Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite
Achtes Capitel.

Den obern unbelegten Theil der Flaschen muß man
trocken und rein vom Staub halten, und nach der Explo-
sion einen Drath vom Hacken bis an die Kugel gehen las-
sen, welcher in dieser Lage bleiben muß, bis man die Bat-
terie wieder laden will. Dadurch wird man allen Scha-
den, welcher sonst aus dem Ueberreste der Ladung entste-
hen könnte, gänzlich vermeiden.

Wenn eine Flasche in der Batterie zerbrochen ist, so
ist es unmöglich, die übrigen zu laden, bis die zerbroche-
ne weggenommen ist.

Um die Flaschen einer großen Batterie vor dem
Zerbrechen beym Schlage zu bewahren, hat man angera-
then, keine Batterie durch einen guten Leiter zu entladen,
wofern nicht die Verbindung aufs wenigste fünf Schuh
lang sey. Aber was man durch diese Methode auf der
einen Seite gewinnt, das verliert man auf der andern
wieder; denn durch Verlängerung der Verbindung wird
die Stärke des Schlags verhältnißmäßig vermindert.

Man hat mir gesagt, daß die zu Newcastle ver-
fertigten Flaschen von grünem Glas nicht leicht von einer
Explosion zerbrächen; allein ich habe nicht Gelegenheit
gehabt, mit dergleichen Glase selbst Versuche anzustellen.

Die Stärke einer Batterie wird beträchtlich ver-
mehrt, wenn man den Schlag bey der Explosion concen-
triret, welches geschiehet, wenn man ihn durch kleine Ver-
bindungen nicht-leitender Substanzen gehen läßt. Hie-
durch kann das widerstehende Mittel, durch welches der
Funken gehen muß, so zubereitet werden, daß es die Stär-
ke desselben vermehret. Läßt man ihn durch eine ein
Zwölftel oder ein Sechstel Zoll weite Oefnung in einer
Glasplatte gehen, so wird er weniger zerstreut, compa-
cter und kräftiger. Wird die Stelle um die Oefnung
herum mit ein wenig Wasser angefeuchtet, so wird der
Funken, der dieses Wasser in Dämpfe verwandlet, auf
eine größere Weite fortgeführet, seine Geschwindigkeit ver-
größert, und der Schall ist lauter, als gewöhnlich.

Achtes Capitel.

Den obern unbelegten Theil der Flaſchen muß man
trocken und rein vom Staub halten, und nach der Explo-
ſion einen Drath vom Hacken bis an die Kugel gehen laſ-
ſen, welcher in dieſer Lage bleiben muß, bis man die Bat-
terie wieder laden will. Dadurch wird man allen Scha-
den, welcher ſonſt aus dem Ueberreſte der Ladung entſte-
hen könnte, gänzlich vermeiden.

Wenn eine Flaſche in der Batterie zerbrochen iſt, ſo
iſt es unmöglich, die übrigen zu laden, bis die zerbroche-
ne weggenommen iſt.

Um die Flaſchen einer großen Batterie vor dem
Zerbrechen beym Schlage zu bewahren, hat man angera-
then, keine Batterie durch einen guten Leiter zu entladen,
wofern nicht die Verbindung aufs wenigſte fünf Schuh
lang ſey. Aber was man durch dieſe Methode auf der
einen Seite gewinnt, das verliert man auf der andern
wieder; denn durch Verlängerung der Verbindung wird
die Stärke des Schlags verhältnißmäßig vermindert.

Man hat mir geſagt, daß die zu Newcaſtle ver-
fertigten Flaſchen von grünem Glas nicht leicht von einer
Exploſion zerbrächen; allein ich habe nicht Gelegenheit
gehabt, mit dergleichen Glaſe ſelbſt Verſuche anzuſtellen.

