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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Zwölftes Capitel.
selbe den Drath von neuem, obgleich nicht so stark, als
vorher. Läßt man Racketen durch solche dicke, niedrige
und anhaltende Nebel gehen, so erhält man oft Zeichen
einer Elektricität. Der P. Beccaria hat unter den
oben angeführten Umständen niemals ein Beyspiel von
negativer Elektricität gefunden; außer vielleicht ein ein-
ziges mal, da er eine Rackete mit einer Schnur durch
einen niedrigen dicken Nebel gehen ließ: ob er gleich nach-
her sehr gegründete Ursachen erhielt, zu glauben, daß er
sich in Absicht auf den an der Spitze bemerkten Stern
geirrt habe.

Herr Ronayne fand die Luft in Irland beym Ne-
bel, auch beym Reif, gemeiniglich elektrisirt, und das
so wohl bey Tag als bey Nacht, vorzüglich aber im Win-
ter; im Sommer selten, und nur von positiven Wolken,
oder kalten Nebeln. Die Elektricität der Luft beym Reif
oder Nebel ist allezeit positiv. Auch hat er beym Ueber-
gange einer Wolke oft Abwechselungen von negativer und
positiver Elektricität beobachtet.

Die meisten Nebel haben einen Geruch, der dem
Geruche einer geriebenen Glasröhre sehr ähnlich ist.

Herr Henly hat gezeigt, daß die Nebel bey oder
gleich nach einem Froste stärker elektrisirt sind, als zu an-
derer Zeit, und daß ihre Elektricität oft, gleich nach ihrer
Entstehung, am stärksten ist.

Wenn ein dicker Nebel aufsteigt, und zugleich die
Luft scharf und kalt ist, so ist der Nebel stark positiv elek-
trisirt.

Den Regen hält er nicht für eine unmittelbare Ursa-
che der Luftelektricität, aber er vermuthet, daß er eine
entfernte Folge derselben sey. Gemeiniglich fand er, daß,
wenn die Luft sehr stark elektrisirt war, zwey oder drey
Tage darauf Regen oder andere üble Witterung erfolgte.

Wenn bey heiterm Himmel eine niedrige Wolke, die
sich langsam bewegt, und von andern Wolken entfernt ist,
über den Drath geht, so wird die positive Elektricität ge-

Zwölftes Capitel.
ſelbe den Drath von neuem, obgleich nicht ſo ſtark, als
vorher. Läßt man Racketen durch ſolche dicke, niedrige
und anhaltende Nebel gehen, ſo erhält man oft Zeichen
einer Elektricität. Der P. Beccaria hat unter den
oben angeführten Umſtänden niemals ein Beyſpiel von
negativer Elektricität gefunden; außer vielleicht ein ein-
ziges mal, da er eine Rackete mit einer Schnur durch
einen niedrigen dicken Nebel gehen ließ: ob er gleich nach-
her ſehr gegründete Urſachen erhielt, zu glauben, daß er
ſich in Abſicht auf den an der Spitze bemerkten Stern
geirrt habe.

Herr Ronayne fand die Luft in Irland beym Ne-
bel, auch beym Reif, gemeiniglich elektriſirt, und das
ſo wohl bey Tag als bey Nacht, vorzüglich aber im Win-
ter; im Sommer ſelten, und nur von poſitiven Wolken,
oder kalten Nebeln. Die Elektricität der Luft beym Reif
oder Nebel iſt allezeit poſitiv. Auch hat er beym Ueber-
gange einer Wolke oft Abwechſelungen von negativer und
poſitiver Elektricität beobachtet.

Die meiſten Nebel haben einen Geruch, der dem
Geruche einer geriebenen Glasröhre ſehr ähnlich iſt.

Herr Henly hat gezeigt, daß die Nebel bey oder
gleich nach einem Froſte ſtärker elektriſirt ſind, als zu an-
derer Zeit, und daß ihre Elektricität oft, gleich nach ihrer
Entſtehung, am ſtärkſten iſt.

Wenn ein dicker Nebel aufſteigt, und zugleich die
Luft ſcharf und kalt iſt, ſo iſt der Nebel ſtark poſitiv elek-
triſirt.

Den Regen hält er nicht für eine unmittelbare Urſa-
che der Luftelektricität, aber er vermuthet, daß er eine
entfernte Folge derſelben ſey. Gemeiniglich fand er, daß,
wenn die Luft ſehr ſtark elektriſirt war, zwey oder drey
Tage darauf Regen oder andere üble Witterung erfolgte.

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[156/0176] Zwölftes Capitel. ſelbe den Drath von neuem, obgleich nicht ſo ſtark, als vorher. Läßt man Racketen durch ſolche dicke, niedrige und anhaltende Nebel gehen, ſo erhält man oft Zeichen einer Elektricität. Der P. Beccaria hat unter den oben angeführten Umſtänden niemals ein Beyſpiel von negativer Elektricität gefunden; außer vielleicht ein ein- ziges mal, da er eine Rackete mit einer Schnur durch einen niedrigen dicken Nebel gehen ließ: ob er gleich nach- her ſehr gegründete Urſachen erhielt, zu glauben, daß er ſich in Abſicht auf den an der Spitze bemerkten Stern geirrt habe. Herr Ronayne fand die Luft in Irland beym Ne- bel, auch beym Reif, gemeiniglich elektriſirt, und das ſo wohl bey Tag als bey Nacht, vorzüglich aber im Win- ter; im Sommer ſelten, und nur von poſitiven Wolken, oder kalten Nebeln. Die Elektricität der Luft beym Reif oder Nebel iſt allezeit poſitiv. Auch hat er beym Ueber- gange einer Wolke oft Abwechſelungen von negativer und poſitiver Elektricität beobachtet. Die meiſten Nebel haben einen Geruch, der dem Geruche einer geriebenen Glasröhre ſehr ähnlich iſt. Herr Henly hat gezeigt, daß die Nebel bey oder gleich nach einem Froſte ſtärker elektriſirt ſind, als zu an- derer Zeit, und daß ihre Elektricität oft, gleich nach ihrer Entſtehung, am ſtärkſten iſt. Wenn ein dicker Nebel aufſteigt, und zugleich die Luft ſcharf und kalt iſt, ſo iſt der Nebel ſtark poſitiv elek- triſirt. Den Regen hält er nicht für eine unmittelbare Urſa- che der Luftelektricität, aber er vermuthet, daß er eine entfernte Folge derſelben ſey. Gemeiniglich fand er, daß, wenn die Luft ſehr ſtark elektriſirt war, zwey oder drey Tage darauf Regen oder andere üble Witterung erfolgte. Wenn bey heiterm Himmel eine niedrige Wolke, die ſich langſam bewegt, und von andern Wolken entfernt iſt, über den Drath geht, ſo wird die poſitive Elektricität ge-

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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/176>, abgerufen am 27.11.2024.