometer<lb/> auf einem iſolirenden Stativ neben dem Conductor ge-<lb/> ſtellt; G eine etwa 18 Zoll lange Glasröhre, gn ein in<lb/> dieſe Glasröhre gekütteter meſſingener Drath mit einem<lb/> Knopfe. Man kann hiedurch die Beſchaffenheit der Elek-<lb/> tricität ſehr leicht beſtimmen, wenn man nicht ſicher nahe<lb/> an die Schnur kommen darf. Man berührt in dieſer Ab-<lb/> ſicht die Schnur mit dem Knopfe des Draths, welcher ſo-<lb/> viel Elektricität aus ihr in ſich nimmt, daß man ihre Be-<lb/> ſchaffenheit entweder durch das Anziehen und Abſtoßen<lb/> leichter Kügelchen, oder durch die Erſcheinungen des<lb/> elektriſchen Lichts unterſuchen kann. Man kann ſie auch </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [161/0181]
Atmoſphäriſche Elektricität.
nur mit Mühe zum Steigen brachte, und kaum einige
Minuten lang in der Höhe erhalten konnte: als hernach
der Wind ſtärker ward, erhielt er, wie gewöhnlich, eine
ſtarke poſitive Elektricität.
Stieg der Drache zu einer Zeit, da wegen der
großen Menge der Elektricität einige Gefahr zu befürchten
war, ſo band Herr Cavallo an die Schnur das eine Ende
einer Kette, ließ das andere auf den Boden fallen, und
ſtellte ſich auf ein iſolirendes Stativ. Den Fall ausge-
nommen, da man den Drachen bey einem Gewitter ſtei-
gen läßt, läuft der Operator nicht ſehr Gefahr, einen
Schlag zu bekommen. Ob er gleich den Drachen hun-
dertmal ohne die geringſte Vorſicht ſteigen ließ, bekam
er doch nur höchſt ſelten einige ſchwache Schläge in die
Arme. Nur iſt nicht rathſam, ihn ſteigen zu laſſen, wenn
Gewitterwolken über dem Scheitel ſtehen; dies iſt aber
auch nicht nöthig, da man alsdann andere Mittel hat,
die Elektricität zu beobachten. Oft zog er, wenn der
Drache ſtieg, die Schnur durch ein Fenſter ins Zimmer,
und befeſtigte ſie mit einer andern ſtarken ſeidnen Schnur
an einen ſchweren Stuhl im Zimmer. In Fig. 78 ſtellr
A B einen Theil der ins Zimmer gezogenen Schnur des
Drachen, C die ſeidne Schnur, D E einen kleinen Conductor
vor, der durch einen dünnen Drath mit der Schnur des
Drachen verbunden iſt; F iſt ein Ouadrantenelektrometer
auf einem iſolirenden Stativ neben dem Conductor ge-
ſtellt; G eine etwa 18 Zoll lange Glasröhre, gn ein in
dieſe Glasröhre gekütteter meſſingener Drath mit einem
Knopfe. Man kann hiedurch die Beſchaffenheit der Elek-
tricität ſehr leicht beſtimmen, wenn man nicht ſicher nahe
an die Schnur kommen darf. Man berührt in dieſer Ab-
ſicht die Schnur mit dem Knopfe des Draths, welcher ſo-
viel Elektricität aus ihr in ſich nimmt, daß man ihre Be-
ſchaffenheit entweder durch das Anziehen und Abſtoßen
leichter Kügelchen, oder durch die Erſcheinungen des
elektriſchen Lichts unterſuchen kann. Man kann ſie auch
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(2013-06-18T11:17:52Z)
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Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition.
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