Die Stärke einer Batterie wird beträchtlich ver-
mehrt, wenn man den Schlag bey der Exploſion concen-
triret, welches geſchiehet, wenn man ihn durch kleine Ver-
bindungen nicht-leitender Subſtanzen gehen läßt. Hie-
durch kann das widerſtehende Mittel, durch welches der
Funken gehen muß, ſo zubereitet werden, daß es die Stär-
ke deſſelben vermehret. Läßt man ihn durch eine ein
Zwölftel oder ein Sechstel Zoll weite Oefnung in einer
Glasplatte gehen, ſo wird er weniger zerſtreut, compa-
cter und kräftiger. Wird die Stelle um die Oefnung
herum mit ein wenig Waſſer angefeuchtet, ſo wird der
Funken, der dieſes Waſſer in Dämpfe verwandlet, auf
eine größere Weite fortgeführet, ſeine Geſchwindigkeit ver-
größert, und der Schall iſt lauter, als gewöhnlich.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0108" n="88"/>
          <fw type="header" place="top">Achtes Capitel.</fw>
          <p>Den obern unbelegten Theil der Fla&#x017F;chen muß man<lb/>
trocken und rein vom Staub halten, und nach der Explo-<lb/>
&#x017F;ion einen Drath vom Hacken bis an die Kugel gehen la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, welcher in die&#x017F;er Lage bleiben muß, bis man die Bat-<lb/>
terie wieder laden will. Dadurch wird man allen Scha-<lb/>
den, welcher &#x017F;on&#x017F;t aus dem Ueberre&#x017F;te der Ladung ent&#x017F;te-<lb/>
hen könnte, gänzlich vermeiden.</p>
          <p>Wenn eine Fla&#x017F;che in der Batterie zerbrochen i&#x017F;t, &#x017F;o<lb/>
i&#x017F;t es unmöglich, die übrigen zu laden, bis die zerbroche-<lb/>
ne weggenommen i&#x017F;t.</p>
          <p>Um die Fla&#x017F;chen einer großen Batterie vor dem<lb/>
Zerbrechen beym Schlage zu bewahren, hat man angera-<lb/>
then, keine Batterie durch einen guten Leiter zu entladen,<lb/>
wofern nicht die Verbindung aufs wenig&#x017F;te fünf Schuh<lb/>
lang &#x017F;ey. Aber was man durch die&#x017F;e Methode auf der<lb/>
einen Seite gewinnt, das verliert man auf der andern<lb/>
wieder; denn durch Verlängerung der Verbindung wird<lb/>
die Stärke des Schlags verhältnißmäßig vermindert.</p>
          <p>Man hat mir ge&#x017F;agt, daß die zu Newca&#x017F;tle ver-<lb/>
fertigten Fla&#x017F;chen von grünem Glas nicht leicht von einer<lb/>
Explo&#x017F;ion zerbrächen; allein ich habe nicht Gelegenheit<lb/>
gehabt, mit dergleichen Gla&#x017F;e &#x017F;elb&#x017F;t Ver&#x017F;uche anzu&#x017F;tellen.</p>
          <p>Die Stärke einer Batterie wird beträchtlich ver-<lb/>
mehrt, wenn man den Schlag bey der Explo&#x017F;ion concen-<lb/>
triret, welches ge&#x017F;chiehet, wenn man ihn durch kleine Ver-<lb/>
bindungen nicht-leitender Sub&#x017F;tanzen gehen läßt. Hie-<lb/>
durch kann das wider&#x017F;tehende Mittel, durch welches der<lb/>
Funken gehen muß, &#x017F;o zubereitet werden, daß es die Stär-<lb/>
ke de&#x017F;&#x017F;elben vermehret. Läßt man ihn durch eine ein<lb/>
Zwölftel oder ein Sechstel Zoll weite Oefnung in einer<lb/>
Glasplatte gehen, &#x017F;o wird er weniger zer&#x017F;treut, compa-<lb/>
cter und kräftiger. Wird die Stelle um die Oefnung<lb/>
herum mit ein wenig Wa&#x017F;&#x017F;er angefeuchtet, &#x017F;o wird der<lb/>
Funken, der die&#x017F;es Wa&#x017F;&#x017F;er in Dämpfe verwandlet, auf<lb/>
eine größere Weite fortgeführet, &#x017F;eine Ge&#x017F;chwindigkeit ver-<lb/>
größert, und der Schall i&#x017F;t lauter, als gewöhnlich.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[88/0108] Achtes Capitel. Den obern unbelegten Theil der Flaſchen muß man trocken und rein vom Staub halten, und nach der Explo- ſion einen Drath vom Hacken bis an die Kugel gehen laſ- ſen, welcher in dieſer Lage bleiben muß, bis man die Bat- terie wieder laden will. Dadurch wird man allen Scha- den, welcher ſonſt aus dem Ueberreſte der Ladung entſte- hen könnte, gänzlich vermeiden. Wenn eine Flaſche in der Batterie zerbrochen iſt, ſo iſt es unmöglich, die übrigen zu laden, bis die zerbroche- ne weggenommen iſt. Um die Flaſchen einer großen Batterie vor dem Zerbrechen beym Schlage zu bewahren, hat man angera- then, keine Batterie durch einen guten Leiter zu entladen, wofern nicht die Verbindung aufs wenigſte fünf Schuh lang ſey. Aber was man durch dieſe Methode auf der einen Seite gewinnt, das verliert man auf der andern wieder; denn durch Verlängerung der Verbindung wird die Stärke des Schlags verhältnißmäßig vermindert. Man hat mir geſagt, daß die zu Newcaſtle ver- fertigten Flaſchen von grünem Glas nicht leicht von einer Exploſion zerbrächen; allein ich habe nicht Gelegenheit gehabt, mit dergleichen Glaſe ſelbſt Verſuche anzuſtellen. Die Stärke einer Batterie wird beträchtlich ver- mehrt, wenn man den Schlag bey der Exploſion concen- triret, welches geſchiehet, wenn man ihn durch kleine Ver- bindungen nicht-leitender Subſtanzen gehen läßt. Hie- durch kann das widerſtehende Mittel, durch welches der Funken gehen muß, ſo zubereitet werden, daß es die Stär- ke deſſelben vermehret. Läßt man ihn durch eine ein Zwölftel oder ein Sechstel Zoll weite Oefnung in einer Glasplatte gehen, ſo wird er weniger zerſtreut, compa- cter und kräftiger. Wird die Stelle um die Oefnung herum mit ein wenig Waſſer angefeuchtet, ſo wird der Funken, der dieſes Waſſer in Dämpfe verwandlet, auf eine größere Weite fortgeführet, ſeine Geſchwindigkeit ver- größert, und der Schall iſt lauter, als gewöhnlich.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-18T11:17:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-18T11:17:52Z)

Weitere Informationen:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet
  • Kustoden: nicht übernommen
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/108
Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/108>, abgerufen am 21.11.2024.