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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Achtes Capitel.
139. Versuch.

Man nehme eine Glasröhre, deren Weite im Lich-
ten etwa einen Viertel Zoll beträgt, fülle sie mit Wasser,
verstopfe die Enden mit Kork, stecke durch die Korke
zween Dräthe in die Röhre, so daß ihre Enden beynahe
zusammen kommen, und bringe die äußern Enden derselben
in die Verbindung beyder Seiten einer Batterie; so wird
sich bey der Entladung das Wasser nach allen Richtun-
gen zerstreuen, und die Röhre durch den Schlag in Stü-
cken zerbrochen werden.

Die elektrische Materie verwandlet eben so, wie das
gemeine Feuer, das Wasser in einen höchst elastischen
Dampf. D. Franklin, der obigen Versuch mit Dinte
anstellte, konnte nicht den geringsten Flecken auf dem Pa-
piere wahrnehmen, auf welchem die Röhre gelegen hatte.
Beccaria ließ den Schlag durch einen Wassertropfen ge-
hen, der mitten in einer starken gläsernen Kugel zwischen
den Enden zweener eisernen Dräthe schwebte, und die
Kugel ward durch die Explosion in Stücken zerbrochen. Er
baute auf diesen Grund die Erfindung des sogenannten
elektrischen Mörsers, welcher eine kleine Bleykugel auf
20 Schuh weit forttreibt. Aus verschiedenen der vori-
gen Versuche erhellet, daß die elektrische Materie die
Theile der widerstehenden Substanzen, durch welche sie
gehet, nach allen Richtungen zu zerstreuen sucht.

140. Versuch.

Man stelle ein Haus, aus kleinen Hölzern locker er-
baut, auf einem feuchten Brete mitten in ein großes Ge-
fäß voll Wasser, und lasse den elektrischen Schlag einer
Batterie über das Bret, oder über das Wasser, oder
über beyde, gehen, so wird das Wasser stark in Bewe-
gung gerathen, und das Haus umgeworfen werden. Auch
ist der Schall stärker, als wenn die Explosion bloß durch
die Luft gehet. Die elektrische Materie strebt nahe an

Achtes Capitel.
139. Verſuch.

Man nehme eine Glasröhre, deren Weite im Lich-
ten etwa einen Viertel Zoll beträgt, fülle ſie mit Waſſer,
verſtopfe die Enden mit Kork, ſtecke durch die Korke
zween Dräthe in die Röhre, ſo daß ihre Enden beynahe
zuſammen kommen, und bringe die äußern Enden derſelben
in die Verbindung beyder Seiten einer Batterie; ſo wird
ſich bey der Entladung das Waſſer nach allen Richtun-
gen zerſtreuen, und die Röhre durch den Schlag in Stü-
cken zerbrochen werden.

Die elektriſche Materie verwandlet eben ſo, wie das
gemeine Feuer, das Waſſer in einen höchſt elaſtiſchen
Dampf. D. Franklin, der obigen Verſuch mit Dinte
anſtellte, konnte nicht den geringſten Flecken auf dem Pa-
piere wahrnehmen, auf welchem die Röhre gelegen hatte.
Beccaria ließ den Schlag durch einen Waſſertropfen ge-
hen, der mitten in einer ſtarken gläſernen Kugel zwiſchen
den Enden zweener eiſernen Dräthe ſchwebte, und die
Kugel ward durch die Exploſion in Stücken zerbrochen. Er
baute auf dieſen Grund die Erfindung des ſogenannten
elektriſchen Mörſers, welcher eine kleine Bleykugel auf
20 Schuh weit forttreibt. Aus verſchiedenen der vori-
gen Verſuche erhellet, daß die elektriſche Materie die
Theile der widerſtehenden Subſtanzen, durch welche ſie
gehet, nach allen Richtungen zu zerſtreuen ſucht.

140. Verſuch.

Man ſtelle ein Haus, aus kleinen Hölzern locker er-
baut, auf einem feuchten Brete mitten in ein großes Ge-
fäß voll Waſſer, und laſſe den elektriſchen Schlag einer
Batterie über das Bret, oder über das Waſſer, oder
über beyde, gehen, ſo wird das Waſſer ſtark in Bewe-
gung gerathen, und das Haus umgeworfen werden. Auch
iſt der Schall ſtärker, als wenn die Exploſion bloß durch
die Luft gehet. Die elektriſche Materie ſtrebt nahe an

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[96/0116] Achtes Capitel. 139. Verſuch. Man nehme eine Glasröhre, deren Weite im Lich- ten etwa einen Viertel Zoll beträgt, fülle ſie mit Waſſer, verſtopfe die Enden mit Kork, ſtecke durch die Korke zween Dräthe in die Röhre, ſo daß ihre Enden beynahe zuſammen kommen, und bringe die äußern Enden derſelben in die Verbindung beyder Seiten einer Batterie; ſo wird ſich bey der Entladung das Waſſer nach allen Richtun- gen zerſtreuen, und die Röhre durch den Schlag in Stü- cken zerbrochen werden. Die elektriſche Materie verwandlet eben ſo, wie das gemeine Feuer, das Waſſer in einen höchſt elaſtiſchen Dampf. D. Franklin, der obigen Verſuch mit Dinte anſtellte, konnte nicht den geringſten Flecken auf dem Pa- piere wahrnehmen, auf welchem die Röhre gelegen hatte. Beccaria ließ den Schlag durch einen Waſſertropfen ge- hen, der mitten in einer ſtarken gläſernen Kugel zwiſchen den Enden zweener eiſernen Dräthe ſchwebte, und die Kugel ward durch die Exploſion in Stücken zerbrochen. Er baute auf dieſen Grund die Erfindung des ſogenannten elektriſchen Mörſers, welcher eine kleine Bleykugel auf 20 Schuh weit forttreibt. Aus verſchiedenen der vori- gen Verſuche erhellet, daß die elektriſche Materie die Theile der widerſtehenden Subſtanzen, durch welche ſie gehet, nach allen Richtungen zu zerſtreuen ſucht. 140. Verſuch. Man ſtelle ein Haus, aus kleinen Hölzern locker er- baut, auf einem feuchten Brete mitten in ein großes Ge- fäß voll Waſſer, und laſſe den elektriſchen Schlag einer Batterie über das Bret, oder über das Waſſer, oder über beyde, gehen, ſo wird das Waſſer ſtark in Bewe- gung gerathen, und das Haus umgeworfen werden. Auch iſt der Schall ſtärker, als wenn die Exploſion bloß durch die Luft gehet. Die elektriſche Materie ſtrebt nahe an

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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/116>, abgerufen am 23.11.2024.